Während der 60. Sitzung der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen (UNCHR) in Genf zog die sich verschlechternde Menschenrechtssituation in China die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft auf sich. Allerdings benutzte Jiangs Regime wieder denselben alten Trick und versuchte durch Beschwichtigung anderer Länder, mit wirtschaftlichen Vorteilen und durch politischen Druck eine Verurteilung durch die internationale Gemeinschaft zu verhindern. Der Studentenrat der Universität von Toronto schrieb im Namen von 43.000 Studenten an den Premierminister, damit er bei den Vereinten Nationen seine Stimme für ein Ende der Verfolgung von Falun Gong und für die Verabschiedung einer Resolution gegen China erhebt. Dieser Brief forderte von dem Premierminister auch die Unterstützung für die juristischen Schritte von Professor Kunlun Zhang und dessen Rechtsanwalt gegen Jiang Zemin und andere Führer, die für die Verfolgung von Falun Gong verantwortlich sind.

Hier folgt der Brief:

31. März 2004

Betreff: Ihre Unterstützung für Falun Gong und die Menschenrechte

Sehr geehrter Herr Premierminister

Wir schätzen die Unterstützung sehr, die Ihre Regierung während der letzten vier Jahre gezeigt hat, indem sie sich gegen die Verfolgung von Falun Gong in China ausspricht und bei der Rettung verfolgter, in China inhaftierter Familienmitglieder, geholfen hat. Dennoch, trotz weltweiter Verurteilung und wegen des Willens des ehemaligen Vorsitzenden, Jiang Zemin, hat die chinesische Regierung die Verfolgung in China nicht nur verstärkt, sondern die Verfolgung auch auf Kanada ausgedehnt. Wir bitten Sie hiermit, weiterhin jede Möglichkeit zu nutzen, um China zum Stop der Verfolgung zu drängen. Im Besonderen hoffen wir, dass Kanada gerechte Maßnahmen ergreifen wird um die folgenden, gegenwärtigen Anstrengungen von Falun Gong Praktizierenden zu unterstützen:

· Erstens, bitten wir um Ihre Unterstützung für die juristischen Maßnahmen von Professor Kunlun Zhang und seinen Rechtsanwälten zur privaten strafrechtlichen Verfolgung der Personen, die sich an Prof. Zhangs erlittener geistiger und körperlicher Folterung in China beteiligt haben. Vor dem Hintergrund von Kanadas Engagement für die Gerechtigkeit, für die Abschaffung von Folter, gegen die Straflosigkeit und gegen Verfolgung, hoffen wir, dass Sie den ehrenwerten Generalstaatsanwalt von Kanada, Irwin Cotler, dazu ermutigen, seine Erlaubnis zu dieser Strafverfolgung zu erteilen.
· Zweitens, hoffen wir, dass sich Kanada bei der 60. Sitzung der UNCHR vom 15. März bis 23. April für die Belange von Falun Gong ausspricht und die kürzlich eingereichte US Resolution zu China unterstützt.
· Weiterhin, wollen wir Ihre Aufmerksamkeit auf die böswilligen Aktivitäten lenken, die von chinesischen Beamten in Kanada verübt werden, um Falun Gong in Kanada zu verfolgen und Hass zu verbreiten, wie in der National Post vom 20. März berichtet wird: „Die Verfolgung von Falun Gong breitet sich nach Kanada aus.” (siehe Anhang). Wir bitten Sie dringend, alle möglichen Maßnahmen zu ergreifen um diese destruktiven Taten, die die kanadische Gesellschaft ernsthaft schädigen, zu unterbinden. Die Kanadier wünschen und respektieren Ihre standhaften und aufrichtigen Anstrengungen, um die grundlegenden Rechte und die Freiheit zu schützen.

Die von Jiang Zemin, dem ehemaligen Staatsführer der Volksrepublik China, angeordnete Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden und die Unterdrückung ihrer Moral und ihres spirituellen Glauben an „Wahrhaftigkeit - Barmherzigkeit - Nachsicht” ist während der letzten vier Jahre eskaliert. Die systematische Auslöschung von Falun Gong durch Anstiftung zu Hass, wirtschaftliche Ruinierung, Folter und Mord ist ein ernsthaftes Verbrechen gegen die Menschlichkeit und das Gewissen.

Mit über zehn Strafanzeigen, die weltweit gegen den ehemaligen chinesischen Präsidenten Jiang Zemin und anderen an der Verfolgung beteiligten Führern wegen Folter, Völkermord und anderen Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingereicht wurden, glauben wir, dass jetzt der kritische Zeitpunkt und die Gelegenheit gekommen ist, China bei einem Wechsel hin zu einer soliden und gerechten Politik und guter Führung, die fest auf dem Respekt der Menschenrechte und fundamentalen Freiheiten gründet, zu helfen. Kanada hat die moralische und diplomatische Verpflichtung, seinen Einfluss bei konstruktiven Änderungen und Entscheidungsfindungen in China geltend zu machen, für eine Verbesserung der chinesischen Gesellschaft und der kanadischen Partnerschaft mit China und für Stabilität und Wohlstand aller.

Als größte Studentenvereinigung in Kanada, die mehr als 43.000 Vollzeitstudenten der Universität von Toronto vertritt, bitten wir Sie respektvoll, dass Sie sich im Namen der Kanadier allgemein, öffentlich und würdevoll für ein Ende der Verfolgung aussprechen, die Anstiftung zu Hass gegen Falun Gong in Kanada durch die chinesische Botschaft/Konsulat stoppen, die Anstrengungen, die Täter vor Gericht zu bringen, unterstützen und die Freilassung aller Falun Gong Praktizierenden in China anstreben. Dies ist für Kanada sehr wichtig, damit es weiterhin ein Land bleibt, das die Menschenrechte und die Glaubensfreiheit in der internationalen Gemeinschaft respektiert und schützt und weiterhin eine offene und freie Gesellschaft mit multikulturellen Prinzipien bleibt. Damit es den Menschen mit unterschiedlichem kulturellem, sozialem und religiösem Hintergrund eine sichere und friedliche Heimat bietet und die Glaubensfreiheit und Menschrechte der Kanadier schützt. Wir danken Ihnen für Ihre freundliche Aufmerksamkeit und freuen uns auf Ihre entschlossene und gerechte Antwort.

Hochachtungsvoll

Dylan Rae
Vize-President Student Life
Studentenrat der Universität von Toronto
Kopie an den ehrenwerten Außenminister Bill Graham