Anforderung an einen Kultivierenden: Trägt hohes Ideal, beachtet Kleinigkeit*

Manchmal sehe ich selbst oder höre von anderen, dass manche Praktizierende es nicht gut gemacht haben. Ich denke, abgesehen davon, dass ich mich noch selbst verbessern muss, möchte ich darüber schreiben, damit andere auch davon lernen können. Durch schlechtes Benehmen machen manche Praktizierende einen schlechten Eindruck bei den Familienangehörigen, die keine Praktizierende sind.

1. Für die Fahrt zu einer Fa-Berichtigungs-Veranstaltung legte ich Geld vor, um die Fahrkarten für ein paar Mitpraktizierende zu lösen. Einer der Praktizierenden hatte vergessen, das Ticket bei mir zu bezahlen und so erinnerte ich ihn daran. Als ein anderer Praktizierender davon erfahren hatte, sagte er zu mir: „Du bist aber dumm! Er bezahlt dir zwar kein Geld, aber er hat dir doch etwas De-Substanz gegeben. Was ist besser, De-Substanz oder Geld? Du solltest ihm dankbar sein, anstatt Geld von ihm zurückzufordern.” Ich antwortete: „Mein Mann ist kein Praktizierender und kann das nicht verstehen. Wenn mir jemand das geliehene Geld nicht zurückgibt, wird er demjenigen das nächste Mal bestimmt kein Geld mehr ausleihen wollen. Außerdem, wenn wir genau wissen, dass ein Praktizierender seine De-Substanz verliert, warum sollten wir das zulassen?” Als er das hörte, sagte er nickend: „Das ist auch wieder wahr.”

2. Einmal rief eine Praktizierende schon am frühen Sonntagmorgen an, um mit einer Mitpraktizierenden Erfahrungen auszutauschen. Ihr Mann ist kein Praktizierender und leidet an einer Nervenschwäche (Neurasthenie). Er hat Schlafprobleme und konnte nach dem Klingeln des Telefons nicht mehr einschlafen. Deshalb war er verärgert und wollte unbedingt wissen, wer am Apparat war, um sich über dieses unhöfliche Benehmen zu beschweren. Seine Frau gab ihm aber weder die Telefonnummer, noch sagte sie ihm, wer am Apparat war. Daraufhin war der Mann noch wütender. Lange Zeit konnte der Mann diesen Vorfall nicht verzeihen.

3. Einmal waren einige Praktizierenden unterwegs, um an einer Veranstaltung zur Fa-Berichtigung teilzunehmen. Einige Praktizierende übernachteten in einem Hotel. Unerwartet sagte ein Praktizierender: „Ich habe kein Geld. Bitte teilt euch meine Hotelkosten!” Als er sah, dass einer zögerte, sagte er mit einer Selbstverständlichkeit: „Ich habe wirklich kein Geld. Meine Hin- und Rückfahrt wurde auch schon von anderen bezahlt. Wenn ihr das Hotel nicht bezahlt, muss ich auf der Straße schlafen.” Die anderen Mitpraktizierenden teilten sich daraufhin die Kosten.

Stellen wir uns vor, wenn ein Ehepartner kein Kultivierender ist, kann er das verstehen? Vielleicht bekommt der Kultivierende sogar Probleme mit seinem Partner, wenn er bei der nächsten wichtigen Veranstaltung teilnehmen möchte.

4. Ein Praktizierender kam einmal mit einem Loch im Strumpf zu einer Veranstaltung. Ein anderer Praktizierender wollte ihm behilflich sein und gab ihm Geld, damit er sich neue Strümpfe kaufen konnte. Der Praktizierende aber kaufte sich damit sündhaft teure Strümpfe mit der Erklärung: „Ich mag keine Strümpfe von schlechter Qualität. Wenn ich mir schon welche kaufe, dann sollen sie von guter Qualität sein.” Der Praktizierende hatte nur an sich gedacht ohne die finanzielle Lage seines Mitpraktizierenden zu berücksichtigen und ohne darüber nachzudenken, wie das Geld wohl sinnvoller verwendet werden könnte.

5. Während einer Veranstaltung zur Fa-Berichtigung wohnte ein Praktizierender bei einer Mitpraktizierenden. Als er Essen auf dem Herd stehen sah, nahm er es sich ohne vorher zu fragen. Anschließend schob er den Teller zur Seite, wobei er überall auf dem Tisch und auch auf dem Boden Reiskörner hinterließ. Der Ehemann der Gastgeberin sagte: „Das nächste Mal lassen wir ihn aber nicht mehr bei uns wohnen.”

6. Einige Praktizierende waren für Dafa unterwegs. Am späten Abend riefen sie von unterwegs eine Praktizierende an und baten darum, bei ihr übernachten zu dürfen. Am nächsten Morgen stand das gastfreundliche Ehepaar früh auf, um einen reich gedeckten Frühstückstisch vorzubereiten. Aber die Gäste standen einfach nicht auf. Das Ehepaar wartete geduldig in der Küche auf sie. Erst nach 9 Uhr standen sie auf und waren erst nach 10 Uhr endlich mit Waschen und Zähneputzen fertig. Der Ehemann, der kein Praktizierender ist, sagte ärgerlich: „Diese Frauen und Männer sind vielleicht unhöfliche Gäste.”

Wir Dafa Jünger sprechen von „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht”, um den Menschen Dafa bekannt zu machen. Die gewöhnlichen Menschen stellen so auch die Anforderung an uns, nach „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht” zu handeln. Wenn wir etwas nicht gut machen, haben die gewöhnlichen Menschen kein Verständnis für uns. Manchmal bekommen wir eine Chance, unsere Fehler zu korrigieren, aber manchmal haben wir weder Zeit noch Gelegenheit, um die Dinge, die wir falsch gemacht haben, wieder gut zu machen. Ein gewöhnlicher Mensch ist zu schwach, um eine bereits gebildete Anschauung zu ändern. Deshalb, auch wenn wir sehr beschäftigt sind, müssen wir jederzeit und überall an die anderen denken, erst dann können wir die Sache der Fa-Bestätigung und die Errettung der Lebewesen gut machen.

Das ist meine Erkenntnis. Wenn es nicht korrekt ist, zeigt mir dies bitte barmherzig auf.


* Zitat aus: Jingwen des Meisters „Der Heilige” (vom 17. 11. 1995)