Das Bezirks- Zwangsarbeitslager Anning foltert die Praktizierende, Frau Liu Wenyu aus der Stadt Tianshui, Provinz Gansu, zu Tode

Die Falun Gong Praktizierende Frau Liu Wenyu war 52 Jahre alt und arbeitete im Eisenbahn-Krankenhaus der Stadt Tianshui. Sie fing im Oktober 1998 an, Falun Gong zu betreiben. Ende Dezember 1999 ging sie nach Peking, um für Falun Gong zu appellieren. Die Pekinger Polizei setzte sie für 15 Tage fest und verlangte 4000 Yuan(1) Strafgeld von ihr. Im Dezember 2000 ging sie auf den Tiananmen- Platz und rief:” Falun Dafa ist gut!” Sie wurde in ihre Stadt zurückgeschickt und ohne Gerichtsverfahren zu zwei Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt. Sie kam ins Bezirkszwangsarbeitslager Anning in der Stadt Lanzhou. Da sie keine Verbrecherin war, weigerte sie sich, mit dem Personal des Lagers zusammenzuarbeiten. Sie wurde zur Strafe zwangsernährt, was ihr ein starkes Magenbluten verursachte. Neben dieser Misshandlung wurde sie noch allen Arten brutaler Folter unterworfen. Nach ihrer Entlassung belästigten sie die Behörden vom Bezirk Beidao unentwegt. Sie starb im Februar 2004.

Im Folgenden ein Bericht von Frau Liu Wenyu, den sie schrieb, um ihre Verfolgung aufzuzeigen .

Ich bin 52 Jahre alt und in Rente. Ich arbeitete im Krankenhaus der Eisenbahn von Tianshui, Provinz Gansu.

Bevor ich das Fa erhielt (Universale Gebote und Grundsätze), litt ich unter zahlreichen Krankheiten. Meine Rückenwirbel waren verformt und herausgesprungen. Ich hatte Herzrhythmusstörungen. Dazu ein Magenleiden, Epilepsie und Schwierigkeiten mit dem Gebärmutterhals. Ich entwickelte auch eine Venenkrankheit, die durch schlechte Keimfreiheit von Medikamentenbehandlung während einer Operation entstanden war. Ich nahm massenhaft Medikamente; aber sie verschafften mir nur zeitweilige Erleichterungen. Ich litt viele Schmerzen. Mein Mann hat fünf Geschwister und eine Mutter, die seit 40 Jahren verwitwet war. Meine Krankheiten waren eine starke finanzielle Belastung für die Familie. Ich war ein aufrechter Mensch, der oft einfach sagte, was er dachte. Ich bemerkte oft gar nicht, dass ich andere Menschen mit meinen Worten verletzte.

Im Oktober 1998 lernte ich zu meinem Glück Falun Gong kennen. Da ich mehrfach das Buch Zhuan Falun (Das Hauptlehrbuch von Falun Gong) las und die fünf Übungen an einem nahegelegenen Übungsplatz machte, verschwanden alle meine Krankheiten. Selbst die Konflikte mit anderen Menschen, die ich nicht beheben konnte, schwanden dahin. So war ich wahrhaftig frei von Krankheiten und Ärger. Menschliche Worte können nicht beschreiben, wie erregt ich darüber war, es ging über jede Beschreibung hinaus! Durch das Fa- Lernen und die Übungen bekam ich ein neues Verständnis von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht. Ich erkannte auch meine eigenen Mängel und konnte sie berichtigen. So wurde ich ein nachsichtigerer und weitherzigerer Mensch. Falun Gong veränderte mich und berichtigte alle meine falschen Ansichten und Gedanken.

Am 20 Juli 1999 fing die Jiang- Gruppe mit der Verfolgung von Falun Gong an. Zuerst war ich verwirrt und geschockt; dann beruhigte ich mich und mir wurde bewusst, dass es verfassungsmäßiges Recht jedes Chinesen ist, sich an die Regierung zu wenden. Ich betrieb einen rechten Glauben und verhielt mich nach den Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht. Ich strebte nicht nach Geld und Ansehen, wollte nur ein guter Mensch sein. Was wäre daran falsch? Nach langem Nachdenken beschloss ich, für Falun Gong zu appellieren, indem ich öffentlich über die positiven Veränderungen erzählte, die an mir geschehen waren.

Gegen Ende Dezember 2000 ging ich mit anderen Praktizierenden zum ersten Mal nach Peking um zu appellieren. Wir wurden alle festgenommen und in einem Untergrundhotel im Verbindungsbüro zu Tianshui in Peking festgehalten. Später nahm uns Feng Jitang von der Politischen- und Sicherheitsdivision der Beidao Polizeiabteilung in Tianshui ins Haftzentrum der Beidao- Verwaltung mit. Die Verwaltung forderte 4000 Yuan Strafgebühr von uns, das war eine wirkliche Erpressung.

Im Dezember 2000 ging ich allein zum Tiananmen- Platz und sagte zu jedem, den ich traf:” Falun Dafa ist gut,” oder „Falun Dafa ist ein rechtes Fa!”. Ich wurde festgenommen und 9 Tage lang im Haftzentrum des Haidian Bezirks in Peking festgehalten. Ich wurde von Leuten meiner früheren Arbeitseinheit abgeholt und für 30 Tage wieder im Haftzentrum der Stadt Tianshiu gefangengehalten.

Am 20. Januar 2001 wurde ich von der Verwaltung erneut gefasst und zu einem Gehirnwäscheprogramm im Drogen- Rehabilitationszentrum Qiaonan gezwungen. Ich begann mit anderen Praktizierenden einen Hungerstreik um gegen unsere Festnahme und Verfolgung zu protestieren. Wir wurden am 28. Januar 2001 entlassen. Am 17. März wurde ich von den Behörden bei mir zu Hause ergriffen und in ein Haftzentrum geschickt, in dem ich später am 19. März 2001 zu zwei Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt wurde ohne irgendeine juristische Prozedur.

Gleich am ersten Tag im Arbeitslager begann ich einen Hungerstreik, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Ich meine, dass nichts Falsches darin liegt, wenn man Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht ausübt. Ich hatte kein Gesetz verletzt, deshalb fand ich, dass man mich nicht in ein Arbeitslager stecken sollte. Die Wärter der Gruppe 2 der Frauenabteilung des Arbeitslagers in der Gansu- Provinz ernährten uns oft grausam zwangsweise. Ich erinnere mich, dass sie mich einmal ganze 15 Tage lang zwangsernährten.

Jedes Mal, wenn die Wärter uns zwangsernährten, befahlen sie Mitgefangenen, ihnen zu helfen. Beim ersten Mal trugen mich mindestens ein Dutzend Mitgefangene in einen Raum, banden mir Hände und Füße auf einen Stuhl und der Chef einer Klinik schob mir einen Schlauch in die Nase. Ich machte niemals mit ihnen mit. Manchmal biss ich auf den Schlauch, so dass er brach. Er versuchte viele Male, ihn einzuführen aber ich ließ ihn nicht. Einmal banden sie mich in der Klinik auf ein Metallbett. Das Bett ist 1 Meter breit und 2 Meter lang. Die Bettumrandung ist aus Metallsträngen, 10 cm lang und 10 cm voneinander getrennt. Sie banden mich mit einer Bettdecke auf das Bett und trugen mich auf dem Bett in einen Aktivitätenraum. Sie befahlen Mitgefangenen, sich auf meine Knie und den Magen zu setzen. Dann führte der Wärter Gao einen Schlauch in meine Nase ein und zog ihn wieder heraus. Das machte er immer wieder, bis mir lange Zeit Blut aus Mund und Nase schoss. Ich war sehr schwach vom Hungerstreik und den Folterungen. Später zwangsernährten sie mich aufs Neue. Sie benutzten eine Schuhbürste, um meinen Mund aufzubrechen und steckten mir auf die Art das Essen in den Mund. Mein Zahnfleisch blutete oft durch diese Tortur.

