National Post (Canada): Falun Gong Verfolgung weitet sich nach Kanada aus.

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Seit Falun Gong 1999 durch Jiang Zemin, dem früheren chinesischen Präsidenten, verboten wurde, führt China eine entschlossene Kampagne gegen die Praktizierenden, die , wie der U.S. Kongress sagt, von Regierungsbeamten und Polizeibehörden auf allen Ebenen durchgeführt wird und jedes Segment der chinesischen Gesellschaft durchdringt.” Falun Gong wird nicht nur in China verfolgt, auch in Kanada ist es das Ziel einer Propagandakampagne, vor der der kanadische Staatssicherheitsdienst vor Jahren schon warnte. Betrieben wird sie von chinesischen Diplomaten und Konsulatsbeamten; diese setzen auf die Hilfe einiger in Kanada ansässigen Medien, welche annähernd eine Million kanadische Chinesen bedienen.

Kaum eine Woche nach dem 11. September druckte die in chinesischer Sprache erscheinende kanadische Sing Tao Daily, die zu Teilen dem TorStar (publiziert durch den Toronto Star) gehört, einen hetzerischen Artikel mit der Überschrift „Radikale religiöse Anhänger zerstören die Welt”. Dieser Artikel plapperte Pekings Gleichsetzung von Falun Gong mit den Davidianern nach, einer amerikanischen Gruppierung, die David Koresh in Waco (Texas) führte, bis sein Zusammenstoß mit der Polizei im Februar 1993, zum Tod von 86 Menschen führte, von denen 17 Kinder waren. Die chinesische Presse in Quebec veröffentlichte eine Serie von Artikeln zwischen November 2001 und Februar 2002 in denen sie Falun Gong als „Teufelskult” und „Feind des Staates” bezeichneten, und obwohl ein Gericht in Quebec die Unterlassung dieser Aussagen anordnete, fuhren sie mit dem Druck solcher Artikel fort.

Im August 2002 fand der kanadische Rundfunk- und Fernsehrat heraus, dass die in Vancouver ansässige chinesischsprachige Fernsehstation Talentvision vier Artikel des von der kanadischen Vereinigung für Rundfunk und Fernsehen aufgestellten Kodexes zu Fragen der Ethik als auch die journalistischen Ethikgrundsätze verletzt hat, weil sie Sendungen mit Anti-Falun Gong Propaganda, produziert durch Pekings staatlich kontrollierte Medien, wiederholte.

Ein aktuelles Beispiel ist Pan Xinchun, Chinas Konsul in Toronto, der von einem Gericht in Ontario verurteilt wurde, weil er Joel Chipkar, einen kanadischen Falun Gong Praktizierenden in einem Brief an den Toronto Star verleumdet hat. In Pan`s Brief wurde Chipkar als Mitglied eines „bösen Kultes” bezeichnet, dessen Ziel es ist, Hass zu schüren.

Keith Landy, Präsident des Rates der Juden in Kanada, glaubt, dass es einen Aufschrei in der Gesellschaft gegeben hätte, wenn Gegenstand des Briefes, den Pan an den Star schrieb, nicht Falun Gong sondern die „Juden” gewesen wären.

Die überaus sensible Korrektur des Toronto Stars durch die Politik wegen der Veröffentlichung von Pan`s Brief deutet darauf hin, dass die aggressive Kampagne der chinesischen Regierung gegen Kanadier, die Falun Gong praktizieren, nur sehr wenig verstanden wird, und es zeigt die Gleichgültigkeit unserer Regierung gegenüber der Verbreitung von Hass in Kanada durch China.

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Ownby, der kein Mitglied von Falun Gong ist, (David Ownby ist Professor für chinesische Geschichte an der Universität von Montreal und Autor eines in Kürze erscheinenden Buches über Falun Gong) glaubt, dass obschon einige Glaubensinhalte wunderlich scheinen, die Gruppe keine klassischen Tendenzen dafür zeigt, was oftmals in Ermangelung eines besseren Wortes als „Kult” beschrieben wird. Li fordert seine Schüler auf, weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und sich nicht zu isolieren. Er und seine Schüler glauben nicht an irgendeine Utopie. Anhänger von Falun Gong geben kein Geld an Li, und er mischt sich nicht in ihr Leben ein. Genau gesagt, denkt Ownby, dass das moralische Fundament von Li`s Lehren wohl ist, aus Falun Gong Praktizierenden „verantwortliche Bürger” zu machen.

Die chinesische Regierung möchte nicht, dass die Kanadier ebenso über ihre Falun Gong praktizierenden Mitbürger denken. Das gilt auch für die Tausenden, die derzeit in Arbeitslagern in China festgehalten werden und für die in China in Polizeigewahrsam Gestorbenen, die verhaftet worden waren, weil sie Falun Gong praktiziert haben.

Mei Ping, Chinas Botschafter in Kanada, schmiedete den Plan wenige Jahre zuvor als wir uns begegneten. Mei kam zu der National Post, um die Vorzüge des kommunistischen China und die Bösen von Falun Gong anzuprangern. Er ließ ein Buch zurück, dessen Inhalt zeigen sollte, wie Falun Gong Menschen zu Selbstmördern, Mördern und Verrückten gemacht hat, eine Behauptung ohne Grundlage und etwas, dass keine andere Regierung jemals seinen eigenen Bürgern angetan hat, die sich mit Li`s Lehren befassen.

Chinas Diplomaten wandten viel Zeit auf, kanadische Politiker zu bewegen, Falun Gong zu diskriminieren und drohten, dass eine Nichtbefolgung die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Kanada und China gefährden könnte.

Im März 2003 schrieb Chu Guangyou, Chinas politischer Geschäftsträger in Kanada, an Jim Peterson, einem liberalen Mitglied des Parlaments und inzwischen Mitglied des Kabinetts von Paul Martin. Er wies darauf hin, „dass China der kanadischen Regierung Sensibilität in der Sache (mit Falun Gong) in allen bilateralen Beziehungen angeraten habe. Ich hoffe, dass Sie und Ihre Regierung unsere Position verstehen werden und dass sie gegenüber jedem Versuch von Falun Gong wachsam sein werden, unsere bilateralen Beziehungen zu gefährden.” Zusammen mit dem Brief kam das inzwischen zum Standard gewordene Paket mit Anti-Falun Gong Propaganda.

Dieser Druck reichte über die Beamten der Bundesregierung hinaus. Zahllose ähnliche Briefe wurden an die Politiker der Provinz und ebenso an Stadträte und Bürgermeister in ganz Kanada versandt.

Torontos Stadtrat konnte dies aus erster Hand erfahren. Stadtrat Michael Walker versuchte kürzlich, einen Falun Gong Tag ins Leben zu rufen und eine Resolution einzubringen, mit der China aufgefordert werden sollte, die Verfolgung von Falun Gong zu stoppen, doch andere Stadträte waren angesichts chinesischer Drohungen, „dass dies eine äußerst negative Wirkung auf einen künftigen Austausch und die Zusammenarbeit haben würde,” nicht so willensstark. Stadtrat Girorgio Mammoliti hielt den Antrag hoch, berief sich auf den Außenhandel und es schien, dass er den Vorgang begraben wollte.

Doch im August 2001 hatte Andy Wells, Bürgermeister von St. John`s, Nfld, auf einen Brief, in dem Botschafter Mei Falun Gong angriff, gesagt: „Ihre Verfolgung dieser unschuldigen Gruppe veranschaulicht den moralischen und ethischen Bankrott Ihrer Regierung.”

Innerhalb der chinesischen Gemeinschaft in Kanada wird Falun Gong oft gemieden und die, die Geschäfte mit der chinesischen Regierung machen, werden davor gewarnt, Kanadier, die Falun Gong praktizieren, einzustellen.

Aus diesem Konflikt ist in Ontario ein Fall für die Menschenrechtskommission entstanden. Andie Shih war Mitglied des Vorstandes bei der Gesellschaft für chinesische Pflanzenheilkunde in Kanada, die 1988 ihre Tätigkeit aufgenommen hatte. Nach Shih`s Zeugenaussage vor der Kommission, hatte ihn ein Vorstandskollege aufgrund seiner Verbindung zu Falun Gong zwei Jahre zuvor gebeten, nicht an einem Abendessen zur Begrüßung einer chinesischen Delegation teilzunehmen. Als Shih dies ablehnte, wurde Druck auf ihn ausgeübt, sich aus dem Vorstand zurückzuziehen. Er vermutet, dass er eventuell deshalb entfernt wurde, weil er Falun Gong praktiziert.

In einer anderen Beschwerde an die Menschenrechtskommission in Ontario berichtet Cathy Liu, dass sie auf ähnliche Weise durch ihren früheren Arbeitgeber, Bond International College, Schaden erlitten habe. Liu vermutet, dass ihre friedlichen Proteste vor dem chinesischen Konsulat in Toronto, die sie in ihrer Freizeit durchführte, für die Schule nicht akzeptabel waren, denn das Konsulat war ein wichtiger Kunde. In Liu`s Fall kam es zu einem Vergleich; die Schule bot ihr Geld und einen Verteidiger unter der Bedingung an, dass Stillschweigen gewahrt werden sollte. Sie lehnte ab.

Ottawa hat wenig Entschlossenheit gezeigt, Chinas Versuch Hass in Kanada zu verbreiten, zu stoppen. Pan, der einen Kanadier im Toronto Star verleumdete, übt nun Druck auf die kanadische Regierung aus, die Verleumdungsklage zu Fall zu bringen. Aber warum ist Pan immer noch in Kanada, und warum wird den anderen chinesischen Diplomaten und Konsulatsbeamten immer noch erlaubt, Propaganda gegen Kanadier zu verbreiten? Im Februar 2003 beschrieb der damalige Vorsitzende der kanadischen Menschenrechtskommission, Irwin Cotler, die Verfolgung von Falun Gong in China als „Kriminalisierung von Unschuldigen, die ihren Ausdruck findet in Einschüchterung, Schikane, Haft, Festnahme, Verhör unter Zwang, Folter, Gewaltanwendungen und Inhaftierung, wobei die Betroffenen nicht mehr getan haben, als für alte chinesische Werte einzutreten.”

Heute ist Cotler Justizminister und Falun Gong wird in seinem eigenen Umfeld verfolgt.

Quelle: http://www.canada.com/search/story.html?id=c195d888-af7c-441b-b735-1c14067582a3

Anmerkung von Minghui:

Wir danken dem Autor für seine Hilfe, die weltweite Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden und Freunden aufzudecken. Dieser Artikel schildert detailliert, wie umfassend die Verfolgung Kanada erreicht hat.

Einen Teil des Artikels haben wir nicht abgedruckt, weil er uns für diese Website nicht geeignet erschien. Hier möchten wir ein paar wenige Aspekte in den Textpassagen erklären:

Der Gründer von Falun Gong, Herr Li Hongzhi, hat große Mühen auf sich genommen, als er durch China gereist ist und von 1992 bis 1994 Vorträge über Falun Dafa gehalten hat. Von Mund zu Mund verbreitete sich die Praktik schnell und erreichte viele Millionen Menschen in ganz China. Ab 1996 bereiste er die Welt und verbreitete Falun Dafa. Ebenfalls in diesem Jahr kam er das erste Mal in die Vereinigten Staaten. Zu der Zeit als Jiang Zemin im Juli 1999 die brutale Verfolgung von Falun Dafa eingeleitet hat, war Herr Li ständiger Einwohner der USA.

Weltweit sind alle Falun Dafa Aktivitäten und Einführungen kostenlos. Die Vorträge von Lehrer Li, Bücher und Übungsanleitungen sind kostenlos verfügbar als Download unter: www.falundafa.de