Falun Gong-Praktizierender Xie Weiguo aus Großbritannien: Die Situation meiner Verlobten ist sehr besorgniserregend

Meine Verlobte Zhu Yongjie ist seit nunmehr 1½ Jahren gesetzwidrig im Zwangsarbeitslager in Peking eingesperrt. Sie ist ein junges, energisches Mädchen und Mitglied des Personals der Gesellschaftsgruppe Tsinghua Tongfang. Es handelt sich hierbei um schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen, so ein wunderbares Mädchen in ein Arbeitslager einzusperren, nur weil es an Falun Gong glaubt. Mit jedem vorbeigehenden Tag zeigt sich der Gegensatz der Rechtschaffenheit und der Schlechtigkeit der menschlichen Natur deutlicher. Die Verfolgung von Faun Gong-Praktizierenden durch das Jiang-Regime hat den Höhepunkt seiner Schlechtigkeit erreicht. Es wird berichtet, dass bisher 953 Praktizierende zu Tode gefoltert worden sind.

Zhu Yongjie wurde heimlich am 4. November 2002 festgenommen, gerade vor dem 16. chinesischen Kommunistischen Volkskongress. Drei Monate lang wussten wir nicht, wo sie sich befand. Durch Hilfe vieler Menschen erfuhren wir endlich, wo sie festgehalten wurde. Die Eltern meiner Braut waren damals sehr besorgt, was noch durch die Befragung des Ministeriums für Staatssicherheit und deren Verweigerung über Yongjies Aufenthaltsort verschlimmert wurde. Sie reisten tausend Meilen von Urumchi nach Peking, um sich nach ihr zu erkundigen; aber das Ministerium empfing sie nicht. Zwei Monate später fuhren sie wieder nach Peking. Da durften sie Yongjie für einen Augenblick sehen. Es gab keinen Haftbefehl für Yongjie, und ihre Familie wurde von ihrer Festnahme nicht unterrichtet. Ihre Grundrechte wurden brutal verletzt. Dann wollte das Ministerium für Staatssicherheit von Yongjie und ihren Eltern Auskünfte über mich und meine Familie betreffend meiner Tätigkeit in Großbritannien.

Im Arrest durfte Yongjie nur 3 bis 5 Minuten pro Monat mit ihren Eltern telefonieren, sonst durfte sie keine Telefongespräche führen. Durch ihre Eltern erfuhr ich, dass sie nur einen kurzen Blick auf meine Geburtstagskarte an sie werfen durfte, aber alle anderen Briefe, die ich an sie geschrieben hatte, wurden ihr nicht gezeigt. Immer, wenn ich Engländern beschreibe, wie die Arbeitslager in China Falun Gong-Praktizierende behandeln, wundern sie sich über die Menschenrechtslage in China. Alle möchten helfen, diese Lage zu verbessern.

Das Ministerium für Staatssicherheit hat nie seinen Griff auf Yongjies Fall gelockert. Sie haben die Beziehung zu ihren Eltern nie abbrechen lassen, wobei sie vorgegebene Freundlichkeit und Drohungen benutzten. Weil mein Pass am 13. Mai abläuft, muss ich ihn erneuern lassen. Yongjie und ihre Eltern machen sich darum große Sorgen. In Großbritannien haben die Chinesischen Botschaften abgelehnt, Pässe für Falun Gong-Praktizierende zu verlängern. Das Staatssicherheits-Ministerium benutzte diese Gelegenheit, um mich anzurufen, zuerst durch die Eltern und dann noch einmal im April dieses Jahres durch ihren Vater.

Aus der folgenden Unterhaltung kann man leicht erkennen, wie stark dies Ministerium unter Jiangs Kontrolle steht.

Staatsministerium: „Wir wissen alles über Ihre Beschäftigung in Großbritannien. Es ist absolut unmöglich, Ihren Pass in Großbritannien zu verlängern. Sie müssen nach China kommen, dort werden wir Ihnen helfen, ihn zu verlängern.” Yongjies Eltern waren darüber sehr erschrocken.

