Meine Erfahrungen beim Auswendiglernen des Fa

(Minghui.de) Als ich den Artikel „Auswendiglernen des Fa” las, veröffentlicht auf der Minghui Webseite am 8. Februar 2004, war ich zu Tränen gerührt. Der Autor sagte: „Ich mag es, das Fa auswendig zu lernen.” Seine Freude, im Fa zu verschmelzen, war ganz deutlich wahrzunehmen und hinterließ bei mir einen tiefen Eindruck. Ich habe dann plötzlich verstanden, weshalb ich vor einigen Tagen ein Gespräch mit einer Christin über die Falun Dafa-Prinzipien hatte. Ich hatte versucht, sie mit meinen Fragen zu inspirieren, sie aber zitierte stattdessen Passagen aus der Bibel. Ich war beschämt und verlegen; sie konnte die Bibel zitieren und ich konnte nicht einmal das Zhuan Falun (Li Hongzhi) wiedergeben. Ich habe etwas so Wertvolles erhalten, dennoch habe ich es bislang noch nicht begriffen. In „Fa auswendig lernen” erwähnte der Autor: „Ich bin mir nicht sicher, ob die Mitpraktizierenden jemals über diese Frage nachgedacht haben: Falls die Fa-Berichtigung eines Tages endet, wird unsere Kultivierung auch enden. Wird es dann auch das Ende der Zeit unseres Fa-Lernens bedeuten? Wird es genauso an einem bestimmten Tag abgebrochen? Verlieren wir jeden Tag einen Tag? Wenn ich manchmal sehe, dass Mitpraktizierende ihre Gedanken und Energie auf belanglose Dinge verwenden, fühle ich mich wirklich sehr bekümmert. Wir sollten wirklich einen klaren Gedanken haben, weshalb wir hier sind und was die wertvollste, großartigste, ultimative Freude für ein Lebewesen ist. Wir sollten immer wieder klar über diese Fragen nachdenken!” Nachdem ich diesen Absatz gelesen hatte, habe ich begriffen, dass die Begegnung mit der Christin ein Hinweis vom Meister gewesen war und ich fasste den Entschluss, mit dem Auswendiglernen des Fa zu beginnen.

Als ich damit begann, das Zhuan Falun auswendig zu lernen, war ich von der Aufgabe überwältigt, die so riesengroß vor mir stand wie ein Berg. Ich kultiviere Falun Dafa schon seit vielen Jahren und habe das Buch Hunderte von Male gelesen, aber noch immer konnte ich es nicht locker auswendig lernen. Ich konnte mir die einzelnen Sätze nur für einen Moment merken; dann schienen sie wieder in eine bodenlose Grube verschwunden zu sein. Ich las und las. Manchmal konnte ich mir noch nicht einmal einen ganz kleinen Absatz merken, obwohl ich ihn mehr als ein duzend Mal gelesen hatte, ich konnte mir einfach immer noch nichts merken. Es war so schwer.

Ich verstand, dass dies keine Sache des bloßen „Auswendiglernens” war, wie es gewöhnliche Menschen ausdrücken würden, sondern ein Test, den ich bestehen musste. In meiner persönlichen Kultivierung hatte mich immer eine bestimmte Sache beschäftigt: In meinen Träumen hatte ich mich niemals wie ein wahrer Kultivierender verhalten. Ich nahm wirklich wahr, dass es in mir zwei verschiedene Personen gibt, das wache „Ich” und das „Ich” in meinen Träumen. Welches war das wahre ich? Zeigten meine Träume meinen wahren Charakter? Wenn ich zur Ruhe kam und klar nachdachte, erkannte ich, dass ich sogar im wachen Zustand manche Dinge tat oder dachte, die ein Kultivierender nicht tun oder denken sollte und die bei Weitem nicht den Anforderungen des Fa entsprachen. Oftmals waren meine ersten Gedanken nicht sehr aufrichtig und dies erkannte ich jedoch erst im Nachhinein.

Das mangelhafte Lernen des Fa war die Wurzel für mein Unvermögen, mich an das Gelesene zu erinnern. Was sollte ich also tun? Ich erkannte, dass es keine Abkürzung des Weges gab, und entschloss mich, mein Bestes zu geben, um das Fa auswendig zu lernen. Dann war ich in der Lage, durch das gesamte Zhuan Falun hindurchzustolpern. Obwohl ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht alles auswendig kann, spüre ich, dass ich dadurch schon viele Fortschritte gemacht habe. Ich bin mir sicher, dass ich letztendlich das ganze Buch auswendig kann, solange ich beständig bleibe. Wenn ich zudem meine Eigensinne losgelassen habe, dann denke ich, dass mir das Einprägen des Fa leichter fällt als derzeit.

Um das Problem zu überwinden, dass ich vergesse, ein Kultivierender zu sein, versuche ich, mein Hauptbewusstsein während des Einprägens zu stärken. Beim Fahrrad fahren oder auf dem Weg zur Arbeit bringe ich mir immer wieder in Erinnerung, dass ich Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht kultiviere und dass ich ein Jünger des Lehrers bin. Am Anfang fühlte ich mich ein wenig ungeschickt dabei, jene Sätze auszusprechen. Nachdem ich sie wiederholt gedacht hatte, schienen die Sätze allmählich mit meinen Körper zu verschmelzen und ich war in der Lage, wie ein Kultivierender zu denken, wann immer ich auf unerwartete Sachen stieß.

Wenn wir uns die Zeit zum Auswendiglernen des Fa nehmen, wird es uns auf jeden Fall bei unserer Erhöhung helfen. Ich hoffe, dass alle Praktizierenden versuchen werden, dies zu tun, falls es ihre Situation erlaubt. Ich spüre in unserer Kultivierung, dass wenn wir Durchbrüche vom Mikroskopischen bis zur Oberfläche machen, wir letztendlich dazu fähig sein werden, das Fa an der Oberfläche auswendig zu können. Wie könnten wir sonst die Vollendung erlangen? Wenn ich das Fa aufsage, kann ich besser das Grundlegende begreifen. Jetzt kann ich die innere Bedeutung des Fa fühlen und seine Anleitung bei meiner Kultivierung wird offensichtlicher. Zum Beispiel, als ich früher die Meditation machte, konnte sich mein Geist die meiste Zeit über nicht beruhigen und ich dachte fortwährend an meine Arbeit. Aber seitdem ich den Absatz auswendig kann, in dem der Lehrer beschreibt, dass es beim Meditieren so ist, als würde man in einer Eierschale sitzen und man sich sehr wohl fühlt, kann ich diesen Zustand während der Meditation leichter erlangen.

Ich kann mich immer noch daran erinnern, als ich die neunte Lektion mit einer israelischen Praktizierenden während der Fa-Konferenz in Berlin gelernt hatte. Ihre Tränen strömten herunter, als wir am Lesen waren. Ich hatte diese Art Empfindung gehabt, als ich die anderen Schriften des Lehrers gelesen hatte, aber nicht beim Lesen des Zhuan Falun. Als ich eines Tages damit begann, das Fa auswendig zu lernen und während ich am Lesen des Zhuan Falun war, fühlte ich plötzlich so wahrhaftig die Barmherzigkeit des Lehrers, dass ich nicht anders konnte als weinen. Unser neues Leben hängt vollkommen von Dafa ab, das uns nährt und uns führt, wie können wir denn nicht das Fa gut lernen? Dafa ist wie eine Brücke, die uns ermöglicht, die andere Seite des Ufers zu erreichen; so wie wir aus dem alten Kosmos in den neuen gelangen. Einzig durch die Kultivierung im Dafa kann jede mikroskopische Struktur in unserem Körper sich zu einem unzerstörbaren Körper entwickeln. Unser tägliches Fa-Lernen ist so essentiell wie Luft und Nahrung. Allmählich bin ich dazu imstande, die Freude beim Lesen des Fa zu schmecken.

Wenn ich das Fa auswendig lerne, kann ich spüren, dass das Buch „lebendig” wird. Wenn ich einige Abschnitte aufsage, so arrangiert der Lehrer einige Tests für mich, ob ich diesen Teil wirklich verstanden habe. Unglücklicherweise bin ich des Öfteren durchgefallen, zum Beispiel als ich am 25. April in eine andere Stadt fuhr, um an Aktivitäten mit einigen Praktizierenden teilzunehmen. Zu der Zeit war ich gerade dabei, den Abschnitt „Mund kultivieren” aus dem achten Kapitel auswendig zu lernen. Im Auto sprach ein Mitpraktizierender etwas an, das ich für nicht richtig hielt und machte eine entsprechende Erwiderung. Als der Fahrer falsch abbog, erkannte ich nicht, dass es mein Fehler war, und schob stattdessen die Schuld den anderen zu. Als ich gerade mit Reden aufgehört hatte, stieg Rauch aus dem Motor und das Auto sprang nicht mehr an. Ich saß wie erstarrt da, als ob ich noch nie zuvor „sofortige Vergeltung in diesem Leben” erfahren hätte. Und das war auch das erste Mal für mich zu erkennen, dass meine Worte eine solch große Wirkung haben können.

Ich meine, dass es beim Fa Lernen nicht darauf ankommt, wie viel Zeit wir damit verbringen, sondern in welchem Geisteszustand wir sind. Wenn wir die Dafa-Bücher genauso respektieren wie unseren Lehrer und das Buch so hingebungsvoll lesen, wie wir die Statue einer Gottheit oder eines Buddhas anbeten, dann wird der Effekt des Fa-Lernens gut sein. Wenn wir das Fa so lernen, als ob es ein uns zugewiesener Auftrag wäre, ist es dem Wesen nach so, als würden wir es nicht lernen.

Ich schreibe diese Erfahrungen in der Hoffnung auf, dass noch mehr Dafa-Praktizierende wirklich die Dringlichkeit verstehen, und wirklich das Glück, ein Dafa-Jünger zu sein, erkennen. Es gibt nichts Erfreulicheres, als das Fa zu lernen.