Provinz Anhui: High-School Schülerin aus Bozhou, wurde mehrmals verhaftet und von der Polizei mit einer Waffe bedroht

Li Yingjie ist eine 18 jährige Schülerin aus Bozhou in der Provinz Anhui. Seit 2001 wurde sie im Alter von 15 Jahren von der Polizei des „Büro 610” (1) des Bozhou Komitees für Politik und Recht, des nationalen Sicherheitsbüros und der Tangling Polizeiwache mehrmals verhaftet. Sie wurde zusammengeschlagen, zu einer Gehirnwäsche im Arbeitslager gezwungen, mit ihren Händen hinter dem Rücken in einer schmerzvollen Stellung gefesselt und mit Alkohohl zwangsernährt. Die Polizeibeamten Shi Xinmin, Li Gan und Yuan Lei hielten eine Waffe gegen ihren Kopf und drohten ihr an: „Wir werden Dich töten.” Im Jahr 2003 wurde Li Yingjie zu drei Jahre Gefängnis verurteilt.

Es gibt mehr als zehn Personen, die sich direkt an der Verfolgung von Li Yingjie beteiligt haben. Diese waren: „Zhu Xiaoyan, Shi Xinmin, Yuan Lei, Li Gang, Wu Xianbin und Wang Jiushan vom „Büro 610” des Bozhou Komitees für Politik und Recht und vom nationalen Sicherheitsbüro Sang Lingli, Huang Shan und Li Jingliang aus der Tangling Polizeiwache.

Li Yingjies Erfahrungsbericht über ihre Folter

Im Jahr 2001 wurde ich 15 Jahre alt. Am 2. März 2001 um ca. 6 Uhr brachen Huang Shan und andere von der Tangling Polizeiwache in mein Haus ein und schleiften mich in ein Polizeiauto. Während des Vorganges wurde die Sohle von meinem Schuh abgerissen. Sie brachten mich in den Bezirk Beishi und versuchten mich dazu zu bringen auf Falun Gong und seinen Gründer zu schimpfen. Sie fragten mich, ob ich immer noch weiter Falun Gong praktizieren würde. Wir Praktizierenden sind alle gute Menschen, die den Prinzipien der „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht” folgen. Wir würden niemanden beschimpfen und schon gar nicht unseren Lehrer.

Ich wurde am 2. März für ca. einen Monat in Qiliqiao gefangen gehalten. Später wurde ich in die sogenannte „Umerziehungsklasse” (befindet sicht in der Kaderschule für Landwirtschaft) geschickt, wo ich einer Gehirnwäsche unterzogen wurde. Einmal, als ich mich nicht ihren Forderungen stellte und die Falun Gong Übungen machte, ergriff die Beamte Sang Lingli (momentan arbeitet sie bei der Tangling Polizeiwache) mit Gewalt die Vorderseite meines Hemdes und hinterließ einen blutigen Kratzer an meinem Hals. Dann zog sie mich in einen anderen Raum und stieß mich gewaltsam rein und mein Kopf prallte gegen ein Bett. Nachdem die Beamten mir einen Schlag auf die Stirn gaben, spotteten sie: „Heul nicht rum, wenn du so einen starken Willen hast.”

Weil ich mich weigerte meinen Glauben an Falun Gong aufzugeben, wurde am 7. April meine Gefangenschaft in Qiliqiao verlängert.

Am 16. Juni 2001 wurde ich in das Hefei Frauenarbeitslager gebracht. Doch nichts konnte jemals meinen Glauben erschüttern. 13 Tage später wurde ich in das Gehirnwäschezentrum in Bozhou Hotel Taishan untergebracht. Die langzeitige mentale Folter belastete meinen Geist sehr. Am Abend des 8. Julis floh ich, durch einen Sprung aus dem 2. Stock des Hotels Taishan. Seitdem konnte ich weder nach Hause oder zur Schule gehen und musste stattdessen umherwandern, um weitere Verfolgung zu verhindern.

Am Abend des 22. Aprils 2002 verhaftete mich die Polizei und nahm mich in das nationale Sicherheitsbüro von Bozhou. Sie entzogen mir den Schlaf für zwei volle Tage und befahlen mir die ganze Zeit über gerade zu stehen. Später nahmen mich Zhu Xiaoyan, Shi Xinmin und Yuan Lei zuerst in den fünften Stock der öffentlichen Sicherheitsabteilung von Bozhou und dann brachten sie mich in das Hotel Haijing, wo sie mich körperlich und mental folterten und demütigten.

