67-jährige Professorin aus Changchun starb infolge der brutalen Verfolgung (Provinz Jilin)

Frau Yang Lingyun war außerordentliche Professorin an der Jilin Universität in Changchun, Provinz Jilin. 1994 fing sie an, Falun Gong zu praktizieren. Durch das Praktizieren war sie immer gesund.

Da Falun Gong seit Juli 1999 grundlos durch das Regime von Jiang Zemin verfolgt wird, ging Yang Lingyun im Januar 2000 nach Peking, um bei der Zentralregierung eine Petition für Falun Gong einzureichen. In der Nähe der Petitionsbehörde wurde sie jedoch von Zivilpolizisten festgenommen. Am 29. Januar wurde sie von Polizisten vom Pekinger Büro der Provinzregierung Jilin nach Changchun zurückgebracht. Während dieser Zeit waren Yang Lingyun´s Hände ständig mit Handschellen gefesselt. Auch erpressten die Polizisten Geld von ihr.

Die Polizeibehörde der Stadt Changchun beschuldigte Yang Lingyun wegen ihrer Petition der „Störung der gesellschaftlichen Ordnung” und sperrte sie für 15 Tage ins Daguang Untersuchungsgefängnis in Changchun. Im Gefängnis durfte sie so wie alle anderen inhaftierten Falun Gong Praktizierenden nicht von den Angehörigen besucht werden. Bis auf die Bettwäsche durften ihr weder Lebensmittel noch andere alltägliche Dinge zum Leben gebracht werden. Zu dieser Zeit war gerade das Frühlingsfest, ein traditionelles Fest bei dem die Familie zusammen kommt. Die damals 63-jährige befand sich 9 Tage lang im Hungerstreik, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Auch wollte sie ihr Recht zurückfordern, bei ihrer Familie sein zu können. Ihr Hungerstreik wurde jedoch ignoriert und erst nach Ablauf der Haftfrist wurde sie freigelassen.

Die Verfolgung hörte jedoch damit nicht auf. Yang Lingyun wurde nach der Freilassung vom Untersuchungsgefängnis zur Nanling Polizeistation gebracht, die für das Gebiet zuständig ist, in dem Yang Lingyun wohnte. Mehrere Polizisten sperrten sie in einen Raum und zwangen sie, eine Garantieerklärung zu schreiben. Sie sollte garantieren, nie wieder für Falun Gong nach Peking zu gehen.

Etwa einen Monat später wurde Yang Lingyun erneut wegen Besitz von Infomaterialien über die Verfolgung von Falun Gong festgenommen. Die Polizei folterte sie, um von ihr die Quelle der Materialien zu erfahren. Um ihren Willen zu brechen, richtete die Polizei Lampen auf sie. Man ließ die Glühbirnen zwei Tage lang brennen, damit sie durch die Hitze nicht schlafen konnte.

Im März 2003 wurde Gao Meng, Sohn von Yang Lingyun und ebenfalls Falun Gong Praktizierender, von der Polizei festgenommen, weil er Materialien von Falun Gong bei sich hatte. Die Polizei folterte ihn. Sie erpressten von ihm seine Adresse und die Quelle der Materialien. Am Abend des gleichen Tages, um ca. 10 Uhr, brachte die Polizei Gao Meng zu seiner Wohnung und zwang ihn, die Tür zu öffnen. Die Polizei durchsuchte die Wohnung und versuchte noch, Yang Lingyun zu verhaften. In dieser Situation sah sich Yang Lingyun gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen und in der Obdachlosigkeit zu leben. Gao Meng brachte man ins Arbeitslager.

Die Festnahme ihres Sohnes war für Yang Lingyun ein großer Schock gewesen. Die Nachricht, dass Gao Meng im Arbeitslager unter Druck "umerzogen"* wurde, war wieder ein Trauma für Yang Lingyun. Sie war sehr traurig, dass ihr Sohn unter Zwang gegen sein Gewissen handelte und dass er nun neben körperlichen Qualen auch noch an geistiger Tortur leiden musste. Die seit vier Jahren andauernde Verfolgung und die Traurigkeit über ihren Sohn belasteten Yang Lingyun so sehr, dass sie Krebs bekam. Anfang 2004 starb sie.

*„Umerziehung”
[Anm.: "Umerziehung" ist eine oft verwendete Formulierung für Folter und Misshandlung, eine übliche Taktik im Versuch Falun Gong Praktizierende dazu zu bringen, ihren Glauben zu widerrufen.]