Ein Beamter vom Büro 610 tritt zurück, nachdem er die Wahrheit über Falun Gong erfahren hatte

Der junge Herr Ling Feng (Deckname, um seine Identität zu schützen) arbeitete aufgrund seiner Fähigkeit, gut Texte verfassen zu können, als einer der Leiter des „Büro 610” [ Anm.: Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen].

Anfangs war er sehr stolz darauf, für den Job genommen worden zu sein. Er verbrachte jeden Tag im Gehirnwäschezentrum, unterhielt sich mit den Falun Gong Praktizierenden und versuchte sie zu zwingen, auf ihren Glauben zu verzichten.

Als sich jedoch die Anzahl der Praktizierenden, mit denen er sich unterhielt, erhöhte und er mehr Zeit bei der Gehirnwäsche verbrachte, fing er an Zweifel über seinen Job zu bekommen. Er dachte, dass dies nicht die Art politische Umerziehung sei, wie er zuerst angenommen hatte. Stattdessen waren es eher Lügen, Bedrohungen und Gewalt, vielmehr Arbeit von Geheimagenten. Oft fühlte er sich schuldig und zur gleichen Zeit wandelte sich seine Einstellung zu den Falun Gong Praktizierenden von Ärger und Mitleid zu Respekt.

Als er eines Tages von einer Konferenz höherer Beamter wiederkam, in der er von seiner Arbeit berichtete, fragte er den stellvertretenden Leiter des städtischen „Büro 610”: „Was ist eigentlich Deine wirkliche Meinung zu Falun Gong?” Der Stellvertreter dachte länger nach und antwortete: „Um ehrlich zu sein, wenn alle im Land wie die Falun Gong Leute wären, würde alles glatt gehen.”

Nicht lange nach dieser Konversation reichte Ling Feng seine Kündigung ein und erklärte, dass er nicht mehr für das „Büro 610” arbeiten würde. Gegenwärtig führt Ling Feng weitere Nachforschungen durch und stellt Fakten zusammen, so dass er über seine Erlebnisse schreiben kann.