Die Polizei fesselte mich, bedeckte meinen Kopf mit einem Mantel und sagte mir, dass sie mich in ein Hotel in der Gegend von Luyi bringen würden. Doch in Wirklichkeit brachten sie mich in das Hotel Haijing in der Nähe des Geschäftsviertels von Bozhou. Ich hatte das Gefühl, als ob ich wegen der Erstickung brechen musste. Shi Xinmin und Li Gang drohten mir an: „Schüttet Benzin auf sie und erzähle den anderen, dass sie sich zu Tode verbrannt hatte.”

Li Gang nahm eine Sodaflasche, lief herunter und füllte sie mit Benzin. Dann schlug er mit der Flasche auf meinem Kopf. Shi Xinmin ergriff mein Haar und kniff so heftig an meine Ohren, dass meine Haut fast zerriss. Er versuchte mich zum Hocken zu bringen, doch ich leistete Widerstand. Dann drückten sie mich gewaltsam herunter und nahmen mir meine Schuhe und Socken weg. Er verspottete mich: „Warum ist dein Haar denn so unordentlich geworden?”

Die Polizei wechselte sich ab mich zu bewachen. Sie entzogen mir den Schlaf und fesselten meine Hände hinter dem Rücken, während sie meinen Kopf mit einer Jacke bedeckten. Die Fesseln waren so fest, dass sie in mein Fleisch schnitten. Sie legten mehrere Wasserflaschen zwischen meine Arme und zogen durchgehend an meinen Fesseln, so dass sie immer enger wurden.

Die Polizei schlug auf Kopf, Schulter und Rücken, während sie mich mit obzönen Wörtern belästigten. Shi Xinmin und Li Gang versuchten mich mit Alkohohl zwangszuernähren. Sie drückten mich auf den Boden und kniffen meine Nase zu, um meinen Mund zu öffnen. Doch ich ließ sie nicht meinen Mund öffnen, so dass sie mich nicht mehr zwangsernähren konnten. Sie beschimpften mich und sagten, dass ich zu unzugänglich wäre.

Shi Xinmin, Yuan Lei und Li Gang drohten mir an, dass sie mich nach draußen schleifen und erschießen würden. Dabei hielt Yuan Lei die ganze Zeit eine Waffe gegen meinen Kopf. Shi Xinmin schlug mich zusammen. Danach behauptet er: „Du bist immer noch ein Kind. Wir hatten dich nicht berührt.”

Ich sagte: „Sie fesselten mich hinter dem Rücken und meine Hände schwollen an. Ist das etwa keine Folter?”

Er antwortete: „Wann habe ich dich gefesselt?” Er bestritt komplett seine Taten. Schließlich sagte er: „Gebt ihr Drogen, damit sie endlich still hält.”

Nach fünf Tagen wurde ich zur Qiliqiao Strafanstalt gebracht. Dort wurde ich für 20 Tage eingesperrt und dann in das Gehirnwäschezentrum gebracht. Weitere 20 Tage später wurde ich wieder in die Qiliqiao Strafanstalt gebracht.

Ich trat für sieben oder acht Tage in den Hungerstreik und wurde schließlich entlassen.
Im November 2002 kamen Li Jingliang und zwei andere aus der Tangling Polizeiwache zu mir nach Hause und fragten: „Praktizieren Sie immer noch Falun Gong?” Ich antwortete: „Ja.” Dann zogen sie mich in ein Polizeiauto und brachten mich zur Polizeiwache und später in die Strafanstalt.

Ich wurde erst entlassen, nachdem ich mich für über zehn Tage in einem Hungerstreik befand. Im Juni 2003 rief mich Yuan Lei zu Hause an. Er täuschte mich und log: „Das Gericht hat sie für ein Gespräch vorgeladen. Es wird nicht lange dauern.” Als ich beim Gericht ankam, wurde ich direkt in die Strafanstalt gebracht, wo ich seitdem eingesperrt wurde.

Ich habe schreckliche Dinge erfahren, die ein Teenager normalerweise nicht erfahren sollte, nur weil ich „Falun Dafa ist gut. Falun Dafa ist aufrichtig” rief. Und weil ich an die Prinzipien der „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht” glaube, habe ich weder etwas Falsches getan noch gegen das Gesetz verstoßen. Ich habe das Recht auf Glaubens- und Meinungsfreiheit. Ich hoffe, dass die gesetzgebenden Abteilungen und Gerichte zwischen richtig und falsch urteilen können.

Bestraft diejenigen, die Falun Gong Praktizierende foltern und gebt ihnen die Freiheit zurück!

3. Juni 2004

(1) Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen