La Liberte (Schweiz): Eine chinesische Malerin bezeugt die Verfolgung ihres Glaubens

Donnerstag, 5. Mai 2004

Freiburg: Zhang Cuiying, Malerin und Künstlerin, stellt ihre Arbeiten momentan an der Universität aus, gleichzeitig erzählt sie von ihrem achtmonatigen Gefängnisaufenthalt.

Die Studentenvereinigung der Freiburger Universität stellte die traditionellen Arbeiten Zhang Cuiyings drei Tage lang aus. Die Ausstellung endet diesen Abend. Die Stücke wurden in einem tiefen Respekt für die chinesischen Traditionen erarbeitet, die die Malerin auch heute noch wertschätzt. Es werden die ursprünglichen Lehren ihrer Meister aufgenommen und mit der Tradition verschmolzen. Zhang Cuiying hat ihr Repertoire - im Gegensatz zu anderen chinesischen Malern, die sich ein Leben lang einem Thema widmen und sich darin perfektionieren - auf das Malen von Menschen, Tieren und Bergen erweitert. Die junge Künstlerin zeigt Brillianz; zarte Wasserfarben- und Tuscharbeiten der traditionellen Darstellungen des chinesischen Lebens zeichnen sie aus, dabei führt sie uns in das Reich der Träume.

„Menschen werden gefoltert”

Dennoch war Zhang Cuiyings alltägliches Leben seit 1999 ein anderes. Hierüber spricht sie, während sie um die Welt reist. „Die Menschenrechte werden in chinesischen Gefängnissen mit Füßen getreten und Menschen werden für ihre Weltanschauung eingesperrt,” sagt die Künstlerin, die von einer Freundin begleitet wird, deren Mann im Gefängnis starb. Mittlerweile lebt Zhang Cuiying in Australien und reist seit dreieinhalb Jahren, ohne das Ende absehen zu wollen, herum. Sie stellte bereits in vierzig Ländern und in an die hundert Städten aus, wobei sie auch über die Menschenrechtssituation spricht.

„Ich konnte nicht mehr malen”

Befallen von Polyarthritis, die ihre Hand versteifen ließ, konnte Zhang Cuiying nicht mehr malen. Sie versuchte erfolglos, es mit den unterschiedlichsten Arzneien zu bewältigen. Seit sie jedoch 1997 mit der Praxis des Falun Gong begonnen hat, dessen Übungen den Körper und Geist gesund machen, ist sie wieder in der Lage, ihre Arbeit fort zu führen. „Ich habe Falun Gong seitdem zu einem Teil meines Lebens gemacht. 1999 änderte sich jedoch alles schlagartig. China, das die traditionelle Bewegung des Falun Gong seit 1992 unterstützt hatte, entzog ihr alle Rechte und stellte Falun Gong Praktizierende unter Arrest und nahm sie in Haft. Mehr als 900 von ihnen wurden zu Tode gequält, mehr als 20.000 sind oder waren unter fürchterlichen Bedingungen eingesperrt”, bekräftigt die Malerin, die die Absichten der Herrschenden ihres Landes betreffend den Menschenrechten anprangert.

Zhang Cuiying hofft, dass ihr Einsatz und ihre Arbeiten die Aufmerksamkeit der internationalen Meinungsträger erwecken wird. Hat dieses furchtbare Leid ihre künstlerische Arbeit beeinflusst? „Nein”, sagt sie: „Die Chinesische Malerei ist eine Kunst, die gottgegeben ist und eine große Integrität seitens des Künstlers fordert.” Daraus zieht sie ihre Kraft.

Quelle: http://www.yuanming.net/articles/200405/31529.html