Ein Besuch in meiner alten Heimat

(clearwisdom.net.)

Letzten März packte ich Informationsmaterial über die wahren Hintergründe der Verfolgung ein und reiste in meine Heimatstadt, in der ich geboren und aufgewachsen bin.

In einem Gesundheitszentrum in der Stadt besuchte ich eine alte Bekannte, die früher meine Arbeitskollegin gewesen war. Einige Monate zuvor hatte ich ihr bereits eine VCD über die Umstände der Verfolgung angeboten. Sie wies sie mit der Entschuldigung zurück, kein Abspielgerät zu haben. Dieses Mal war es anders. Nicht nur, dass sie mich warmherzig begrüßte, sie hörte mir auch aufmerksam zu und nahm die VCD gerne an.

Ich ging in einen kleinen Laden, der einem entfernten Verwandten von mir gehörte. Dieses Treffen nutzte ich als Gelegenheit, ihm von meinen Erlebnissen in einem Zwangsarbeitslager zu erzählen. Auf diese Weise konnte er ein Verständnis von der tatsächlichen Verfolgungssituation bekommen. Nachdem ich Informationsmaterialien an meine Verwandten und Freunde verteilt hatte, fuhr ich mit dem Bus zur Kreisstadt. Dort wollte ich mich nach einer Fahrgelegenheit nach Hause umschauen.

In einem Kleinbus gab ich einer jungen Dame eine Postkarte. Eine weitere Postkarte mit der Aufschrift "Die Welt braucht Wahrhaftigkeit - Barmherzigkeit - Nachsicht" schenkte ich ihrem Begleiter. Ein Mann in mittleren Jahren saß hinter uns. Er streckte die Hand aus und bat auch um eine Postkarte. Ich musste ihn enttäuschen: "Ich habe sie alle weggegeben." Doch war dies eine Gelegenheit, ihm zu erzählen, wie ich verfolgt wurde, nur aufgrund meiner Falun Gong - Praxis.

Der Busfahrer hörte auch zu und zeigte Mitgefühl für meine Erlebnisse. In der Kreisstadt angekommen, stieß ich beim Aussteigen aus dem Bus mit einer älteren Frau zusammen, deren Gesicht von einem Verband bedeckt war. Sie wirkte, als hätte sie quälende Schmerzen.

Auf mein Nachfragen erwiderte sie, dass sie eine Hautkrankheit im Gesicht hätte. Ich lehrte sie: "Rezitiere `Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht` und `Falun Dafa ist gut´ mehrmals am Tag, das kann Dir helfen.” Sie drängte mich ängstlich: "Schreib es für mich auf! Schreib es für mich auf!" Ich hielt das Papier und führte ihre Hand beim Schreiben. Sie war ganz aufgeregt und außer sich vor Freude. "Guter Mensch! Guter Mensch! Heute treffe ich auf einen guten Menschen. Wo wohnen Sie?" Bevor wir auseinander gingen, ermunterte ich sie noch, diese Worte auch an Ihre Verwandten und Freunde weiterzugeben.