Provinz Sichuan: Fakten über die Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden im Chuanxi Frauengefängnis

Im September 2002 wurde im Chuanxi Frauengefängnis in der Provinz Sichuan eine Gehirnwäscheklasse eigens für Falun Gong Praktizierende veranstaltet. Durch die Anwendungen brutaler Methoden sollten die Praktizierenden gezwungen werden, ihren Glauben aufzugeben. Die Praktizierenden, die nur wegen ihres Übens von Falun Gong eingesperrt waren, weigerten sich zuzugeben, dass sie Kriminelle waren und weigerten sich die Erkennungsmarken für die Gefangenen zu tragen. Die Wachen ließen sie draußen um den Übungsplatz Runden laufen. Jede Praktizierende, die es körperlich nicht schaffte, Runden zu laufen, musste einen „Verbrechensbericht” schreiben und zugeben, dass sie Kriminelle waren. Erst dann wurde ihnen die Genehmigung erteilt, dass sie vom Runden laufen befreit waren. Da die Falun Gong Praktizierenden nach einem hohen moralischen Maßstab leben, verzichteten sie nicht auf ihren Glauben an Falun Gong. Dadurch, dass sie diese Erklärung nicht schrieben, mussten sie stattdessen weiterhin Runden laufen, bis sie körperlich völlig erschöpft waren.

Um sie körperlich zu erschöpfen, ließen die Wachen Frau Gao Hongxiang, eine Falun Gong Praktizierende, acht Stunden lang Runden zu laufen, ohne sie eine Pause machen zu lassen. Sie schrieb keine Erklärung und verzichtete nicht auf ihren Glauben an Falun Gong. Am zweiten Tag wurde den Gefangenen befohlen, sie zu treten, während sie sie nach draußen auf den Übungsplatz schleiften, um sie dort wieder Runden laufen zu lassen. Die Polizei sperrte sie in einer Einzelzelle ein und folterte sie mit der Methode „Seile festziehen” (1), wobei sie mehrere Male in Ohnmacht fiel. Die Gefangene, die sie bewachte, hatte von den Wachen den Befehl erhalten, sie auf diese Weise zu foltern. Um sie zur Kooperation zu zwingen, drohten die Beamten ihr kein Essen mehr zu geben. Sie versuchten Frau Gao Hongxiang zu zwingen, eine Garantie zu schreiben, um damit Falun Gong aufzugeben. Der Bezirksgefängnisaufseher Gao rasierte ihr unter der Anwendung von Gewalt die Haare in einem Stil bekannt als „Yin-Yang Kopf” (2). Er rief: „Jetzt bis Du ein Verbrecher!”

Eine andere Praktizierende, Frau Zhang Qiongfang, wurde heimlich in eine Einzelzelle gebracht. Der Bezirksgefängnisaufseher Wang, Bezirksaufseher Gao und Abteilungschef He folterten sie über drei Stunden lang mit der Methode „Seile festziehen”. Sie schlugen ihr auch ins Gesicht und auf die Arme. Gao rasierte ihr auch gewaltsam einen „Yin-Yang Kopf”.

Frau Zhang Hongqiong wurde in einer Einzelzelle eingesperrt. Auch bei ihr wurden „die Seile festgezogen”. Viele Male verlor sie dabei das Bewusstsein. Gewaltsam rasierten sie ihr die Haare zu einem „Yin-Yang Kopf”.

Frau Jiang Nianli wurde ebenfalls in einer Einzelzelle eingesperrt. Sie wurde beinahe einen Monat lang „gefesselt und aufgehängt” (3).

Frau Liu Daiqiong machte im Gefängnis weiterhin die Falun Gong Übungen. Sie wurde deswegen bestraft und musste für drei aufeinander folgende Monate jeden Tag von 6 Uhr morgens bis 23 Uhr abends stehen.

Die Praktizierende Feng Jing wurde in einer Einzelzelle eingesperrt. Die Polizei ließ bei ihr „die Seile festziehen” und „fesseln und aufhängen”. Feng protestierte dagegen mit einem Hungerstreik. Sie wurde zwangsernährt, wovon sie eine akute Lungenentzündung bekam. In dieser kritischen Verfassung brachte man sie in ein Krankenhaus. Das Krankenhaus stellte zweimal ein Attest über ihre bedrohliche gesundheitliche Verfassung aus, mit dem bestätigt wird, das ein Patient an der Schwelle des Todes steht. Sie überlebte die Notfallbehandlung im Yaan Bezirkskrankenhaus.

