Schweiz: Yoko Kanekos Beitrag vor der UNO

Danke verehrter Vorsitzender,

Mein Name ist Yoko Kaneko. Ich wurde in China geboren und lebe jetzt in Japan. Ich bin eine Praktizierende des Falun Gong. Am 24. Mai reiste ich von Japan nach China. Ich wurde festgenommen und ohne eine Gerichtsverhandlung in ein Arbeitslager gebracht, weil ich Flugblätter in den Straßen Pekings verteilt hatte. Im letzten Jahr wurde ich entlassen.

Ich möchte hier einige meiner Erlebnisse zur Sprache bringen, darüber wie ich in den anderthalb Jahren Haft gelitten habe.

Im Polizeikrankenhaus versuchte mich die Polizei zu zwingen, meinen Glauben aufzugeben. Sie fesselten mich mit Handschellen an ein Bett. Die Handschellen waren so fest angelegt, dass es an meinen Handgelenken zu bluten anfing. Sie führten mir nicht nur einen Schlauch durch die Nase in den Magen ein, mit dem sie mich zwangsernährten, sondern setzten mir zudem einen Katheter ein, damit ich nicht auf Toilette gehen konnte. Zu dieser Zeit hatte ich meine Periode. Sie legten mich auf ein Plastiklaken, mein Unterleib nackt entblößt.

Mehr als 20 Tage lang blieb ich während der heißen Sommertage so an dem Bett gefesselt, ich lag in meinem eigenen Schweiß, im klebrigen Schmutz und dem Menstruationsblut. Als ich schließlich vom Bett befreit wurde, konnte ich nicht mehr alleine aus dem Bett kommen und auch nicht gehen. Die Haut an meinem Rücken war faulig.

Im Arbeitslager stieg mein Blutdruck aufgrund des Schlafentzuges und der Gehirnwäsche auf 270 an, sodass ich beinahe erblindete. Sie brachten mich dann in ein anderes Krankenhaus, wo die Ärzte dann meine Augen untersuchten, indem sie sie für lange Zeit starkem Licht aussetzten. Meine Augen fühlten sich wund an und schmerzten. Danach konnte ich lange Zeit kein Licht mehr vertragen und fühlte mich extrem geblendet.

Im Arbeitslager wurden anderen Falun Gong Praktizierenden für mehr als 20 Tage lang der Schlaf entzogen. Drogenabhängigen wurde es erlaubt, die Praktizierenden willkürlich zu foltern. Nachts hörten wir manchmal schreckliche Schreie. Einige Frauen wurden durch die Folter in den Wahnsinn getrieben.

Einmal sah ich im Arbeitslager eine Videoaufnahme von einem selbst ernannten Wissenschaftler namens Yusheng Wang, der in den Medien des öfteren Falun Gong verleumdet hatte. Wang zählte die Gehirnwäschetechniken auf und warb für die Folter des Schlafentziehens. Was mich am meisten schockierte, war, dass ich diese Person gestern auf der UN Menschenrechtsplenarsitzung sprechen und Falun Gong verleumden hörte!

Vielen Dank, Herr Vorsitzender. Ich danke Ihnen allen.