Provinz Shandong: Zwei junge Praktizierende berichten über ihre persönlichen Erfahrungen der Verfolgung

Teil 1

Mein Name ist Liu Liang und ich lebe im Dorf Dahe, Gemeinde Zhangying in Jiaozhou. Als ich 15 Jahre alt war, fing ich 1997 an Falun Gong zu praktizieren. Seit ich begann die Prinzipien von Falun Gong zu befolgen, verhielt ich mich, egal ob ich Zuhause oder in der Schule war, nicht mehr wie ein trotziges Kind, das sich nicht um andere kümmerte. Meine Lehrer, Eltern und Klassenkameraden sahen in mir einen guten Schüler, einen guten Sohn und einen guten Klassenkameraden.

Am 20. Juli 1999 fing Jiangs Regime seine landesweite Verfolgung gegen Falun Gong. Ende Juli 1999 ging ich zum Appellieren für Falun Gong nach Peking. Ohne mein Ziel erreicht zu haben, kehrte ich wieder zurück. Als ich Zuhause ankam, warteten die Behörden des Dorfes bereits auf mich. Ich wurde für meine Reise nach Peking ergriffen und zur Polizeiwache gebracht. Da ich nicht auf der sogenannten „schwarzen Liste” (1) stand, wurde ich nach zwei Tagen der Gefangenschaft entlassen.

Ich bedauerte es sehr. Was kann ich nur tun, wenn Falun Gong von Jiangs Regime verleumdet und geschädigt wird? Also befand ich mich im Dezember 1999 wieder auf dem Weg nach Peking. Dieses Mal ging ich auf dem Tiananmen Platz, um von Herzen die Großartigkeit von Falun Gong auszudrücken und um der Welt zu verkünden, dass „Falun Dafa gut ist!” Danach wurde ich wieder verhaftet.

Ich wurde für einen halben Tag in der Tiananmen Polizeiwache unter Arrest gestellt. Dann wurde ich zur Nebenstelle des zuständigen Büros meines Ortes in Peking gebracht und danach von der lokalen Polizei zurückgebracht. Nach meiner Rückkehr, versuchte der Chef der lokalen Polizeiwache und das Gemeinde Überwachungskomitee von Falun Gong mich dazu zu zwingen eine Erklärung zu unterschreiben, worin ich nicht mehr zum Appellieren nach Peking gehen würde. Ich lehnte aber ab. Deswegen wurde ich für zwölf Tage in einem dunklen Raum eingesperrt. Ich wurde 24 Stunden am Tag bewacht. Der Gemeindevorstand und die Beamten der Gemeinde wechselten sich bei der Bewachung ab und ließen mich nicht schlafen. In dieser Zeit drohten sie mir an, dass ich eingesperrt oder ins Arbeitslager geschickt werden würde und sie verwendeten auch noch andere mentale Tricks an mir. Zwölf Tage später wurde ich entlassen. Ich fand heraus, dass die Polizei auch meinen Vater unter Druck gesetzt hatte. Mein Vater wusste nicht weiter und zahlte 1.500 Yuan (2) für meine Entlassung.

Im Juli 2000 ging ich mit anderen Praktizierenden wieder nach Peking, um das dritte Mal zu Appellieren. Auf dem Tiananmen Platz waren wir von Leuten umgegeben, als wir für drei Minuten ein großes Transparent hoch hielten, worauf „Falun Dafa ist der aufrichtige Weg” stand. All die Zuschauer erlebten die tiefe aufrichtige Gesinnung für die Gerechtigkeit von den Falun Gong Praktizierenden. Ich wurde wieder verhaftet und in die Tiananmen Polizeiwache eingesperrt. Weil so viele Praktizierende verhaftet worden sind, wurden wir aufgeteilt und in verschiedene Strafanstalten geschickt. Ich wurde in die Changping Strafanstalt gebracht. Dort beschimpfte und schlug die Polizei die Falun Gong Praktizierenden zusammen; einige wurden schwer verprügelt und gedemütigt. Ich wurde von einem Polizisten, der seine Zigarette an meinem Handgelenk drückte, verbrannt. Die Verbrennung hinterließ drei Narben. Dieser Polizist gab mir auch zwei Ohrfeigen.

Drei Tage später wurde ich nach meiner Gefangenschaft in der Changping Strafanstalt, unter der Begleitung der lokalen Polizei, in meine Heimatstadt zurückgeschickt. Wieder wollte ich nicht auf die Forderung der Polizei eingehen. Dafür wurde ich den ganzen Nachmittag an einem Baum gefesselt. Später wurde ich in der Stadtstrafanstalt für 15 Tage gefangen gehalten.

Nachdem ich meine Haftstraße absaß, kehrte ich nach Hause zurück. Wegen meines festen Glaubens an Falun Gong gab die Polizei und die Stadtbeamten mich schließlich auf und konnten nichts anderes tun, als mir zu erlauben „einfach Zuhause zu praktizieren.” Sie sagten: „Solange ich nicht nach draußen gehe (in Peking appelliere), werden sie mich in Ruhe lassen.”

Teil 2

Mein Name ist Liu Hongfei (männlich), und ich bin elf Jahre alt. Ich lebe im Dorf Dahe Gemeinde Zhangying in Jiaozhou. Ich bin in der vierten Stufe der Klasse Nr.1 in der Grundschule Shiyuanxiwang von Qingdao. Meine Mutter fing an Falun Gong zu praktizieren, als ich vier Jahre alt war. Sie brachte mir auch das Praktizieren bei. Ich bin sehr gesund. 1999 als Jiangs Regime anfing Falun Gong zu verfolgen, wurde meine Mutter mehrmals verhaftet und wir wurden zum nicht Praktizieren gezwungen. Als ich in der ersten Stufe war, reichte der Einfluss von Jiangs bösartigen Regime bis zu unserer Schule. Sie befahlen den Schülern ihre Namen auf einem gelben Banner zu schreiben, das Falun Gong beschimpfte. Darüber hinaus zwangen sie die Lehrer dazu, ihre Autorität zu verwenden, um jeden Schüler vom Praktizieren abzuhalten. Wenn jemand beim Praktizieren erwischt wird, wird dieser aus der Schule verwiesen.

(1) In der "schwarzen Liste" stehen die Namen der „Schlüsselpraktizierenden” (bekannte Praktizierende in der Gemeinschaft oder freiwillige Assistenten an den Übungsorten), auf die bei der Verhaftung und die langjährigen Haftstrafen gezielt werden.
(2) Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan