Falun Gong Informationszentrum Deutschland: Falun Gong-Praktizierender angeschossen während chinesischem Staatsbesuch in Südafrika

Presseerklärung 29. Juni 2004

In Pretoria/Südafrika wurden aus einem vorbeifahrenden Wagen mehrere Schüsse auf einen PKW mit Falun Gong-Praktizierenden abgegeben. Ein Insasse wurde angeschossen ins Krankenhaus eingeliefert. Der Wagen wurde schwer beschädigt. Diese gezielte Aktion ist ein Zeichen für eine weitere Verstärkung der Gewalt und rücksichtsloses Vorgehen bei der Verfolgung von Falun Gong sogar außerhalb Chinas. Die Verfolgung wird weiterhin von dem ehemaligen chinesischen Staatschef Jiang Zemin betrieben.

David Liang war der Fahrer des einen von zwei Wagen auf dem Weg vom Flughafen Johannesburg nach Pretoria am Montag, 28. Juni gegen 20.30 Uhr Ortszeit. Aus einem überholenden weißen Wagen mit drei Insassen wurden mindestens fünf Schüsse auf das Fahrzeug der Falun Gong-Praktizierenden abgegeben. Liang wurde mit Schussverletzungen an beiden Beinen in ein Krankenhaus eingeliefert, das Fahrzeug wurde fahrunfähig geschossen. Der Fahrer eines vorbeifahrenden privaten PKW half sofort.

Zur Zeit befinden sich zwei chinesische Regierungsangehörige, Vizepräsident Zeng Qinghong und Handelsminister Bo Xilai, die unmittelbar verantwortlich an der Verfolgung von Falun Gong in China beteiligt sind, auf Staatsbesuch in Südafrika. Gegen sie liegen bereits in anderen Ländern Anklagen und Strafanzeigen vor. Die letzte wurde am 8. Juni in Polen bei der Staatsanwaltschaft gegen Handelsminister Bo Xilai eingereicht. Sie alle beinhalten den Vorwurf von Folter, Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. (http://www.faluninfo.de/20.0.html)

Liang und acht weitere australische Falun Gong-Praktizierende kamen nach Südafrika um anlässlich des chinesischen Staatsbesuchs über die Verbrechen bei der Verfolgung von Falun Gong in China aufzuklären, insbesondere über das strafbare Vorgehen der beiden Regierungsmitglieder. Sie beabsichtigten in einer Pressekonferenz über Details der Verbrechen der beiden zu informieren und ein Gerichtsverfahren gegen sie einzuleiten.

Der Wagen, aus dem die Schüsse abgegeben wurden, hielt danach nicht an. Liang, ein australischer Falun Gong-Praktizierender chinesischer Abstammung, wurde als Einziger angeschossen. Er trug auch als einziger eine Jacke mit der Aufschrift "Falun Dafa". Daraus ist zu schließen, daß es sich um einen geplanten Anschlag gegen Falun Gong während des Besuches der chinesischen Regierungsmitglieder handelte.

Von Zeng, Bo und weiteren hohen chinesischen Funktionären gingen die Befehle aus, die in China zu Folter und Mord führten und führen. In den fünf Jahren der Verfolgung sind Falun Gong-Praktizierende außerhalb Chinas das Ziel von Schikanen, Missachtung von Grundrechten, Todesdrohungen, Gewaltübergriffen und Einbrüchen, nun also auch von gezielten Schüssen auf nicht-chinesischem Boden.

Wie aus Südafrika verlautet, war dies keine zufällige Gewalttat, sondern "ein Akt politisch motivierter Verfolgung". Von der Polizei wurde bereits ein Verfahren in Gang gesetzt und ein zuständiger Beamter benannt.

 

Dieser Zwischenfall stellt eine weitere Eskalation der Grundrechtsverletzungen durch chinesische Regierungsvertreter im Ausland dar. Zu nennen ist hierbei ein Zwischenfall, der sich beim Staatsbesuch von Jiang Zemin im April 2002 in Dresden ereignete, bei dem eine Falun Gong Übende nachdem sie "Falun Dafa ist gut" gerufen hatte, von einem chinesischen Sicherheitsbeamten in Zivil am Hals gewürgt wurde. In den USA wurden Falun Gong Übende von angeheuerten chinesischen Bandenmitgliedern auf offener Straße körperlich angegriffen.

Wir bitten die südafrikanischen Behörden um eingehende und sorgfältige Untersuchung dieses Vorfalles und um Aufdeckung der dahinter stehenden Personen. Wir bitten alle Regierungen dringend, solche und ähnliche Aktionen und Anschläge von chinesischer Seite bei der Verfolgung von Falun Gong in und außerhalb von China streng zu verurteilen.

Eine aktuelle Pressemappe finden Sie unter:
http://www.faluninfo.de/fileadmin/media/PDF/InfomappeMordanschlag.pdf

Ansprechpartner in Südafrika:

Den Fall bearbeitet Inspektor Ramasunga:
Tel.: +27 11-4335221, 4335222, 43335224.

Opfer David Liang (australischer Staatsbürger, Falun Gong-Praktizierender):
Tel.: +27 82 3705341.

Zeuge Herr Wei, Tel.: +27 82 3700526

Kontakperson in Südafrika:
Jie Liu Tel.: +27 82 9543505


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Hintergrundinformation:
Falun Gong, auch Falun Dafa, genannt, ist eine traditionelle Meditationspraxis, die ursprünglich aus China stammt und bereits in etwa 60 Staaten der Welt praktiziert wird. Neben den körperlichen Übungen wird großer Wert auf ein Leben nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gelegt, die seit Tausenden von Jahren in der chinesischen Kultur verwurzelt sind. Seit 1999, dem Beginn der Verfolgung von Falun Gong in China, liegen dem Falun Gong Informationszentrum Details über mehr 996 Todesfälle vor. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen. Hunderttausende wurden seit dem Juli 1999 festgenommen, über 100.000 Praktizierende, möglicherweise aber wesentlich mehr, zu Arbeitslager verurteilt, in der Regel ohne ordentliches Gerichtsverfahren. Die Verfolgung in China umfasst alle Lebensbereiche: Arbeitsplatz, Schule, Universität, Wohnungssuche, Reiseerlaubnis, alles wird kontrolliert und gegebenenfalls verweigert.

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Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Waltraud Ng Tel.: 06201-15672, Mobil: 0173-3135532