Tochter spricht ihren Dank aus gegenüber den Praktizierenden aus Übersee und den Medien, weil ihre Mutter, die Professorin Frau Zeng Lingwen, aus dem Arbeitslager entlassen worden ist (Photo)


Am 29. März 2004 wurde meine Mutter, eine 69 jährige pensionierte Physikprofessorin an der Jilin Universität, endlich aus dem Arbeitslager entlassen.

Meine Mutter wurde wegen des Praktizierens von Falun Gong dreimal gesetzwidrig inhaftiert. Am 9. Februar 2002, als die Familien in ganz China das traditionelle Neujahrsfest feierten, wurde meine Mutter zum dritten Mal von zu Hause entführt. Wir fanden später heraus, dass sie zu einem Gehirnwäschekurs geschickt wurde. Da sie ihren Glauben nicht aufgegeben hatte, wurde sie ohne Gerichtsverhandlung zu zwei Jahren Haft in ein Arbeitslager verurteilt. Sie wurde in der fünften Brigade des Heizuizi Frauenarbeitslagers in der Stadt Changchun inhaftiert, wo sie allen Arten von psychischer Folter ausgesetzt war. Sie stellte es so dar: "Es war eine Prüfung auf Leben und Tod". Zuerst waren Kollaborateure (ehemalige Praktizierende, die sich nach Folter und Gehirnwäsche gegen Dafa wendeten) an der Reihe. Sie versuchten, sie zu zwingen ihren Glauben abzuschwören, aber es funktionierte nicht. Verärgerte Gefängnisaufseher setzten sie unter strengste Beobachtung. Sie wurde in eine überwachte Zelle gesperrt und ihr war nicht erlaubt, mit irgendjemandem zu sprechen oder Kontakt aufzunehmen. Familienbesuche wurden verboten. Die täglichen Lebensmittellieferungen von ihrer Familie wurden ihr nicht überreicht. Meine Mutter wurde auch zur Sklavenarbeit gezwungen. Ihre handgemachten Vögel wurden nach Japan, in einige europäische Länder und in die USA exportiert. Der benutzte Klebstoff war toxisch und hatte einen durchdringenden Geruch.

Meine Mutter sagte, dass sie während dieser schweren Zeit immer einen friedvollen Geist bewahrte. Sie hatte andere immer freundlich behandelt, trotz ihrer eigenen Not. Ich weiß, dass dies möglich war, weil die Prinzipien "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht" in ihrem Herzen verwurzelt sind. Ihr fester Glaube an Dafa half ihr, die zweijährige Leidenszeit zu überstehen.

Meine Mutter war standhaft und weigerte sich, ihren Glauben aufzugeben. An dem Tag, als ihre Gefängnisstrafe abgelaufen war, trafen sich Vertreter des lokalen "Büros 610", Beamte des Unterbezirks, Vertreter des "Büros 610" auf Unterbezirksebene, der lokalen Polizeistation und Vertreter der Jilin Universität und schickten meine Mutter und die Familienangehörigen, die sie abholen wollten, zu einer Haftanstalt im Nordosten von Changchun. Die Haftanstalt war als Gefängnis gut zu erkennen, da sie von Drahtgeflechten und Metallgittern umzäunt war. Meine Familienangehörigen fragten nachdrücklich: "Sie konnten ihren Glauben nicht durch zwei Jahre Haft in einem Arbeitslager zerstören. Wie könnte ihnen das in einem Gehirnwäschekurs gelingen? Es wird ihnen nie gelingen, sie in diesem Leben umzuwandeln! Wer kann den Glauben einer anderen Person verändern? Sie ist beinahe 70 Jahre alt. Wer wird dafür verantwortlich sein, wenn ihr etwas passiert?" Nach Verhandlungen mit vielen Regierungsbeamten auf verschiedenen Ebenen wurde sie schließlich freigelassen.

Während der Gefangenschaft meiner Mutter appellierten meine Mitpraktizierenden in Übersee und unternahmen jede nur mögliche Anstrengung, unsere verfolgten Familienangehörigen zu retten. Nachrichten über meine Mutter wurden von vielen Medien in Übersee in chinesischer und englischer Sprache gesendet. Viele freundliche Menschen und Beamten von Regierungen richteten ihre Aufmerksamkeit auf ihre Situation und sprachen ihr Mitgefühl und ihre Unterstützung aus. Mitpraktizierende aus Übersee machten Telefonanrufe und schickten Briefe an das Arbeitslager; zusätzlich sendeten sie aufrichtige Gedanken für sie aus. Viele Praktizierende aus Übersee riefen das Arbeitslager an und sendeten in den Tagen vor ihrer Freilassung verstärkt aufrichtige Gedanken aus. Sogar einige westliche Praktizierende riefen im Arbeitslager an und forderten in gebrochenem Chinesisch ihre Freilassung. Alle diese Anstrengungen zeigten ihre Wirkung. Im Namen meiner Mutter möchte ich unsere tiefe Dankbarkeit all denjenigen ausdrücken, die ihre Besorgnis zeigten und bei der Rettung mithalfen! Auch wenn meine Mutter freigelassen wurde, so wird die Verfolgung dennoch fortgesetzt. Meine Mutter hat noch nicht ihre vollständige Freiheit erhalten. Ich rufe die Menschen aus allen Gesellschaftsschichten dazu auf, ihre Aufmerksamkeit auf die Verfolgung zu lenken und bei der Rettung inhaftierter Falun Gong Praktizierender mitzuhelfen. Lasst uns zusammenarbeiten und die unmenschliche Verfolgung von Falun Gong beenden!