Großbritannien: Die Menschen vor dem Schottischen Parlament über die Verfolgung informieren

Als die Organisatoren der Edinburger Militärparade die chinesische Armee einlud, einen der Hauptmenschenrechtsverletzer in China, veranstalteten britische Praktizierende eine Reihe von Aktivitäten, um über die Verfolgung von Falun Gong in China aufzuklären. Vor zwei Wochen, als die Praktizierenden Falun Gong in der Universität Glasgow vorstellten, hatte ein Passant, der im Schottischen Parlament gearbeitet hatte, vorgeschlagen, daß wir eine Veranstaltung vor dem Schottischen Parlament organisieren könnten, wenn dieses eine Sitzung abhält. Also gingen am 16. Juni ein weiterer Praktizierender und ich am Morgen zum Schottischen Parlament. Er sprach mit dem Sicherheitspersonal, und es wurde uns gesagt, daß wir gerne vor dem Parlament Unterschriften sammeln könnten. So begannen wir, Flyer über Falun Gong zu verteilen und Unterschriften zu sammeln.

Der Gehweg vor dem Parlament war sehr beliebt. Viele der Passanten waren Mitglieder des Schottischen Parlaments und Angestellte des Parlaments. Da über die Einladung an das chinesische Militär zur Militärparade in den schottischen Medien schon viel berichtet worden war und das Parlament diese Angelegenheit besprochen hatte, wußten die meisten bereits etwas darüber und drückten ihre Sympathie und Unterstützung für uns aus. Mehrere Mitglieder des Schottischen Parlaments unterschrieben sogar unsere Petition und sprachen mit uns.

Die Angestellten des Parlaments waren ebenfalls sehr unterstützend. Einige sagten: "Weil ich für die Regierung arbeite, darf ich keine Petition unterschreiben. Aber ich unterstütze Sie." Einige andere spürten die Ungerechtigkeit dieser Angelegenheit und kümmerten sich nicht zu sehr um Vorschriften. Eine Frau drehte ihre Identifikationskarte um, unterschrieb die Petition und sagte: "Ich sollte nicht unterschreiben, aber ich werde für Sie auf jeden Fall unterschreiben."

Am folgenden Tag kam ein weiterer Praktizierender aus einer anderen Stadt, um uns unterstützen. Deshalb konnten wir zusätzlich noch die Übungen zeigen. Viele Passanten drückten ihre Unterstützung aus, unter ihnen waren Touristen aus den USA, Spanien und anderen Ländern. Einige gutherzige Menschen gaben uns Ratschläge, wie wir die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit besser auf uns lenken könnten. Am Nachmittag kamen zwei junge Frauen vorbei. Eine von ihnen hatte am vorigen Tag schon unsere Petition unterschrieben. Sie hielt wieder an, um ihrer Freundin über Falun Gong und die Verfolgung in China zu erzählen. Sie machte das sehr gut. Offensichtlich hatte sie unser Infomaterial sehr genau durchgelesen. Ich erkannte erst jetzt, daß ihre Freundin blind war. Als sie gehört hatte, wofür wir Unterschriften sammeln, hielt die blinde Frau den Stift in einer Hand, preßte die andere Hand gegen die Unterschriftenliste und unterschrieb mit einiger Mühe. Dies war eine berührende Szene.

Ein paar Tage vorher hatte das öffentliche Petitionskomitee des Schottischen Parlaments einen Antrag abgelehnt, die Einladung der chinesischen Armee zurückzuziehen, mit der Begründung, daß dies außerhalb ihres Aufgabenbereichs liegen würde. Dies sah wie ein Rückschlag aus. Unsere Unterschriftenkampagne vor dem Schottischen Parlament zeigte jedoch, daß, obgleich es immer noch viele Störungen gab, viele Politiker auf ihrer aufrichtigen Position bestanden. Wir sollten uns nicht von solchen oberflächlichen Illusionen täuschen lassen und uns weiterhin bemühen der Regierung die Tatsachen zu erklären. Ein weiterer erwähnenswerter Punkt ist, daß viele Menschen bereits die Umstände bezüglich der Einladung der chinesischen Armee kannten und sich schon selbst ein richtiges Urteil gebildet haben. Uns wurde weiterhin bewußt, wie wichtig es ist, den Medien die Tatsachen zu erklären.


Quelle: http://de.clearharmony.net/articles/200406/17638.html