Friedlicher Abschied

Erfahrungsbericht der europäischen Fa-Konferenz 2004 in Wien

Sehr verehrter Meister, liebe Mitpraktizierende!

Ich danke dem verehrten Meister für die Gelegenheit, dass ich meine Erfahrung mit Euch teilen darf. Mein Name ist Sylvia Schwaiger, ich habe das Zhuan Falun im Sommer 1999 von meiner Freundin bekommen. Nichts ahnend, dass ich das Wertvollste meines Lebens in meinen Händen hielt, trug ich das Buch ca. ein halbes Jahr mit mir herum, ohne es wirklich gelesen zu haben. Im Februar 2000 fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Meine Gedanken waren zutiefst erschüttert und ich dachte: Wenn es Zhen, Shan, Ren tatsächlich in allen Dingen gibt, dann wird alles gut.

Ich weinte sehr und wusste nicht wirklich, warum. Ab diesem Zeitpunkt nahm meine Kultivierung ihren Lauf. Mein Sohn und meine ältere Tochter begannen ebenfalls Falun Gong zu praktizieren. Mein Ehemann praktiziert nicht. Er unterstützt mich aber und hat sehr viel Verständnis für unsere Aktivitäten und meinen Einsatz für Falun Gong.

Es sind beinahe 5 Jahre vergangen, seitdem ich das Zhuan Falun erhalten habe. Es hat sich so viel ereignet, der Weg war sehr holprig und mit vielen bitteren, aber auch wertvollen Erkenntnissen gepflastert. Immer wieder stellte ich mir die Frage: Entspreche ich den Anforderungen eines Dafa Jüngers in der Zeit der Fa-Berichtigung?

In der Fa Erklärung von Atlanta 2004 sagt unser Meister: "Mit allem, was die Dafa Jünger heute machen, womit ihr in der Gesellschaft in Berührung kommt, ich sage euch, ihr seid dabei, Lebewesen zu erretten.” Das Fa zu bestätigen bei allem, womit wir in der Gesellschaft in Berührung kommen, ist eine Anforderung an uns Dafa Jünger. Dazu hatte ich dieses Ostern beim Tod meiner Schwiegermutter die Gelegenheit.

Seit ca. einem Jahr ist meine Schwiegermutter meistens bettlägerig und konnte nur für kurze Zeit aufstehen. Sie hatte aber keine Schmerzen und war sehr zufrieden, dass sie in ihrem Zuhause bleiben konnte. Ich bin Diplomkrankenschwester, für mich war es selbstverständlich, sie bei der Körperpflege zu unterstützen. Meine älteste Tochter versorgte sie mit Essen, da sie auch im selben Haus wohnt. So konnten wir ihr für vieles danken, zumal sie während meiner Berufstätigkeit meine 3 Kinder liebevoll betreut hatte.

In der Karfreitag-Woche wurde meine Schwiegermutter akut mit Gehirnkrämpfen ins Krankenhaus eingeliefert. Sie konnte nicht mehr sprechen, nichts essen und trinken. Ihr Zustand verschlechterte sich zusehends. Als mein Sohn und ich am Karfreitag um 16:00 Uhr ins Krankenzimmer eintraten, erkannte ich die ernste Situation.

Wir beschlossen, gemeinsam bei ihr zu bleiben. Ich holte das Zhuan Falun und die Dafa - Musik aus dem Auto. Dann begannen wir, das erste Kapitel zu lesen. Ich bemerkte so intensiv wie nie zuvor, dass der Inhalt des ganzen Buches bereits im ersten Kapitel enthalten ist. Alles traf genau auf die Situation zu, in der wir uns befanden.

Meine Schwiegermutter atmete sehr schwer und war auch in tiefer Bewusstlosigkeit. Wir lasen weiter, und ich konnte bemerken, dass sie ruhiger und friedlicher wurde. Unser Lesen wurde nur von den pflegenden Schwestern unterbrochen, da meine Schwiegermutter umgelagert werden musste. Für diese Zeit bat man uns, draußen zu warten. Während der Pflegemaßnahmen konnten die Schwestern die Dafa Musik hören und die Falun Gong Zeitung, die auf dem Tisch lag, erblicken.

Als wir wieder hinein durften, meinten die beiden Krankenschwestern, dass sie solch eine angenehme Atmosphäre mit dieser wunderschönen Musik bei einer Sterbenden noch nie erlebt hätten. Meine Schwiegermutter lag wieder auf dem Rücken, ihre Atmung ging schwer und laut, und wir begannen mit dem Lesen des zweiten Kapitels. Wir lasen Absatz für Absatz, ich hielt immer einen Blick auf meine Schwiegermutter gerichtet. Da bemerkte ich eine Veränderung in Ihrem Gesicht. Ich hörte mit dem Lesen auf. Mein Sohn meinte: „Mama, hier ist kein Absatz, warum hörst du auf zu lesen?”

Ich erklärte ihm: „Jetzt ist es soweit, deine Oma stirbt.” In diesem Moment begann Sebastian, der auch im Europäischen Chor mitsingt, das Lied "Coming for you" zu singen. Ich hatte dieses Lied zwar schon öfters gehört, aber nie selbst gesungen. Es war so feierlich, und ich sang einfach ganz laut mit. Meine Schwiegermutter ist tatsächlich in diesen Minuten verstorben. Sie war ganz friedlich entschlafen, ohne Kampf, ich hatte das Gefühl, als ob der Raum voller Engel gewesen wäre. Es war eine besonders feierliche Situation. Mittlerweile war es 22:30 Uhr, wir gaben den Schwestern Bescheid. Sie bedankten sich bei uns mit den Worten: „Sie sind sehr vorbildliche Angehörige.” Daraufhin hatten wir natürlich die Gelegenheit, über Falun Gong zu erzählen und über die Verfolgung aufzuklären. Wir gaben ihnen noch die Falun Gong - Zeitung, für die sie großes Interesse zeigten.

Diese sehr persönliche Begebenheit ließ mich die unendliche Barmherzigkeit unseres Meisters spüren, mit der er unseren Weg einrichtet und uns immer wieder die Chance gibt, mit allem, womit wir in der Gesellschaft in Berührung kommen, das Fa zu bestätigen und Lebewesen zu erretten.

Ich danke unserem Meister, ich danke Euch.

Rubrik: Fa-Konferenzen