Brutale Taten der Polizei von Hebei: Folter mit Elektroschocks, Zwangsernährung mit Cayennepfeffer und Zähne herausreißen

Mein Name ist Wang Jinyi und ich bin 31 Jahre alt. Ich komme aus dem Dorf Beiwutun der Gemeinde Liusong Bezirk Xianghe bei Langfang Provinz Hebei. Ich wurde viermal für das Praktizieren von Falun Gong festgehalten. Am 15. Oktober 2002 wurde ich wieder enführt, während ich mich im Haus eines Freundes befand. Später wurde ich zu drei Jahre Arbeitslager verurteilt.

Am Abend des 15. Oktober 2002 hörte ich draußen Schritte. Irgendjemand sprang über den Zaun auf meinen Hof und hämmerte an meiner Tür. Eine Person schrie: „Passt auf, wenn sie herauskommen, dann schlage sie tot!” Kurz danach erhoben sieben bis acht Polizisten in Zivil ihre Holz- und Stahlknüppel und legten mir Handschellen an. Sie durchsuchten mich und nahmen 300 Yuan [Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan], mein Adressbuch und meinen Personalausweis weg. Der Direktor des Bezirks „Büro 610” [Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen], Sun Yandong, kam herein und sagte: „Nimm ihn mit!” Mein Freund fragte ihn: „Warum verhaften Sie ihn? Ich werde Sie verklagen!” Dann trat ein Polizist hervor, brüllte ihn an und schlug ihn ins Gesicht. Die Polizei riss das Telefon aus der Wand und stieß meinen Freund und mich in den Polizeiwagen.

Sie brachten uns zur Anping Stadtpolizeiwache im Bezirk Xianghe. Dort fesselten sie meine Hände an einem Metallstuhl und banden meine Füße zusammen. Dann fingen sie an mich zu verhören. Das Verhör wurde von dem Dirktor des „Büro 610”, Sun Yandong, von dem Chef der Sicherheitsabteilung für Politik der Bezirkspolizeiabteilung, Zang Zilai, ein Polizist dessen Nachnamen Wang ist und einem anderen Polizisten dessen Name mir unbekannt war, durchgeführt.

Der Polizist fragte mich: „Wo ist Zhang [ein anderer Praktizierender, den die Polizei sucht] hingegangen? Ich antwortete: „Ich weiß es nicht. Ich war bei der Arbeit. „Zhang Zilai drohte mir und ich sagte wieder: „Ich weiß es nicht. Was wollen Sie von mir hören?” Als sie bei dem Verhör nicht weiterkamen, gingen sie heraus und ihnen wurde klar, dass sie ihre Ziele bei mir nicht erreichen konnten.

Als sie aus dem Raum herausgingen, sagte Zhang Zilai zu den Polizisten: „Verpasse ihn eine Lektion!” Dann kehrten die Polizisten gefolgt von einem anderen zurück. Dieser schrie: „Wirst Du wohl reden, oder nicht!” Ich erwiderte: „Ich weiß nichts.” Er knirschte mit seinen Zähnen: „Foltert ihn!” Sie nahmen ein altes Kurbeltelefon heraus, das in ein Foltergerät umfunktioniert wurde. Dann klemmten sie die zwei Drähte zwischen meine Beine und fingen an das Telefon zu kurbeln [dadurch wird Strom erzeugt]. Doch sie konnten es nicht zum laufen bringen.

Daraufhin verwendeten sie einen Elektrostab. Zuerst aber gossen sie mir Wasser auf meine Schenkel und gaben mir dann Elektroschocks. Ich fühlte sofort wie der Strom an meinem Herzen zerrte. Der Druck in meinem Herz und in meinen Blutgefäßen stieg enorm und es fühlte sich so an, als ob es platzen würde. Danach schwoll meine Brust an und ich konnte kaum atmen. Es kam mir so vor, als ob mein Herz aufhörte zu schlagen. Der Raum war gefüllt mit dem Lärm der Elektroschocks und den Beschimpfungen. Der ganze Raum roch nach verbrannten Fleisch und Haut. Ich weiß nicht mehr wie viel Zeit vergangen war, bis der Strom in den Stäben ausging. Denn erst dann hörten sie mit der Folter auf. Als sie sahen, dass mein Mund weit offen war und ich mich nicht mehr bewegte, gossen sie mir Wasser ins Gesicht. Es dauerte sehr lange bis ich wieder atmen konnte. Sie fragten mich, ob ich jetzt reden würde. Ich sagte ihnen: „Ich weiß nichts!” Der Polizist sagte: „Gebe ihm Salzwasser und Chili zum Essen!”

Er ging hinaus und schickte zwei Personen wieder rein. Sie brachten zwei Tassen herein. Eins war mit einer gelben und das andere mit einer weißen Flüssigkeit gefüllt. Einer der Polizisten riss mein Haar zurück, so dass mein Gesicht nach vorne gerichtet wurde und ich mich nicht bewegen konnte. Der andere hielt meine Nase zu, so dass ich nur noch mit dem Mund atmen konnte. Ein anderer Polizist hielt einen Schraubenzieher in einer Hand und die Tasse mit der gelben Flüssigkeit in der anderen. Sie benutzten den Schraubenzieher, um meine Zähne aufzubrechen und gossen dann die Flüssigkeit in meinen Mund. Ich fühlte sofort den brennenden Schmerz in meiner Kehle. Mein Atem wurde mir zugeschnürt. Dann gossen sie schnell die weiße Flüssigkeit in meinen Hals. Es war sehr salzig. Das Atmen wurde dadurch nur noch schwieriger. Ich hustete, die Augen tränten heftig und meine Nase lief unaufhörlich. Der Polizist fragte mich wieder: „Wirst Du nun reden, oder nicht?” Ich schüttelte den Kopf. Mein Peiniger wurde wütend und sagte: „Du hast wirklich einen Mund aus Eisen und Zähne aus Stahl!” Dann befahl er den anderen: „Nehmt eine Zange und zieht ihm die Zähne heraus!”

Schließlich fanden sie eine große Zange. Sie hielten mich wie bei der Zwangsernährung fest und nahmen den Schraubenzieher, um meinen Mund zu öffnen. Dann legten sie die Zange in den Mund um mir die Backenzähne herauszuziehen. Als er die Zange an meine Zähne anlegte, schrie er: „Wirst Du nun reden, oder nicht?” Ich schüttelte den Kopf. Er starrte mich wütend an und zog die Zange gewaltsam heraus. Da er zuviel Kraft anwande, verlor die Zange an den Zähnen ihren Halt, so dass er das Gleichgewicht verlor und mehrere Schritte zurücktaumelte. Er wiederholte den Vorgang mehrmals. Nach einem ohrenbetäubenden Lärm, fühlte ich plötzlich eine klebrige Flüssigkeit in meinem Mund. Ich hatte große Schmerzen. Blut kam aus meinem Mund heraus und ich musste erbrechen. Doch einige Polizisten sagten in einem scharfen Ton: „Wenn Du wieder erbrichst, werde ich dich dazu zu zwingen Dein Erbrochenes zu essen!” Nachdem sie mit der Folter fertig waren, sah die Polizei, dass sie bei mir immer noch nicht weiterkamen. Also beabsichtigten sie mich in die Strafanstalt zu bringen. Das war am 16. Oktober 2002 um 2 Uhr.

Auf dem Weg zur Strafanstalt sagte mir Zhang Zilai: „Wenn Du nicht redest, werde ich Dich innerhalb von drei Tagen ins Arbeitslager schicken.” Du wirst für drei Jahre verurteilt und Du wirst noch nicht einmal einen Tag früher herauskommen. Ich meine es ernst! Auch wenn Du Dich nicht um Dich kümmerst, solltest Du Dich wenigstens für Deine 70 Jahre alte Mutter sorgen, die Zuhause alleine zurückgelassen wird.” Auch als die Polizisten mich fast zu Tode folterten und ich nicht nachgeben wollte, wagten sie es auch noch zu behaupten, dass ich mich nicht um meine Familienangehörigen kümmern würde. Das ist die lächerliche Logik von Jiangs Bande und seinen Verbrechern.

Nachdem ich in die Strafanstalt gebracht wurde, sah ich, dass die innere Seite meiner Beine mit Wunden und blauen und schwarzen Flecken bedeckt war. Blutige Blasen, die so groß wie eine Walnuss waren, kamen auf der inneren Seite meiner Unterschenkel zum Vorschein. Nachdem mir meine Zähne herausgezogen wurden, konnte ich nicht mehr bei kaltem Wetter atmen, ansonsten tat mein Zahnfleisch an der verletzten Stelle weh. Wenn ich beim Essen diese Stelle berührte, hatte ich unglaubliche Schmerzen. Sie beschuldigten mich eines Verbrechens, das ich nicht begangen habe und schickten mich dann für drei Jahre ins Arbeitslager. Sie drohten mir auch: „Wenn Du nicht redest, wirst Du zur Polizeiwache zurückgeschickt. Du wirst solange gefoltert bis Du redest.”