Was ich aus meiner Selbstzufriedenheit gelernt habe

Während meiner Kultivierung war ich immer der Meinung, dass sich meine Xinxing (geistige Natur) schneller verbesserte als die der anderen. Wenn mir bei der persönlichen Kultivierung Widersprüchlichkeiten begegneten, konnte ich sie immer mit einem Lächeln beseitigen. Ich dachte außerdem, dass mein Verständnis des Fa (Gebot und Grundsätze von Falun Gong) schneller und tiefer sei als das der anderen.

Nach 1999 bemerkte ich, dass sich mein Kultivierungsstand immer weiter verbesserte. Ich war voller Mitgefühl. Jeder, den ich traf, bemerkte: ”Du bist so liebenswürdig!” Meine Mitpraktizierenden sagten auch: ”Du hast dich wirklich gut kultiviert.” Mit der Zeit wurde ich immer eingebildeter. Obgleich ich allen riet, mehr Wert auf das Fa-Lernen zu legen, meinte ich, ich hätte mich so gut kultiviert, dass ich mit dem Fa verschmolzen sei und es für mich also genüge, das Fa weniger zu lernen. Da war ich also tatsächlich schon vom Weg des Fa abgekommen. Damals meinte ich, dass ich sehr gut sei und mein Bewusstsein für mein „Selbst” trat sehr deutlich in Erscheinung. Ich bemerkte nicht, dass uns alles vom Fa verliehen worden ist.

Im Jahre 2001 bekam ich immer mehr Schwierigkeiten. Selbst ich merkte, dass irgendetwas daran seltsam war. Warum bekam ich so viele Schwierigkeiten? Ich betrachtete sie als Störungen von außen, die zurückgewiesen werden müssten, statt dass ich in mich hineinsah, ob das Problem nicht in mir läge. Ich folgte stets meinen Gefühlen, wenn mir Schwierigkeiten in den Weg liefen. Eins der augenscheinlichsten Beispiele ist, dass ich lange Zeit gar nicht wusste, was ich las, wenn ich das Fa lernte. Ich merkte nicht einmal, dass da etwas schief lief. Ich glaubte immer noch, dass mein Kultivierungszustand sehr gut war.

Im September 2001 betraf die Verfolgung von Falun Dafa auch mich. Ich merkte immer noch nicht, dass meine Schwierigkeit darin bestand, wie ich zum Fa-Lernen stand und wie ich das Fa in seinen Grundsätzen auffasste. Ich schlug den falschen Weg in der Verfolgung ein. Nachdem ich dafür bezahlt und darüber nachgedacht habe, erkannte ich schließlich die Wurzel meiner Schwierigkeit. Als der Meister über „die Wahl” und über die Wichtigkeit des Fa-Lernens in seiner Vorlesung auf der Nordamerika-Tour sprach, wurde ich tief berührt von allem, was der Meister uns gegeben hat. In welcher Hinsicht könnten wir dann noch denken, dass wir etwas Besonderes wären? Der kleinste Gedanke in dieser Richtung kann vom Bösen ausgenutzt werden. Die Lehren, die mir erteilt wurden, waren tiefgreifend. Vor dem grenzenlosen Fa und dem Meister sind wir so unbedeutend. Alles, was wir bekommen haben, haben wir vom Fa und vom Meister bekommen.