Am Hongkonger Flughafen gesetzwidrig festgenommen: Die Behörden nennen dies eine Routineuntersuchung

Am 29. April 2004 flog ich mit der China Airline nach Hongkong, um an einer Falun Dafa Konferenz zum Erfahrungsaustausch teilzunehmen. Die Konferenz war von der Hongkonger Regierung rechtlich zugelassen. Eine Woche vor meiner Abreise wurde mir von der Hongkonger Regierung eine Einreiseerlaubnis ausgestellt. Doch als ich den Zoll betrat, wurde ich sofort von der Flughafenpolizei in einen kleinen Raum gebracht und durchsucht. Ich fragte sie überrascht: „Wird das immer so sein, wenn man in Zukunft Hongkong betritt?” Sie antworteten: „Dies ist nur eine Routineuntersuchung.” Sie beschlagnahmten sofort mein Handy, so dass ich niemanden kontaktieren konnte. Sie ignorierten völlig meine wiederholte Bitte, einen Anruf tätigen zu können. Also fragte ich sie: „Würde es gegen das Gesetz von Hongkong verstoßen, wenn ich einen Anruf mit meinem Handy mache?” Sie antworteten nicht auf meine Frage und sagten stattdessen: „Ich werde es bis auf weiteres für sie aufbewahren.” Dann forderten sie wiederholt mein Rückreiseticket, dass ich ihnen nicht geben wollte.

Später wechselten sich mehrere Personen dabei ab, meinen Koffer zu durchsuchen. Sogar meine kleine Tasche wurde fünf Mal überprüft. Als ich sie nach dem Grund der Durchsuchung fragte, antworteten sie: „Wir arbeiten für verschiedene Abteilungen.” Dann fragte ich wieder: „Gegen welches Gesetz von Hongkong habe ich verstoßen, dass Sie mich so behandeln?” Sie antworteten: „Ich bedaure, aber wir führen nur eine Routineuntersuchung durch.” Ich fuhr fort: „Ist es, weil Falun Gong Praktizierende nicht in Hongkong einreisen dürfen?” Sie antworteten wiederstrebend: „Nein.”

Nach mehr als zweistündigen wiederholten Überprüfungen, die sich als unergiebig erwiesen, behaupteten die Behörden immer noch, dass sie mich aus angeblichen „Sicherheitsgründen” unter Arrest stellten. Sie verwendeten diesen Vorwand, um mich nach Taiwan zurück zu schicken. Dann brachten sie mich zum Flugsteig und verlangten barsch von mir, ein Schreiben zu unterschreiben. Ich bemerkte, dass meine Unterschrift auf dem Dokument gegen meinen Willen gefälscht wurde. Deshalb machte ich ihnen deutlich klar: „Sie haben dieses Dokument gefälscht. Sie haben gegen das Gesetz verstoßen, weil in diesem Schreiben genau die Rechte aufgeführt sind, die ich während meiner gesetzwidrigen Verhaftung hatte, dazu gehört auch das Telefonieren. Doch Sie ließen mich nicht telefonieren und wollten auch noch, dass ich dieses Papier unterschreibe, um zu bestätigen, dass ich von meinen Rechten in Kenntnis gesetzt wurde.” Zu diesem Zeitpunkt erkannten die Polizisten, dass sie im Unrecht waren, sie schnappten eilig das Schreiben aus meiner Hand und wollten es zerreißen, um somit den Beweis zu vernichten. Doch ich konnte sie aufhalten (Siehe Anhang).

Die ganze Tortur dauerte mehrere Stunden. Das unvernünftige Verhalten der Hongkonger Behörden bekümmerte mich, denn ich bin ein junges Mädchen und trotzdem schickte die Regierung von Hongkong fasst 20 Polizisten, um eine unbegründete und gesetzwidrige Durchsuchung durchzuführen. Obwohl sie nicht eine einzige rechtswidrige Sache gefunden hatten, musste ich auf eigene Kosten nach Taiwan zurück fliegen. Sie rechtfertigten ihren Verstoß gegen die Menschenrechte mit der erfundenen Ausrede, aus „Sicherheitsgründen” gehandelt zu haben. Sie zielten auf mich ab und behandelten mich auf diese Weise, nur weil ich eine Falun Gong Praktizierende bin, die nach den Prinzipien von „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht” lebt.

Wer trägt die Verantwortung dafür, wenn diejenigen, die an der Macht sind, Anordnungen erlassen, die gegen die Gesetze verstoßen und die Leute dazu zwingen, gegen ihr Gewissen zu handeln, wie es den Polizeibeamten erging, die die sogenannten Befehle von den höheren Behörden ausführten? Sind es die höheren Behörden oder die Ordnungshüter?

Anhang

„Hinweis für inhaftierte oder durchsuchte Personen” (Das sollte ich auf Forderung der Hongkonger Einwanderungsbehörde am Flughafen unterschreiben)

Solange es keine unzumutbaren Verspätungen oder Behinderungen bei der Durchsuchung bzw. der Durchführung der gesetzlichen Maßnahme verursacht, hat die festgehaltene Person oder die Person, die bei der Zugangskontrolle einer Untersuchung zustimmt, folgende Rechte:

1. Verwandte und Freunde anrufen;
2. Kann das Konsulat, den Staatsanwalt oder Rechtsanwalt vertraulich anrufen oder sie schriftlich oder persönlich kontaktieren;
3. Kann eine Anwaltsliste der Hongkonger Rechtsanwaltsvereinigung anfordern;
4. Bei Gesprächen mit den Mitarbeitern der Einwanderungsbehörde darf der Konsul, Staatsanwalt oder Rechtsanwalt anwesend sein;
5. Mit Zustimmung darf die Person vertraulich mit einem Rechtsanwalt sprechen, der von einer dritten Partei betraut worden ist, um die festgenommene Person zu vertreten;
6. Kann den Staatsanwalt oder Rechtsanwalt ablehnen, wenn dieser nicht verlangt wurde;
7. Kann von der Dienststelle verlangen, Briefe unverzüglich zu versenden oder in Empfang zu nehmen;
8. Nach der Besprechung und unter Bewachung kann die Niederschrift eines mündlichen Geständnisses bzw. ein Gesprächsprotokoll verlangt werden;
9. Bevor man keine Kopie einer Niederschrift des mündlichen Geständnisses bzw. ein Gesprächsprotokoll erhalten hat, kann die Beantwortung weiterer Fragen abgelehnt werden;
10. Darf von der Abteilung Schreibmaterial anfordern.

Ich habe die während der Überprüfung oder Festnahme gewährten Rechte zur Kenntnis genommen und bestätige, dass ich eine Kopie dieser Mitteilung bekommen habe.

Unterschrift des Zeugen
Unterschrift des Übersetzers Datum/Zeit
AP/SF/O/49 (12/2001 überarbeitet)