Pretoria News (Südafrika): Chinesische Gruppe im fahrenden Auto angeschossen (Auszug)

30. Juni 2004

Ein Mitglied der in China verbotenen Falun Gong Bewegung wurde in Johannesburg während einer Autofahrt von einem anderen Fahrzeug aus angeschossen.

Die Gruppe macht dafür die Chinesische Regierung verantwortlich.

Neun australische Mitglieder der Gruppierung, welche angibt, Ziel von Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen in China zu sein, kamen am Montag ins Land. Ihre Reise steht im Zusammenhang mit dem offiziellen Besuch des Chinesischen Vize-Präsidenten Zeng Qinghong und dem Handelsminister Bo Xilai in Südafrika.

Sie wollten außerhalb der südafrikanisch-chinesischen bilateralen Treffen protestieren und ein Gerichtsverfahren wegen Menschenrechtsverletzungen und Folter im Sinne der internationalen Menschenrechtsgesetze gegen die Chinesische Regierung einleiten - ein übliches Vorgehen von Falun Gong weltweit.

Ironischerweise hat Zeng, nachdem die zwei Länder gestern verschiedene Übereinkünfte unterzeichnet haben, Südafrika für die Unterstützung bei der jüngsten Blockade einer Debatte bei den Vereinten Nationen, die den Ruf Chinas in Sachen Menschenrechte zum Gegenstand hatte, gedankt.

Fünf der protestierenden Falun Gong Mitglieder kamen, während sie am Montag nach Pretoria reisten, abhanden; sie endeten auf der N1 Süd in Richtung Bloemfontein.

In der Nähe von Nasrec wurde ihr Auto mit einem Maschinengewehr von einem anderen Fahrzeug aus beschossen. Der Fahrer David Liang erlitt Schusswunden an seinen Füßen.

Falun Gong Sprecher Leon Wang sagte: ”Ein Schuss durchdrang seinen linken Fuß komplett, während ein anderer seine rechte Ferse zertrümmerte.»

Von seinem Bett im Chris Hani Baragwanath Krankenhaus, sagte Liang gestern: „Unsere Angreifer waren gerade an uns herangekommen, als sie schon mehrere Schüsse abgaben. Ich war überrascht als ich diese Leute sah, die mit gleich hoher Geschwindigkeit wie wir fuhren.”

„Als ich die Fahrt verlangsamte, bremsten sie ebenfalls ab”, sagte Liang.

„Wir konnten niemanden erkennen, aber wir denken, dass der Vize-Präsident und der Minister diese Leute angeheuert haben, um uns zu töten.”

„Nachdem sie auf uns geschossen hatten, überfielen sie uns nicht, sondern brausten einfach davon. Wir sind sicher, dass die Chinesische Regierung etwas damit zu tun hat”, sagte Liang.

Weiterhin verweist Falun Gong in einer Erklärung darauf, dass Zeng, Bo „und andere hohe Funktionäre in China Befehle erteilt haben, die zu Folter und Todesfällen führten. Während der nahezu fünf Jahre währenden Verfolgung von Falun Gong waren Falun Gong Praktizierende außerhalb von China Ziel von Schikanen, Beeinträchtigungen der Grundrechte, Todesdrohungen, Schlägen, Einbrüchen, und nun einem Überfall mit Schusswaffen auf ausländischem Boden.”

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Der Sprecher von Jackie Selebi, der Beauftragten der Nationalpolizei, Direktor Selby Bokaba, sagte, dass die Polizei derzeit Vorwürfen wegen versuchten Mordes und vorsätzlicher Beschädigung von Eigentum nachgeht.

Bokaba sagte, es sei noch verfrüht, Spekulationen über den tatsächlichen Grund des Vorfalls anzustellen.

Eine Handvoll von Falun Gong Protestierenden standen gestern außerhalb des Treffens der Kommission beim Gästehaus des Präsidenten in Pretoria, wo Südafrika und China sieben Vereinbarungen über Erziehung, Wirtschaft und Landwirtschaft unterzeichneten.
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Anmerkungen:

1. Propaganda Behauptungen von offizieller chinesischer Seite zur Diffamierung von Falun Gong werden auf dieser Seite nicht veröffentlicht.

2. Falun Gong bezieht keine Stellung zu politischen Angelegenheiten; Themen, die politische Vereinbarungen zwischen China und Südafrika betreffen, sind in diesem Auszug nicht enthalten, da sie für den Sachverhalt nicht relevant sind.

http://www.pretorianews.co.za/index.php?fSectionId=270&fArticleId=2132612