Deutschland: Die Feststellungsklage gegen das Innenministerium wegen der Verletzung der Grundrechte von Praktizierenden wurde einvernehmlich gelöst

Die Clearwisdom Korrespondenten Su Jing und Zhen Yan berichten: Am Mittag des 26. April 2004 haben ein Richter des Berliner Verwaltungsgerichts, ein Vertreter des deutschen Innenministeriums und ein Vertreter des deutschen Falun Dafa Vereins nach einer Diskussion sich offiziell auf einen Vergleich geeinigt. Somit konnte die Feststellungsklage des deutschen Falun Dafa Vereins gegen das Innenministerium wegen der Verletzung der Rechte von Praktizierenden eingestellt werden.


Drei Mitglieder des deutschen Falun Dafa Vereins nahmen an der heutigen Besprechung teil

Der Ursprung und das Ziel des Falles

Im April 2003 reichten der deutsche Falun Dafa Verein und mehrere Falun Gong Praktizierende verschiedener Nationalitäten, die in Deutschland leben, vier Feststellungsklagen beim Berliner Verwaltungsgericht und bei Verwaltungsgerichten an anderen Orten bezüglich der Aktionen der deutschen Polizei ein. Die Feststellungsklagen richteten sich gegen das deutsche Innenministerium und die Bundesländer Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen. Sie wurden eingereicht, wegen der Ereignisse, die sich während des Staatsbesuchs von Jiang Zemin in Deutschland im Jahre 2002 zutrugen, als die Grundrechte von Falun Gong Praktizierenden von der deutschen Polizei und von der Berliner Polizei verletzt wurden. Die außergerichtliche Lösung an diesem Morgen bezog sich auf die Feststellungsklage gegen das deutsche Innenministerium.

Am 3. April 2003 erklärte ein Vertreter der deutschen Falun Gong Praktizierenden bei einer Pressekonferenz: "Die Würde der Menschheit und die Gerechtigkeit sind Faktoren, welche eine normale Gesellschaft aufrechterhalten. Jedoch wurden sie verletzt, als die Regierung diesen Staatsgast einlud. Wir hoffen, dass wir durch Besprechungen und die Feststellungsklage bezüglich dieser Ereignisse das Ziel erreichen können, die wahren Umstände zu erklären und zu verhindern, dass in Zukunft solche Dinge wieder passieren."

Der Richter macht einen Vorschlag und moderiert das Treffen

Am 26. April 2004 von 10:00 Uhr bis um 13:00 Uhr trafen sich Vertreter des Innenministeriums und der Vertreter des deutschen Falun Dafa Vereins Wu Wenxin im Berliner Verwaltungsgericht. Diesem Treffen stand der Richter vor.

Der Richter schlug vor, den Rechtsstreit bezüglich des Falles des deutschen Falun Dafa Vereins gegen das deutsche Innenministerium wegen der Verletzung von Menschenrechten durch eine Vereinbarung zu lösen.

Der Richter erklärt, dass das Verhalten der deutschen Polizei während Jiang Zemins Besuch in Deutschland die Verfassung Deutschlands verletzte.

Der Richter sagte den beiden Parteien, dass er denke, dass das Verhalten der deutschen Polizei die Grundrechte verletzt habe. Insbesondere, dass sie Falun Gong Praktizierende aus ihren Hotelzimmern hinaus geworfen haben, verletzte die Grundrechte, welche durch das Gesetz geschützt sind. Das Recht, in einem Hotel zu wohnen, unterscheidet sich nicht von dem Recht, im eigenen Zuhause zu sein.

Der Richter erwähnte auch, dass Falun Gong auf friedliche Weise appelliert hatte. Nach seinem Wissen hatten Falun Gong Praktizierende niemals Gewalt gegen irgendjemand ausgeübt.

Der Vertreter das Innenministeriums behauptete, dass Falun Gong Praktizierende damals Sätze gerufen hätten, welche den besuchenden Staatspräsident beleidigten.
Der Richter sagte, dass er nach seinen Untersuchungen denke, dass die von den Falun Gong Praktizierenden gezeigten Spruchbänder keinen Inhalt hatten, der nicht durch die im Gesetz verankerte Meinungsfreiheit gedeckt sei.

Beide Parteien einigen sich auf eine Lösung

Hier Ausschnitte aus dem Vergleich:

1. die Beklagte

a.) erkennt an, dass das Betreten der Hotelzimmer im Hotel Adlon am 9. und 10. April 2002 ohne Einverständnis der Bewohner zum Schutze des chinesischen Staatsgasts vor Gefahren für seine Ehre rechtswidrig war und das Grundrecht der Bewohner auf Unverletzlichkeit der Wohnung (Art. 13 Grundgesetz) verletzt hat,

b.) ist bei ihrem Handeln ausgegangen, dass der Protest von Anhängern der Falun Gong Bewegung gegen die Verfolgung der Bewegung in der Volksrepublik China, auch so weit er gegenüber einem chinesischen Staatsgast geäußert wird, in den Schutzbereich des Grundrechts auf freie Meinungsäußerung (Art. 5 Abs. 1 Grundgesetz) fällt,

c.) ist sich bewusst, dass nach derzeitigen Kenntnisstand der Beklagten Anhänger der Falun Gong Bewegung bislang grundsätzlich keine physische Gewalt gegen andere Personen oder Sachen angewandt haben, um gegen die Verfolgung ihrer Bewegung in der Volksrepublik China zu protestieren.

Drei Klagen, welche durch Jiang Zemin in Europa provoziert wurden, endeten damit, dass die Angeklagten für schuldig befunden wurden

Dies ist das dritte Mal, dass Jiangs Besuch die Notwendigkeit für eine Klage provoziert hat, was einen großen Einfluss auf die Polizei in Europa hatte. Die zwei vorhergehenden Klagen wurden deshalb eingereicht, weil er Angst hatte, Protestierende zu sehen. Dadurch wurden die Rechte der Bevölkerung durch die Aktionen der örtlichen Polizei verletzt, was Verärgerung bei den Einwohnern, den Medien und Regierungsbeamten hervorgerufen hatte. Die Feststellungsklage 1995 mit Amnesty International als Kläger und die Klage 1999 in Großbritannien, welche von mehreren Organisationen eingereicht wurde, endeten beide mit Beschlüssen für die Kläger. Die britische Polizei entschuldigte sich bei den Klägern. Das bayerische Verwaltungsgericht in Deutschland zeigte in seinem Urteil auf, dass keine politischen oder ökonomischen Interessen über die Verfassung gestellt werden dürfen.