Hong Wei, Doktorand an der Akademie der Wissenschaften, ist im geheimen zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt worden

Im Sommer 2003 wurde Herr Hong Wei, Absolvent der Universität Peking und Doktorand am Institut für Mikrobiologie an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, heimlich zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt, da er angebliche „die öffentliche Ordnung gestört” hatte. Er ist gegenwärtig in einem Gefängnis in Chongqing eingesperrt.

Hong Wei hatte im Bezirk Pishan in der Nähe von Chongqing gelebt. Im Jahr 1994 begann er Falun Gong zu üben. Er ist bekannt für seine Bereitschaft, anderen zu helfen, und wird von seinen Kommilitonen für eine gute Person gehalten. Nachdem er im Jahr 1998 mit Auszeichnung den Bachelor Abschluss an der Universität Peking gemacht hatte, wurde ihm erlaubt, direkt dem Graduiertenprogramm am Institut für Mirkobiologie an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften beizutreten, ohne Eignungstests durchlaufen zu müssen.

Am 25. April 1999 ging Hong Wei mit anderen Praktizierenden nach Zhongnanhai [der Regierungskomplex in Peking], um für Falun Gong zu appellieren. Als am 20. Juli 1999 die Verfolgung begann, bestand Herr Hong darauf, weiterhin Falun Gong zu üben. Anfang September 1999 machte Herr Hong zusammen mit dem Doktoranden Li Xiaodong und einem dritten Praktizierenden die Falun Gong Übungen draußen auf dem Zhongguancun Sportgelände, nahe ihrem Schlafsaal. Die Polizei hatte einen Hinweis erhalten und die drei Praktizierenden verhaftet und in der Qinghe Strafanstalt über dreißig Tage lang eingesperrt. Sie behaupteten, dass das Trio eine „illegale Versammlung” abgehalten hatte. Die kalte Jahreszeit rückte schnell näher, und sie waren ohne warme Kleidung eingesperrt worden. Erst nach Chinas Nationalfeiertag, dem 1. Oktober, wurden sie aus der Haft entlassen.

Nachdem Herr Hong aus der Strafanstalt wieder freigelassen worden war, wurde er von der Akademieverwaltung und Beamten der lokalen Polizeiwache strengstens überwacht. Während sogenannter „empfindlicher Zeiten” und Nationalfeiertagen sperrten sie ihn ein. Hong Wei war ein „wichtiges Ziel” auf ihrer schwarzen Liste, und weil er sich weigerte, auf Falun Gong zu verzichten, versuchten sie viele Male vergeblich ihn einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Im Januar 2000, nachdem er wie so viele Male wieder verhaftet worden war, wurde er vom Institut für Mikrobiologie suspendiert. Die Behörden manipulierten Herrn Hongs Beziehung zu seinem lange verwitweten Vater, indem sie ihn zweimal nach Peking reisen ließen, um seinen Sohn unter Druck zu setzen, auf Falun Gong zu verzichten. Hong Weis Vater wurde durch die Sorgen und den Stress schließlich krank. Im Oktober 2000 wurde Hong Wei dann kurzerhand aus dem Institut entlassen. Um Belästigungen durch die Polizei zu vermeiden, wurde er gezwungen, obdachlos zu werden. Er führte ein hartes Leben und musste von einem Ort zum anderen ziehen. Ende 2001 oder Anfang 2002 wurde Herr Hong wieder festgenommen. Im Sommer 2003, nachdem er ohne rechtliches Verfahren über ein Jahr eingesperrt gewesen war, wurde Hong Wei zu Unrecht beschuldigt, „die öffentliche Ordnung gestört” zu haben und wurde im geheimen zu einer zehnjährigen Freiheitsstrafe in einem Gefängnis in Chongqing verurteilt.