Ministerium: „Solange Sie nicht um Asylrecht bitten, ist alles in Ordnung. Wenn Sie das aber tun, dann werden sofort Ihre Familie und Verwandten in China damit zu tun kriegen. Sie, Yongjies Eltern und Geschwister werden davon betroffen sein.” Darüber wunderte ich mich sehr.

Ministerium: „In China ist es nicht so, wie Sie es nun im Internet lesen können. Die neue Führerschaft kümmert sich nicht sehr um Falun Gong. Es gibt nur wenige Falun Gong-Praktizierende, die zu Gefängnis oder Arbeitslager verurteilt sind.” Das ist eine Lüge, die leicht widerlegt werden kann. Im Internet wurde gerade veröffentlicht, dass Li Xianghong, ein Lehrer an der Universität für Technik gesetzwidrig zu elf Jahren Gefängnis verurteilt wurde, dass Wu Xiangwan, mit dem ich an der Universität Tsinghua zusammen Falun Gong praktiziert habe, kürzlich zu acht Jahren und Zhou Bin zu elf Jahren verurteilt wurden.

Ministerium: „Wenn Sie nach China zurückkommen, um Ihren Pass zu verlängern, dabei die vorgeschriebenen Wege bei der Ein- und Ausreise sowie im Lande einhalten, wenn Sie nichts Ungesetzliches tun, dann garantiere ich Ihnen Ihre Sicherheit. Ich werde einen besonderen Ausgang auf dem Flughafen Peking einrichten, dort werden Yongjies Vater und ich Sie empfangen, so werden Sie sicher sein.” Ha! Ha! Er würde sich die Mühe machen, die lange Reise von Urumchi nach Peking zu machen, um mich zu empfangen, für nichts? Seine Absichten sind sehr deutlich.

Um Yongjies Eltern zu überzeugen, sagte dieser Mann, er könne schriftlich eine Garantie abgeben. Yongjies Vater, ein sehr ehrenhafter und bescheidener Mann, sagte: ”Wenn Xiao Xie nach China zurückkehrt und es würde ihm hier irgendetwas geschehen, würde ich mich so schämen, dass ich nicht mehr leben möchte.” Wie könnte man wohl dem Wort eines Beamten der Staatssicherheit glauben? Dieser Bursche sagte, er habe das mit seinem Vorgesetzten abgesprochen; aber in China haben sie nicht das letzte Wort.

Ministerium: „Wir können es einrichten, dass Sie Xiao Zhu treffen und Sie können sie heiraten, wenn Sie zurückkommen. Wir können sie nicht ein halbes Jahr vorher entlassen, aber wir können sie einen halben Monat vorher entlassen.” Weil Yongjies Eltern so besorgt um mich sind, mögen sie dadurch sehr verwirrt worden sein. Aber hinter dieser vorgegebenen Freundlichkeit ist es sehr erschreckend.

Außerhalb Chinas helfen wohlgesinnte Menschen rund um die Welt unentwegt, verfolgte Praktizierende in China zu befreien. Immer mehr Länder treten hervor Jiangs Verfolgung zu verurteilen. In Großbritannien haben Falun Gong-Praktizierende für die Freilassung von Zhu Yongjie, Zhu Baolian, He Jian und die Familien und Freunde von englischen Praktizierenden, die in China verfolgt und gefangen gehalten werden, über 20 000 Unterschriften gesammelt.

In China gibt es viele Praktizierende, die wie Zhu Yongjie durch das Sicherheitsministerium überprüft werden. Ihre Lage ist sehr besorgniserregend. Jiangs Verfolgung von Falun Gong ist schrecklich. Nur wenn sich mehr Menschen gegen diese Verfolgung erheben, kann sich die Lage von Grund auf verbessern.


Quelle: http://www.clearharmony.de/articles/200405/16916.html