Radio Free Asia (RFA): Neues Buch Wild Grass (Wildes Gras) wurde in den USA veröffentlicht ein Beitrag über Grassroots-Bewegungen (Basis-Bewegungen) in China

Wie der Reporter Zijin von Radio Free Asia berichtete, hat Ian Johnson, ein Wall Street Journal Reporter in den USA, der für seine Berichterstattung über den brutalen Foltertod der Falun Gong Praktizierenden Chen Zixiu den Pulitzer Preis gewonnen hatte, kürzlich ein neues Buch mit dem Titel „Wild Grass” (Wildes Gras) veröffentlicht.

Das Buch erzählt von drei chinesischen Durchschnittsbürgern, die auf der Grassroot-Ebene (Basis-Ebene) hervorgetreten sind, um ihre grundlegenden Menschenrechte zu verteidigen. Am 29. März hatte die Asien-Verein in New York, der Auslandsrat, das Nationale Komitee für Amerikanisch-Chinesische Beziehungen und der Ausländische Presseclub ein Abendprogramm mit einer Signierstunde für Ian Johnson gefördert.

In seinem Buch untersucht der Autor die Fälle von drei chinesischen Bürgern, von denen einer aus dem chinesischen Küstengebiet, einer aus Peking und ein anderer aus dem Nordwesten Chinas stammt. Es stellt die reale Situation moderner Basisbewegungen in verschiedenen Gebieten dar. Der Titel des Buches „Wild Grass” (Wildes Gras) bescheinigt, wie der Überlebenswille dieser Personen ohne Hilfe und Zuwendung gedeiht.

In einer der Geschichten geht es um den autodidaktischen Rechtsanwalt, der Bauern dabei hilft, gegen unrechtmäßige Steuerforderungen zu klagen, wofür er schließlich verhaftet wird. Obwohl die Bauern den Gerichtsprozess verloren hatten, wagten sich die Regierungsbeamten anschließend nicht mehr, sie so unverfroren zu missbrauchen und auszunutzen wie davor. Auch wenn Johnson viele Mängel des Rechtssystems aufzeigt, lässt er dennoch einen gewissen Optimismus durchsickern, indem er darauf hinweist, dass viele Menschen mittlerweile begonnen haben, zu rechtlichen Mitteln zu greifen um die korrupten Handlungen der Regierung aufzudecken. Die zweite Geschichte handelt von einem Architekt der Qinghua Universität, der versucht, Pekings schwindendes Erbe vor der Planierraupe zu retten. In der dritten Geschichte geht es um die Tochter der Falun Gong Praktizierenden Chen Zixiu, die gegen den ungerechten Tod ihrer Mutter appelliert hatte, und danach zu drei Jahren Arbeitslager verurteilt wurde.

Ian Johnson sagte: „Wenn man die Chinesen fragt, ob sie sich für Politik interessieren, wird diese Frage üblicherweise verneint, jedoch beschäftigen sie sich sehr mit dem Thema der Korruption. Sie wünschen sich allgemeine Rechte und Freiheiten und sind sehr betrübt darüber, dass die Regierungsbeamten ihr Eigentum und ihren Glauben einschränken und kontrollieren. Die Menschen erkennen allmählich, wie notwendig es ist, hervorzutreten und sich mit juristischen Maßnahmen für ihre Rechte einzusetzen.”

Ein Zuschauer fragte Mr. Johnson, was ihn dazu veranlasst habe, über das Thema Falun Gong zu berichten. Er antwortete, dass Falun Gong eine wichtige Angelegenheit in Bezug auf die Zukunft Chinas sei. Die Todesopfer der Verfolgung beschränkten sich nicht nur auf einen oder zwei Einzelfälle, und diese Erscheinung stelle genau die Lücke zwischen China und der restlichen Welt dar.

Ein Reporter fragte ihn, ob er als Westler in Bezug auf seine Berichterstattung über die Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden auf Hindernisse oder Gefahren gestoßen sei. Er räumte ein, dass es schon gewisse Risiken gegeben habe. Die chinesischen Polizisten vor Ort würden genau verfolgen, wohin ein ausländischer Report geht und sie wissen wo sie bzw. er sich aufhält. Einmal sei er sogar des Landes verwiesen worden, aber die größte Sorge mache er sich um diejenigen, die er befragt hatte.

Ein Zuschauer fragte nach seiner Meinung über den Fortschritt Chinas. Er antwortete, dass zwar die chinesische Wirtschaft Fortschritte mache, allerdings gebe es derzeit noch keine Anzeichen für eine politische Reform. Die kommunistische Partei steht immer noch über dem Gesetz.

Ian Johnson ist zurzeit Chef des Berliner Büros des Wall Street Journal. Er lebte sieben Jahre lang in China und war als Peking Korrespondent und Chef der Pekinger Zweigstelle des Wall Street Journal tätig.

(1. April, eine Sendung von Radio Free Asia, zusammengefasst von Epochtimes)