In der Schneezeit - Die Geschichte eines sechsjährigen kleinen Mädchens

Im Norden wird die Kälte noch härter, wenn nach dem Schneefall der Wind nachfolgt. Der dicke Schnee auf dem Boden qietscht und knirscht unter den Füßen bei jedem Schritt. Als ich mein Fahrrad nach Hause schob, konnte meine sechsjährige Tochter kaum mitkommen.

„Guck mal, Mutter!” Meine Tochter hielt an und hockte sich nieder. Ich drehte mich um und sah, dass sie ein gelbes Stück Papier aufhob. „Sieh mal, Mutter! Falun Gong ist gut!” Immer wenn wir Falun Gong Infomaterialien auf dem Boden liegen sahen, hoben wir es auf und steckten es wieder an die Wand. Das war uns zur Gewohnheit geworden und daher nimmt meine Tochter jedes Stück Papier wahr, das auf dem Boden liegt und sieht nach, ob es Falun Gong-Materialien sind.

„Wohin wollen wir es diesmal kleben?”, fragte ich. Sie antwortete: „Ich werde es so ankleben, dass keiner an ihm vorbeisehen kann!” Mit großer Mühe lief sie durch den Schnee zu einer Schulwand. Sie versuchte mehrmals, das Papier zu befestigen, aber es gelang ihr nicht. Da lief sie zu einer Telefonzelle und klebte es so an, dass es direkt zur Straße hin gerichtet war. Es war noch nicht dunkel und es war die Hauptverkehrszeit, und so gab es viele Autos und viele Fußgänger. Meine Tochter kam zu mir zurückgelaufen. Als sie mich umhersehen sah, lächelte sie und fragte: „Mutter, hast Du Angst?” Ich als Erwachsene bedachte viele Sachen, aber sie hatte nur einen Gedanken: „Ich will es so ankleben, dass keiner daran vorbeisehen kann.”

Als wir zu Hause ankamen, erzählte ich die Geschichte meiner Mutter. Meine Tochter hörte gut zu und sagte dann: „Weißt Du was? Ich werde es auf eine weiße Wolke hängen!”