Wie ich die Zeit überbewertete und schließlich arbeitslos wurde

In meiner Umgebung gab es ein paar ältere Mitpraktizierende, die lange von „Krankheitskarma” geplagt wurden, außerdem gab es mehrere junge Praktizierende, die Schwierigkeiten beim Finden einer Arbeitsstelle haben.

Ich finde, dass es zwischen diesen beiden Erscheinungen Ähnlichkeiten gibt. Jedenfalls sind beide betroffenen Gruppen Opfer der alten Mächte und schwarzen Hände geworden, die aus unseren Mängeln bei der Kultivierung Kapital schlagen. Ich habe die Ärgernisse und Schwierigkeiten bei der Arbeitssuche durchgemacht und möchte sie mit allen teilen.

Vor zwei Jahren konnte ich den Unterschied zwischen meiner persönlichen Kultivierung und der Kultivierung in der Fa- Berichtigung nicht richtig verstehen, weil ich der Zeit zu viel Gewicht beigemessen habe und was meine persönliche Kultivierung anbelangte, ins Extrem ging. Bei der Arbeit dachte ich ständig darüber nach, wie man das Fa bestätigen könnte. (Fa ist das Gebot und die Grundsätze von Falun Gong). Daher kam ich auf die Idee, meine Arbeit aufzugeben und so kam es bald danach, dass ich meine sehr gute Arbeitsstelle verlor. Ich war nicht einmal traurig deswegen, im Gegenteil war ich davon ganz begeistert: Endlich konnte ich mich hundertprozentig dem Fa widmen.

Zwei Jahre nachdem ich die Arbeitsstelle verloren hatte, nahm ich mir nicht einmal die Zeit, um nach einer Neuen zu suchen. Ich verwendete auch keine Zeit für meine berufliche Fortbildung, weil ich dachte, wenn ich keine Karriere in meinem Beruf machen würde, so könnte ich ja schließlich auch eine weniger einträgliche Dafa-Arbeit verrichten.

Später merkte ich, dass der Fa- Berichtigungs- Vorgang nicht so schnell vor sich ging, wie ich angenommen hatte. Und schließlich kam es soweit, dass ich mich ohne Arbeit nicht mehr über Wasser halten konnte. Ich fing an, mir Sorgen zu machen und mich umzusehen, bekam jedoch keine Antwort auf die Bewerbungen, die ich verschickt hatte. Ich konnte nicht einmal eine Stelle als einfacher Arbeiter finden.

Je mehr Sorgen ich mir machte, umso mehr Schwierigkeiten kamen, sei es von meiner Familie in China oder von anderen Menschen, mit denen ich es zu tun hatte. Ich las das Fa viele Male und fragte mich selbst: Was habe ich falsch gemacht? Der Meister hat gesagt, dass Dafa- Praktizierende Glück haben würden. Deshalb dachte ich, dass, solange wir die drei Dinge gut machten, der Meister gute Arrangements für uns einrichten würde. Ich hielt mich außerdem für einen fleißigen Praktizierenden. Ich lerne das Fa, mache die Übungen, sende rechte Gedanken aus und kläre die Wahrheit auf. Das habe ich alles unermüdlich getan, es ist ja mein ganzes Leben! Eigentlich dürfte ich doch solche Schwierigkeiten gar nicht bekommen! Wieso konnte ich nicht einmal eine Stelle als Arbeiter finden?

Im Laufe der Zeit verstand ich gar nichts mehr, deshalb fing ich an, den Meister zu bitten. Bevor ich zu Bett ging, bat ich ihn, mir einen Traum zukommen zu lassen, der mich erleuchten könnte. Verrückt genug: Ich schlief die ganze Nacht tief bis zum nächsten Morgen und hatte keinen einzigen Traum. Ich fühlte mich danach immer bedrückter und fing an, mich zu beklagen. Ich wusste wohl, dass das nicht richtig war, aber ich konnte es nicht unterdrücken. Genau da stieß ich auf zwei Sätze im „Zhuan Falun”:

„ Mancher erkennt das nicht, wenn ihm das Anbeten des Buddhas nichts gebracht hat, fängt er an, sich über Buddha zu beschweren: Wieso hilfst du mir nicht? Jeden Tag verbrenne ich doch für dich Räucherstäbchen und mache Kotau.”

Ich war schockiert! Ich kultiviere mich schon so lange. Wie konnte mir nur in Schwierigkeiten so ein falscher Gedanke kommen? Wie konnte ich nur am Meister zweifeln? Das erschreckte mich. Ich wusste nichts anderes zu tun, als ein paar Tage lang das Fa intensiv zu lernen. Als ich eines Tages beim Lernen war, verstand ich auf einmal die tiefste Ursache von dem allen: Ich hielt mich selbst für einen fleißigen Praktizierenden, weil ich die drei Dinge gut machte: Ich hielt es für selbstverständlich, dass ich Glück haben müsste und dass der Meister gute Arrangements für mich treffen würde. Was für eine schmutzige und selbstsüchtige Einstellung! Ich machte sozusagen Geschäfte mit Dafa und dem Meister.

Als Dafa- Praktizierender, als ein Dafa- Teilchen, tu ich, was ich tun soll, ohne Bedingungen zu stellen und ohne Erwartungen. Ich lerne Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Duldsamkeit zu üben, um aus eigenem Antrieb barmherzig gegenüber allen Lebewesen zu sein. Vielleicht ist alles, was ich infolge meiner schlechten Einstellung getan habe, weit entfernt von dem, was ich in meinem Versprechen gelobt hatte. Wie könnte ich wissen, was und wie viel ich verdient habe? Der Meister sagt, dass er alles für uns einrichten wolle. Das tut er aus seinem gütigen Herzen, das man mit einem menschlichen Herzen weder messen noch verstehen kann. Als sein Schüler sollte ich einen Zustand erreichen, in welchem ich „meinen Sinn auf das Praktizieren richte und nicht darauf, Gong zu erwerben.” Ich sollte mich dem Fa annähern ohne Bedingungen zu stellen, die drei Dinge bedingungslos tun, und Lebewesen erretten aus reiner Barmherzigkeit. Dafür bin ich verantwortlich, und das ist auch der Sinn meines Lebens.

Von da an fühlte ich mich reiner und sauberer als je zuvor. Alle unrechten Gedanken verschwanden aus meinem Sinn. Als Folge davon wurden alle Schwierigkeiten in kürzester Zeit schwächer wie bei abfließender Ebbe.

Ich fand eine Vollbeschäftigung im Graphikbereich. Der Betrieb ist nahe bei meiner Wohnung. Wenn ich auch nicht so viel verdiene, wie mit meinem richtigen Beruf, so ist die Arbeit auch weniger anstrengend und die Arbeitszeit ist sehr günstig. So finde ich auch mehr Zeit für meine Arbeit, die Dafa verbunden ist. Die sogenannten Prüfungen und Schwierigkeiten, die mich so lange geplagt hatten, verschwanden stillschweigend.