Die Praktizierenden Frau Zhu Mingrong und Frau Zhang Hongqiong weigerten sich im Jahr 2003, die „Verbrechensberichte” zu schreiben. Sie wurden nicht nur von der Polizei bestraft, die anderen Gefangenen im Zimmer ließen sie für eine lange Zeit stehen. Keine von ihnen durfte essen oder schlafen. Zhu Mingrongs Zimmergenossen schlugen sie bei Nacht. Die Wachen befahlen sogar einer anderen Gefangenen, Qiu Youqing, die an Psychose litt, Zhang Hongqiong zu schlagen. Die Wachen behaupteten, dass Qiu, eine psychisch kranke Patientin, ohne das Gesetz zu verletzen töten konnte.

Frau Luo Fang ist eine Falun Gong Praktizierende aus Leshan, Provinz Sichuan. Nachdem sie mit der Hochschule fertig war, wollte sie ins Ausland gehen. Sie hatte bereits alle notwendigen Sachen erledigt, wurde jedoch entführt und in die Strafanstalt gebracht, bevor sie das Land verlassen konnte. Zu dem Zeitpunkt war Luo schwanger. Durch die Verfolgung in der Strafanstalt wurde sie sehr schwach. Sie Polizisten befürchteten, dass sie dort sterben könnte, woraufhin sie sie freiließen. Nachdem sie nach Hause zurückgekehrt war, hatte Luo eine Fehlgeburt. Die Polizei nahm sie wieder fest und verurteilte sie zum Chuanxi Frauengefängnis.

Im Gefängnis machte Luo Fang weiterhin die Falun Gong Übungen. Die Polizei ließ sie von vier Gefangenen bewachen. Sie war, nachdem sie grausam gefoltert worden war, fast gelähmt und konnte sich nicht bewegen. Vor kurzem trat sie aus Protest gegen die Foltert in einen Hungerstreik.

Eine andere Falun Gong Praktizierende, Frau Liang Hua, wurde von den Gefangenen die sie bewachten ergriffen, nachdem sie leise Falun Gong Artikel aufgesagt hatte. Sie wurde etwa eine Stunde lang verprügelt. Die anderen Praktizierenden erfuhren davon erst einen Tag später. Als Gruppe traten sie in einen Hungerstreik, um die Bestrafung der Angreifer zu fordern.

Die Haftstrafen vieler Gefangenen, einschließlich Yang Guying, Jiang Quanzhi uvm., die von der Polizei ausgenutzt wurden und bei der Verfolgung mitmachten, wurden reduziert.

Eine weitere im Chuanxi Frauengefängnis eingesperrte Praktizierende war Frau Liu Ying. Ihre Haftstrafe war im Jahr 2002 vorüber. Die Polizei befürchtete, dass ihre Grausamkeiten aufgedeckt werden konnten. Um sie zum Schweigen zu bringen, verlängerten sie ihre Haftstrafe um weitere 3 Jahre, und sie verlegten sie ins Frauengefängnis der Provinz Sichuan.

Im April 2002 riss die Praktizierende Zhang Hongqiong ein Plakat von der Wand, das Falun Gong verleumdete. Die Polizei schloss acht andere Praktizierende weg, die sich weigerten, einen „Verbrechensbericht” zu schreiben. Frau Zhang und die anderen steckten sie in Einzel- oder kleine Zellen (5). Die anderen Praktizierenden waren Frau Jiang Nianli, Frau Zhang Qiongfang, Frau Su Nan, Frau Wang Jianhui, Frau Zhang Zhiqin, Frau Hu Hui, Frau Chen Xiping und Frau Yao Yuanzhen. Die Polizei wandte bei ihnen die Foltermethode „die Seile festziehen” und „fesseln und aufhängen” an. Diese qualvolle Folter dauerte über fünf Monate.

Frau Zhang Zhiqin wurde durch „die Seile festziehen” gefoltert. Die Polizei fesselte ihr die Hände hinter dem Rücken. Zuvor wurde sie von der Polizei und unter deren Befehl stehenden Gefangenen zusammengeschlagen, weil sie weiterhin Falun Gong übte. Im kalten Winter ließen sie sie nur mit einem dünnen Hemd bekleidet draußen. Um gegen die Verfolgung im Gefängnis zu protestieren, trat sie in einen 45-tägigen Hungerstreik. Später wurde sie ins provinzielle Frauengefängnis verlegt.

Frau Wang Jianhui und Frau Zhang Qiongfang waren ebenfalls durch „die Seile festziehen gefolterte worden und waren für über zwei Wochen „gefesselt und aufgehängt” gewesen. Sie hatten so lange an dieser Folter gelitten, dass sie hinterher lange Zeit nicht gehen konnten.

Frau Zhang Hongqiong und Frau Chen Xiping wurde auch „gefesselt und aufgehängt”. Sie protestierten dagegen mit einem Hungerstreik und wurden von der Polizei zwangsernährt (6).

Unvollständige Liste der bösartigen Personen des 12. Bezirks, Chuanxi Frauengefängnis, Provinz Sichuan:

Bezirksleiter: Wang Yaxin, Gao Mei
Abteilungschef: He Qunfang, Wang Xueping, Zhou Lin
Mitarbeiter: Zhao Hongmei, Chen Jianmei, Chen Wei, Chen Xiu
Gefangene: Yang Guiying, Qiu Youqing (phonetisch), Jiang Quanzhi (phonetisch)

(1) die Seile festziehen: Die Polizei verschnürt das Opfer mit einem dünnen Seil. Dann umwickeln sie dessen Hals mit dem Seil und fesseln dessen Hände hinter dem Rücken. Dann ziehen die Polizisten mit aller Kraft das Seil fest. Das Seil zieht sich fester und fester um den Körper des Opfers, wodurch das Atmen immer schwieriger wird. Die Schmerzen sind so intensiv, dass die Opfer manchmal die Kontrolle über die Blase verlieren. In manchen Fällen ist das Seil so stark festgezogen worden, dass dabei dem Opfer der Arm gebrochen wurde.
(2) Yin-Yang Kopf: Das Haar wird nur an einer Seite des Kopfes völlig abrasiert, was als eine Beleidigung betrachtet wird.
(3) Fesseln und aufhängen: An den mit Handschellen gefesselten Händen wird das Opfer am Gerüst eines Basketballkorbs oder Balken eines Hauses aufgehängt, wobei die Zehen gerade den Boden berühren. Nach kurzer Zeit fangen die Arme und Hände an zu kribbeln und werden taub.
(4) Bestrafung durch langes Stehen: das Opfer muss den ganzen Tag lang mit dem Gesicht zur Wand stehen. Ausgenommen sind Essens- und Schlafenszeiten und Toilettengänge. Gewöhnlich müssen die Opfer um 5 Uhr morgens aufstehen und dürfen erst um 1 oder 2 Uhr in der Nach wieder ins Bett. Diese Misshandlungen dauern meist mehrere Tage. Wenn jemand Intensität des langen Stehens nicht standhalten kann und das Bewusstsein verliert, wird das Opfer von den Wachen mit Drogen zwangsernährt.
(5) In einer kleinen Zelle einsperren: Der Häftling wird in einer sehr kleinen Zelle alleine eingeschlossen. Die Wachen legen den Praktizierenden auf dem Rücken in einer festen Position Handschellen an, so dass die Praktizierenden sich weder bewegen noch hinlegen können. Die kleine Zelle ist sehr feucht und es kommt kein Sonnenlicht hinein. Die Häftlinge müssen in die Zelle urinieren und Kot ausscheiden. Tagsüber wird ihnen auch nur die Hälfte einer regulären Mahlzeit gegeben. Nachts laufen die Ratten in den kleinen Zellen herum. Der Gestank dort drinnen ist so übel, dass man nur schwer atmen kann.
(6) Zwangsernährung ist eine der häufig angewandten Foltermethoden gegenüber Falun Gong-Praktizierenden in China. Sie wird meistens von medizinisch nicht geschultem Personal durchgeführt und hat bereits bei mehreren Hundert Praktizierenden zum Tode geführt. Aber auch wenn Mediziner die Zwangsernährung durchführen, wird diese mit der Absicht gemacht, den Falun Gong-Praktizierenden schlimmste Schmerzen zuzufügen. Dabei gibt es folgende Abläufe: Vor einer beabsichtigten Zwangsernährung wird der Praktizierende so lange geschlagen, bis er zu schwach ist, dagegenzuhalten. Mehrere Personen drücken ihn dann zu Boden und stellen sich auf seinen Körper und Gliedmaßen. Anschließend wird ein sehr dicker, grober und oft schmutziger Plastikschlauch (also keine Magensonde nach medizinischen Richtlinien) in die Lunge, die Luftröhre und/oder Speiseröhre eingeführt. Die sogenannte „Nahrung” besteht z.B. aus hoch konzentrierten Salzlösungen, ungekochtem Maisbrei, Medikamenten die Durchfall oder Erbrechen verursachen, manchmal sogar Kot, Urin, Alkohol, Speichel. Nachdem die sogenannte „Ernährung” beendet ist, wird der Plastikschlauch oft mehrmals raus- und rein geschoben, um zusätzliche Schmerzen und Blutungen zu erzeugen. Der Ausdruck „Zwangsernährung” dient der Verschleierung dieser in Wahrheit äußerst sadistischen und gefährlichen Foltermethode.