Im Juli 2001 verkleinerten die Wärter plötzlich die Essensrationen für Praktizierende. Einige bekamen nur ein Drittel von dem, was ihnen zustand. Die Sklavenarbeit, die wir damals verrichten mussten, bestand in Schmutz graben und im Entladen per Hand von vollbepackten Karren. Ich ging wieder in Hungerstreik, um gegen die Verletzung unserer Menschenrechte zu protestieren und um die Wiederherstellung unserer Essensrationen auf das vorherige Maß zu fordern. Der Chef der Division antwortete nicht und so setzte ich den Hungerstreik fort. Eines Tages wurde ich in das Büro des Divisionschefs gerufen. Dort befanden sich zwei Polizistinnen und ein Polizist. Eine hieß Wu Hongxia und war von der Poltischen- und Sicherheitsabteilung der Bezirkspolizei in Beidao. Die Wärter gingen fort, als sie uns der Polizei übergeben hatten. Der Polizist fragte mich nach einem Praktizierenden in Peking und nach einem Computer. Ich sagte, dass ich diesen Praktizierenden nicht kenne. Der Polizist stieß mich mit einem hölzernen Stuhlbein an und Wu Hongxia schlug mich ins Gesicht. Sie schlugen mich so lange, bis ich ohnmächtig wurde. Ich erinnere mich vage an einen Menschen, der mich mit Wasser begoss. Dies Verhör dauerte den ganzen Tag und ging zu Ende, ohne dass die Polizisten das von mir erhielten, was sie wollten. Die Polizisten wurden wütend und sagten, dass sie jeden Tag wiederkommen würden. Sie versuchten auch, mich zu einer Unterschrift unter ein Schreiben zu zwingen, das sie geschrieben hatten; aber ich weigerte mich. Nachdem ich in meine Zelle zurückgekehrt war, machte ich mir klar, dass ich nicht zulassen dürfte, mich zu folterten, ich müsste mit rechten Gedanken widerstehen. Ich sagte zu dem Divisionschef, dass ich keinen mehr treffen würde, der mich verhören wollte. Sie hörten mit ihren Verhören auf.

Bei mehreren anderen Gelegenheiten machten die Wärter öffentlich Falun Gong und den Meister schlecht und ich rief” Falun Dafa ist gut” und” stellt des Meisters Ruf wieder her!” Darum schickten sie mich in eine Einzelzelle, fesselten mich mit Handschellen, zwangen mich, lange Zeit zu stehen und ließen mich lange Zeit nicht schlafen. Ich musste 20 Tage und Nächte stehen. Meine Beine waren sehr geschwollen, ich konnte sie nicht anheben und die Knie nicht beugen.

Einmal machte irgendjemand bei einem Treffen öffentlich den Meister schlecht und ich rief:” Stellt des Meisters Ruf wieder her! ” Die Wärter hängten mich mit auf dem Rücken gefesselten Händen auf. Schweiß tropfte mir von der Stirn und ich hatte qualvolle Schmerzen in Schultern, Händen und Füßen. Ich sagte im Herzen zum Meister: ” Mag geschehen was will, ich werde dem Bösen nie nachgeben.” Plötzlich hörte ich, dass jemand nach mir rief. Eine Person schrie die Wärter an und sie legten mich nieder, weil sie sahen, dass meine Augen geschlossen und mein Kopf gelockert war, sie fürchteten, dass ich im Sterben lag. Sie haben mich nie wieder dieser Folter unterworfen. Ich wusste, dass der Meister mich beschützte und brach in Tränen aus. Alle Schmerzen verschwanden. Diesmal hatte ich Leben und Tod wirklich aufgegeben und sie fanden keinen Vorwand mehr, mich zu foltern. Die Übeltäter fesselten mich für 20 Tage und verhinderten zwei Tage und Nächte meinen Schlaf . Wundersamerweise überlebte ich. Manchmal, wenn sie versuchten, mich zwangsweise zu ernähren, dachte ich” Falun, hilf mir! Lass sie mich nicht zwangsernähren!” Sie konnten kein Häppchen Essen in meinen Mund bringen. Die Wärter fanden das merkwürdig; aber sie konnten nichts machen und so gaben sie es auf.

Gerade jetzt hat die Fa- Berichtigung die letzte Phase der letzten Stufe erreicht, ich fühle die große geschichtliche Verantwortung auf den Schultern. Ich kann nur die drei Dinge gut machen, die der Meister von uns erwartet - Fa- lernen, die Tatsachen über die Verfolgung aufklären und aufrichtige Gedanken aussenden- und mein Bestes darin tun, die bösartige Verfolgung in meiner Umgebung aufzudecken.

Liu Wenyu, eine Falun Gong Praktizierende aus Tianshui, Provinz Gansu.

(1) ”Yuan»
[Anm.: Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan]