Provinz Hebei: Ehefrau ins Arbeitslager gebracht, Ehemann schrieb Appellbriefe und wird verhaftet

Am 21. Januar 2001 waren die meisten Leute damit beschäftigt, sich auf das Chinesische Neujahrsfest vorzubereiten. Jedoch bei der Familie der Falun Gong Praktizierenden Zhang Lianzhi aus dem Luannan Bezirk in Tangshan in der Provinz Hebei war das nicht der Fall. Frau Zhang war zweimal für zwei Monate in der Strafanstalt eingesperrt worden, weil sie sich für ihren Glauben eingesetzt hatte, und dreimal war sie für über sieben Monate im Gefängnis. Am 28. Januar schicke Jin Shumin von der Politik- und Sicherheitsabteilung des Luannan Bezirkspolizeibüros 11 Falun Gong Praktizierende ohne gerichtliches Verfahren ins Kaiping Arbeitslager in Tangshan. Unter ihnen war auch Frau Zhang. In diesem Zeitraum waren beinahe 20 Falun Gong Praktizierende verhaftet und ins Luannan Bezirksgefängnis eingesperrt worden, weil sie nach Peking gegangen waren und bei der Regierung für ein Ende der Verfolgung von Falun Gong appellierten.

Frau Zhang hat zwei Töchter (eine ist 18 und die andere ist 12 Jahre alt). Nachdem ihre Mutter festgenommen wurde, kümmerte sich niemand mehr um sie. Später wurde der Vater ebenfalls festgenommen, weil er an den Bezirksparteisekretär Hou Zhiyu einen Brief schrieb, um ihn über die Tatsachen zu informieren. In diesem Brief schrieb er: „... nachdem sie Falun Gong geübt hatte, wurde meine Frau, die krank gewesen war, wieder gesund, ohne behandelt worden zu sein. Gleichzeitig verbesserte sich ihr körperlicher sowie ihr geistiger Zustand. Sie erledigte von sich aus die schwierigsten Arbeiten, und ihre Leistungen sind in acht aufeinander folgenden Jahre für ausgezeichnet beurteilt worden. Die Praktizierenden, mit denen ich zuvor Kontakt gehabt hatte, sind alle gute Menschen. Ich bitte Sie, diese unschuldigen, guten Menschen, nicht so zu behandeln.”

Zhou Zuofu, der Sekretär des Komitees für Politik und Recht, Zhang Pinlong, der stellvertretende Sekretär, Chen Ruishan, der Manager vom „Büro 610”(1), Wang Huiling, stellvertretender Leiter der Polizeiwache und Jin Shumin, Leiter der Politik- und Sicherheitsabteilung, nahmen Frau Zhangs Ehemann gewaltsam fest und brachten ihn in die Bezirksstrafanstalt. Sie beschuldigten ihn, den Bezirksparteisekretär unter Druck gesetzt zu haben, indem er ihm den oben erwähnten Brief schrieb und sich für Falun Gong ausgesprochen hatte. Zhou forderte Frau Zhangs Ehemann auf, eine Geldbuße in Höhe von 2.000 Yuan (2) zu zahlen.

Am 23. Januar, dem Chinesischen Neujahrsabend, waren die meisten Familien glücklich und überall duftete es nach köstlichem Essen. Diese beiden Kinder waren jedoch allein in ihrem kalten Zuhause. Sie warteten und warteten, und hofften, dass ihr Vater zurückkäme, so dass er ihnen das Abendessen für den Neujahrsabend kochen konnte. Sie waren alleine und fragten sich, warum gute Menschen wie ihre Eltern ins Gefängnis gesteckt wurden.

Wir bitten alle gutherzigen Menschen, diesen beiden Schwestern sowie zehntausenden Familien zu helfen, die durch die Verfolgung zerbrochen sind, weil ihre Familienangehörigen versuchen ihren Glauben zu wahren.

(1) Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.

(2) Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan.