Einige Gedanken über die Kultivierung währen der Fa-Berichtigung

Erfahrungsbericht von der Fa-Konferenz in Erbach 2003

1. Über das Leiden

Gleich zum Anfang des Buches „Navigation” hat Lehrer Li bereits deutlich erklärt, was für Unterschiede zwischen unserer heutigen Kultivierung in der Zeit der Fa-Berichtigung und der Kultivierung im früheren Sinne bestehen. Es ist auch erklärt, warum die Arrangements der alten Mächte die Störung für die Fa-Berichtigung sind. In den späteren Fa-Erklärungen beleuchtet er von verschiedenen Seiten, was die Fa-Berichtigung bedeutet. Im „Essentielles 2” in dem Jingwen „Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung” steht: „Wenn ihr bisher noch nicht begreift, was Dafa-Jünger der Fa-Berichtigung bedeutet und nicht aus den dämonischen Schwierigkeiten heraustretet, werdet ihr von der Gesinnung des Trachtens nach Gemütlichkeit auf der Menschenwelt angetrieben, um zu häretischen Erkenntnissen zu kommen.” Neulich, als ich wieder die früheren Fa-Erklärungen und Jingwen las und auch mit den Erfahrungsberichten von anderen Praktzierenden auf dem Minghui-Net verglich, sah ich ein, dass die Worte vom Meister auf mich zutreffen.

In diesen Jahren habe ich zwar auch vieles getan, dabei viel Leiden ertragen, aber wenn ich jetzt zurückblicke, kann ich mich nicht erinnern, wann ich diese Dinge mit einem klaren Verständnis darüber, was „Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung” sind, getan hatte. Bei dem Thema „Leiden” hatte ich lange Zeit ein falsches Verständnis und ich kultivierte mich nach der Art der Arrangements der alten Mächte. Das hatte zur Folge, dass ich wenig Dinge getan hatte, die wirklich gut für die Fa-Berichtigung sind, stattdessen verhielt ich mich oft auf eine extreme Art und Weise, was schlechte Einflüsse für Dafa verursacht hatte. Auch mein eigenes Leben wurde sehr kompliziert. Man kann sagen, dass ich „neue Schuhe getragen hatte und alte Wege gegangen war”. Nach genauem Nachdenken stelle ich fest, dass ich nur fürs Leiden gelitten hatte; nachdem Lehrer Li von „Großartigkeit” gesprochen hatte, wurde ich noch leichtfertiger, ich strebte nach der „Großartigkeit”. Das Leiden wurde sogar zu einer Art Geltungssucht von mir. Diese Absicht war so tief in mir versteckt, dass ich sie niemals bemerkt hatte. Der extremste Fall geschah, während ich in einem Restaurant jobbte. Im üblichen Fall gaben die Gäste dort Trinkgelder. Diese Trinkgelder wurden gesammelt und vom Chef an alle verteilt, je nach der Wichtigkeit der Arbeit und der Arbeitsleistung. Aus einem unerklärbaren Grund hatte ich damals plötzlich einen Einfall und wollte auf keinen Fall Trinkgelder annehmen. Der Chef oder die Arbeitskollegen hatten überhaupt kein Verständnis für mein Verhalten. Ein Boss sprach mit mir mit guter Absicht, dass ich Trinkgelder annehmen sollte. Wenn ich es dann nicht wollte, könnte ich meinen Anteil anderen Leuten geben. Es wäre eigentlich eine gute Sache, aber ich weigerte mich ganz strikt. So kehrte ich wieder in die Küche zurück und machte die schmutzige und mühselige Arbeit wie Abwaschen usw. Innerlich war ich jedoch ganz froh. Ich dachte, die gewöhnlichen Menschen wollen Geld, dann sollen sie dies tun; ich als Kultivierender bin nicht gleich wie sie. Das war mein damaliges Verständnis über die „Kultivierung”. In Wirklichkeit, wenn man „Zhuan Falun” mal richtig liest, dann kann man schon wissen, dass solches Verständnis total falsch ist. Später merkte ich zwar auch, dass ich bei dieser Sache übertrieben hatte, erkannte aber immer noch nicht von Grund auf, warum wir leiden sollen, welche Leiden sollen wir ertragen und welche nicht.

2. Auch einfache Dinge von ganzem Herzen tun

Ich verteilte jede Woche die Zeitung. Mein erste Erfahrung ist, selbst eine einfache Arbeit, wenn man es nach langer Zeit durchsetzen kann, ist nicht einfach. Aus finanziellen Gründen hatte ich immer keine Möglichkeit gehabt, den Führerschein zu machen und ein Auto zu kaufen. Deshalb konnte ich die Zeitung nur so verteilen. Ich bringe die Zeitung zu den insgesamt 10 Asienläden in zwei Städten. Jedes Mal fuhr ich von Nürnberg zu einer anderen Stadt, um die Zeitungen abzuholen, brachte sie zurück und verteilte sie. Wochen für Wochen, Monate für Monate, egal Wind oder Regen, selbst nach einer Nachtschicht bringe ich noch vor dem Schlafen die Zeitungen rechtzeitig zu den Asienläden. Denn ich weiß, die Kunden von den Asienläden sind meist alte Kunden, die eine gewohnte Einkaufzeit haben. So habe ich darauf Wert gelegt, immer rechtzeitig zu kommen. Um einen guten Eindruck zu hinterlassen und Vertrauen zu gewinnen, muss man als erstes mit der Pünktlichkeit anfangen.

Außerdem begegne ich auf dem Weg oft ein paar Chinesen. Ich bemühe mich immer, ihnen eine Zeitung zu geben. Und ich sage ihnen noch, wo sie diese bekommen können. Denn ich weiß, viele sind neu gekommen und kennen die Stadt noch nicht so gut; außerdem, wenn Chinesen nicht wissen, dass die Zeitung kostenlos ist, werden sie sich nicht trauen, diese mitzunehmen, selbst wenn sie sie im Laden sehen. Wenn ich ihnen mit einem Lächeln eine Zeitung übergebe, kann ich damit die Widerstände zwischen ihnen und der Wahrheit abbauen. Das ist auch das Bild, das die Zeitung den Lesern vermitteln soll.

Seit dem gerichtlichen Prozess in Montreal, Kanada, im Jahr 2003 gab es in der letzten Zeit im Minghui-Net einige Artikel darüber, wie man erneut erkennt, was „Ausgangpunkt im Fa” und „bei der Fa-Bestätigung den Ausgangspunkt richtig stellen” usw bedeutet. Das sind Erfahrungsberichte von anderen Praktizierenden, die sich selber erneut betrachteten und nach innen suchten. Sie gaben mir sehr viele Anregungen. Ich las erneut „Navigation” und frühere Jingwen und tauschte telefonisch verstärkt mit anderen Praktizierenden aus. Dadurch hab ich erkannt, wir leiden, damit ein Weg der Kultivierung für die künftigen Menschen geebnet werden kann; das dient der Erlösung der Menschen, aber nicht dazu, um sich selber zu beweisen oder zu trachten. Ohne diese große Voraussetzung wäre alles egoistisch, egal wie viel Leiden wir auch ertragen, selbst wenn wir von der Form her viel Dafa-Arbeit machen würden. Was wir haben möchten, ist auf keinen Fall eine mitleid- oder aufmerksamkeitserregende „leidende Mühseligkeit”, sondern wahre Verwirklichung unserer früheren Gelübde. Beim Leiden die Fa-Grundsätze erkennen und sich nach noch höheren Ebene erhöhen.

3. Warum Austausch mit den anderen?

Ich lege normalerweise viel Wert darauf, das Minghui-Net zu lesen und durch Email-Gruppen mit anderen Praktizierenden auszutauschen. Aber nach einiger Zeit habe ich gemerkt, dass ich nicht jeder Zeit bewusst bin, warum auszutauschen. Allgemein gesagt, wissen wir alle, dass es sich um die Fa-Grundsätze handelt. Aber bewusst oder unbewusst entstand eine starke Hoffnung, dass alle mit meinen Meinungen einverstanden wären, dass ich gut erkannt habe usw. Damit möchte ich eine Art „Mehrheit” für mich gewinnen. In Wirklichkeit bedeutet diese „Mehrheit” aber keineswegs, dass ich im Fa bin. Weil mein Eigensinn zu stark ist, und ich immer sehr darauf aus bin, meine eigene Meinung zu äußern, habe ich die Angst, dass die anderen es nicht wissen oder nicht damit einverstanden sind. Manchmal sagte ich sogar deshalb böse Worte zu anderen Praktizierenden. Beim telefonischen Austausch mit den kanadischen Praktizierenden habe ich geschafft, dies zu überwinden. Sobald ich eine Idee habe oder wenn ich die Meinung von den anderen höre und sofort reagieren möchte, versuche ich dann, diese Ideen oder Gedanken einige Tage lang für mich zu behalten. Nachdem ich mich wieder beruhigt habe, denke ich erst mal zurück, ob es richtig ist oder nicht. Durch die Praxis von knapp zwei Monaten habe ich festgestellt, dass meine vielen Bedenken, Gedanken usw. in Wirklichkeit nicht nötig waren. Seitdem ich das Aufgeben gelernt habe, werde ich stetiger und andererseits wird die Last von anderen Praktizierenden reduziert. Denn die Praktizierenden in der Email-Gruppe erhalten jeden Tag mehrere Dutzend Emails. Es ist nicht leicht, in so weniger Zeit das alles durchzuarbeiten. In Wirklichkeit, sobald ich wirklich zu Ruhe kommen kann, findet sich für viele Fragen automatisch die Lösung. Mehr austauschen und aktiver sein, ist nicht unbedingt besser. Wenn man vom Fa abgewichen ist, kann alles zu Störungen und Hindernissen werden. Jedenfalls darf man nicht einseitig nach Quantität und Form trachten, dies könnte sogar vom Bösen benutzt werden, um falsche Erscheinungen zu fabrizieren und uns zu täuschen. Ob Jemand sich gut kultiviert hat, ob Jemand sich wahrhaftig kultiviert, ist nicht nur von der Oberfläche her zu beurteilen. Aus der statistischen Sicht ist die Quantität, die Mehrheit oder die Minderheit, nur eine Art Beschreibung, aber kein Maßstab zur Beurteilung, ob eine Sache richtig ist oder nicht. Nur das Böse benutzt erst bei ihren Betrügen die „Mehrheit-Minderheit-Konstellation”, um die Verfolgten in der Minderheit-Position zu unterdrücken. In der Fa-Berichtigung dürfen wir dann nicht mehr die Begrenzung in diesem Raum benutzen, um die „Grenzenlosigkeit” des Dafa zu beurteilen. Gleichfalls dürfen wir auch nicht andere Erscheinungsformen in diesem Raum (z.B. das Urteil über die „Wichtigkeit” einer Sache oder die Überlegung, ob ich dabei helfen kann auf der Grundlage, wie weit die räumliche Entfernung ist) als Grundlage für unsere Urteile nehmen. Nur wenn man im Fa ist, kann das Herz erst wirklich die richtige Position finden und die Gesamtheit ins Auge fassen.

