Ein Häftling: Haben wir uns nicht jedes Mal schlecht gefühlt, wenn wir Falun Gong Praktizierende geschlagen haben?

Im Dezember 2000 fuhr ich nach Peking, um für Falun Gong eine Petition einzureichen. Dabei wurde ich gesetzwidrig verhaftet und am 31. Dezember ins Untersuchungsgefängnis in meiner Heimatstadt gebracht. Zusammen mit einem anderen Praktizierenden warf man mich in eine Zelle, in der sich bereits fünf langjährige Gefangene befanden.

Am gleichen Abend fragte mich ein Häftling, ob Falun Gong gut sei. Ich bejahte seine Frage und erklärte ihm dann die wahren Hintergründe der Verfolgung von Falun Gong. Aber noch bevor ich zu Ende gesprochen hatte, stand plötzlich ein Gefangener mit dem Nachnamen Gao auf und gab mir voller Wut mit einem Stoffschuh zwei Ohrfeigen. Da ich mich nicht wehrte, schlug er weiter kräftig auf meinen Kopf ein. Anschließend wurde ich in eine Ecke der Zelle geschleppt und gezwungen, mich so auf den Boden zu setzen, dass mein Kopf eine gewisse Entfernung zu der Wand behielt. Dann trat Gao mit dem Fuß gegen meinen Kopf, so dass mein Kopf kräftig gegen die Wand stieß. Pochend floss das Blut an mir herunter. Trotzdem hatte ich keine Schmerzen. Jedes Mal, wenn der Kopf gegen die Wand stieß, sah ich zwei goldene Strahlen. Mir war klar, dass der barmherzige Meister mich beschützte.

Gao fragte mich: „Willst du noch weiter von Falun Gong reden?” Mit Aufrichtigkeit und Entschlossenheit sagte ich: „Falun Dafa ist gut!” Weil ich unberührt blieb, setzte er seine Schläge weiter fort. Er behauptete, mindestens hundert Mal auf meinen Kopf einschlagen zu wollen. In diesem Moment konnte ein alter Häftling diese Situation nicht mehr weiter mit ansehen und bat ihn aufzuhören. Der Tod eines zusammengeschlagenen Gefangenen wäre schlimm. Ich fügte hinzu, dass ihm das Schlagen nichts Gutes bringen würde. Er hörte nicht auf meine Worte und machte weiter. Schließlich wurde er von dem alten Gefangenen weggebracht. Ich tastete meinen Kopf ab, verspürte aber weiterhin keine Schmerzen. Im Gegenteil, ich war bei klarem Bewusstsein. Dann legte ich mich in meiner Kleidung auf den Boden und schlief bald ein.

Am nächsten Tag war mein Kopf ganz dick angeschwollen, aber es tat mir nichts weh, während Gao sich ständig den Kopf mit der Hand hielt und eine Miene zeigte, als würde er unerträglich leiden. Er stöhnte: „Mein Kopf tut ja so weh!” Es schien, als würde der alte Gefangene die Zusammenhänge begreifen. Er sagte: „Ich wollte dich nicht schlagen lassen, aber du hörtest nicht auf mich. Haben wir uns nicht jedes Mal schlecht gefühlt, wenn wir Falun Gong Praktizierende geschlagen haben? Man darf Falun Gong Praktizierende nicht schlagen!” Nachdem Gao das gehört hatte, antwortete er seufzend: „Ich werde es nicht mehr wagen, sie zu schlagen.”