4. Wie findet man seine Aufgabe?

Manche Mitpraktizierende haben das Gefühl wie ich, dass manche Praktizierende voll beschäftigt sind, während manche aber es sehr bequem haben, als könnten sie nichts zu tun finden. Wenn man die Augen aufmacht, sieht man, dass überall Praktizierende sind; aber sobald wichtige Dinge auftauchen und Jemand die Koordinierung übernehmen muss, findet man keinen mehr, und schließlich müssen die Mitpraktizierenden, die bereits überfordert sind, es machen. Nach einiger Zeit entstehen dann Konflikte, z.B. manche Praktizierende denken, dass andere „die Macht nicht abgeben” möchten und kein Vertrauen zu den Mitpraktizierenden haben; sobald eine Sache nicht gut funktioniert, beschwert sich sofort jemand, dass diese Leute die Sache durcheinander gebracht haben. In der Vergangenheit gehörte ich oft zu diesen zuschauenden und meckernden Leuten. Jetzt merke ich, dass ich manchmal an meiner Meinung festhielt; wenn diese keine Zustimmung bei den anderen fand, wurde ich aufgeregt; wenn andere Leute dennoch die Sache nicht perfekt gemacht haben, dann dachte ich, lass mal, später gehe ich nicht mehr dahin, damit es keinen Ärger gibt. Aber wenn mein Herz nicht bei unserem Ganzen war, konnte ich nichts zu Ende bringen, auch wenn ich viel gemacht hatte, fand ich es irgendwie nicht richtig, als ob irgendwas zu viel oder irgendwas zu wenig da war. Jetzt habe ich verstanden, ich hatte etwas Eigensinn zu viel und etwas Fa zu wenig. Als ich zur Ruhe gekommen bin, merkte ich, die Mitpraktizierenden, die sehr viel zu tun haben, haben zwar hier und da gewisse Schwächen; je beschäftigter, desto mehr Schwächen kommen zum Vorschein. Von meinem eigenen Eigensinn sind nicht so viele zum Vorschein gekommen. Aber bedeutet das etwa nicht, dass ich nicht so stetig bin und nicht viel getan habe? Wenn der Abstand zwischen mir und den anderen sehr groß ist und andere Praktizierende mir Sachen übergeben sollten, könnte ich das übernehmen? Oder ich warte immer darauf, dass andere alles für mich fertig vorbereiten und mir „befehlen”, wobei ich „helfen sollte” oder woran ich teilnehmen sollte. Bin ich nicht etwa dabei, zu warten, abhängig von den anderen und stelle Forderungen? Aus meinen eigenen Erfahrungen und Beobachtungen würde Jemand, der in einem guten Kultivierungszustand ist, auf jeden Fall eine Beschäftigung finden. Nur wenn ich genau so stetig wie andere sein könnte, würde ich erst mit den anderen kooperieren können. Bei unserer Kultivierung genügt es nicht nur mit dem täglichen Lesen von „Zhuan Falun”. Im Jingwen „Klare Anweisung” hat der Meister gesagt, „Manche unserer Schüler haben eine falsche Ansicht. Sie glauben, sie wären versichert, wenn sie sich in Falun Dafa kultivieren ... ...” Fa-Lesen ist nicht gleich Fa-Lernen, noch weniger Fa-Erkennen. Ansonsten, warum gibt es so unterschiedliche Ergebnisse vom „Lesen”, wenn alle gleich gelesen hätten? Ich zum Beispiel habe bei früherem Fa-Lesen nur die oberflächliche Schrift gelesen. So konnte ich sehr schnell lesen und war zufrieden damit, dass ich fließend lesen kann. Ich habe das Fa aber nicht mit dem Herzen gelesen. Jetzt kann ich es richtig lesen, so lese ich zwar nicht so schnell, aber ich habe den Eindruck, dass jedes Wort schwerwiegend wirkt.

Ich weiß nicht, von welchem Tag an ich erst wirklich herausgetreten bin und damit begonnen habe, an der Fa-Berichtigung teilzunehmen. Es war ein unmerklicher Prozess und ist nicht so aufregend, wie ich es mir früher vorgestellt hatte. Aber ich habe tatsächlich das Gefühl, sobald man herausgetreten ist, soll man nicht immer zögern. Je weniger störende Gedanken, desto besser. Es ist wie ein Schwimm-Wettbewerb. Sobald der Schuss zu hören ist, springt man ins Wasser und schwimmt einfach nach vorne. Sollte man etwas zurückbleiben, kann man dabei leicht Wasser verschlucken, weil die anderen vor einem das Wasser nach hinten schleudern würden. Lasst uns gemeinsam stetig vorankommen.

Das waren einige meiner Erfahrungen, die mein Herz widerspiegeln. Diese widme ich dem Meister und Euch allen.


Quelle: http://de.clearharmony.net/articles/200404/16287.html

Rubrik: Fa-Konferenzen