Erfahrungsbericht der europäischen Fa-Konferenz 2004 in Wien: Meine Angst überwinden und die Wahrheit erklären

Hallo, mein Name ist Andrei Popescu und ich komme aus Rumänien, seit ich vor einem Jahr mit dem Praktizieren begann, bin ich durch verschiedene Situationen gegangen. Ich möchte diese Erfahrungen mit euch teilen, denn sie betreffen nicht nur mich.

Es begann vor ein paar Wochen. Es ging um ein paar Kalender - schöne Kalender zur Wahrheitserklärung - die wir im Winter bekamen, um sie unter den Menschen zu verteilen. Weil ich das Fa nicht so gut gelernt hatte, verstand ich manche Dinge der Wahrheitserklärung und der Verfolgung nicht und ich da ich mich auch nicht veränderte, führte das zu einigen Schwierigkeiten. Die alten Mächte nutzten sie aus und ließen mich selber die Frage stellen, ob ich solche Dinge überhaupt machen konnte. Ich hatte einige Schwierigkeiten, die Kalender weiterzugeben, weil ich davor Angst hatte, dass man mich mit anderen Religions-„Verbreitern” wie etwa die Zeugen Jehovas verwechseln könnte. Ich weiß, dass es nicht richtig ist, so zu denken, denn wir erklären ja die Wahrheit über die Verfolgung und erretten Menschen. Aber ich dachte so. Deswegen, und noch weiterer Eigensinne wegen schob ich das Verteilen der Kalender immer wieder hinaus. Ich fand alle möglichen Gründe, einer größer als der andere, aber in Wirklichkeit hielt keiner Stand. Es war meine Angst davor, was die Leute sagen würden, aber ich hielt an diesen Gründen fest.

Einer der Gründe war, ich wollte warten, bis mein Bruder und seine Frau (auch Praktizierende) auch Zeit hatten, damit wir die Kalender zusammen verteilen konnten. So wartete ich. Aber es war gerade so, als wollte dieser Moment niemals kommen. Vor zwei Wochen begann ich, die Fragen und Antworten des Meisters einer Fa-Konferenz zu übersetzen und viele der Fragen schienen genau mich zu betreffen. Die Fragen waren wie Schläge in mein Gesicht. Und ich begann mich selber zu fragen, „Warum kann ich es nicht selber machen, warum bin ich so ängstlich?” Und ich fühlte mich wirklich schlecht. Aber die Fragen und Antworten waren weiterhin wie Schläge für mich, Tag für Tag, immer und immer wieder. Aber wie blind wartete ich immer noch auf dem Bruder, dass er kam. Aber er kam nicht.

Einmal, als ich die aufrichtigen Gedanken aussendete und zur Ruhe kommen wollte, kam immer wieder der gleiche Gedanken in mir auf. Es war wie ein Dialog, ich redete mit mir selber. Ich befahl mir selber ins Krankenhaus zu gehen in die Läden, hierhin und dorthin und die Wahrheit zu erklären. Ich sagte mir sogar, was ich dort sagen sollte. Es war seltsam. Aber ich nahm es nicht Ernst und ich hielt weiter an meinen dummen Entschuldigungen fest. Im Innern fühlte ich mich aber nicht gut. Ich befand mich wie in einem Kampf mit mir selber. Ich wollte nicht warten, aber ich wartete. Und was mich am meisten beunruhigte, war die Frage: Warum? Ich bat den Meister um Hilfe, um einen Fingerzeig, obwohl ich wusste, dass eigentlich alles vor mir lag. Ich musste nur meine Augen öffnen. Aber ich tat es nicht, so bat ich um Hilfe. Danach, eines Tages, während dem Aussenden der aufrichtigen Gedanken erschien dieser Gedanke wieder. Nahezu derselbe Dialog und nahezu die selben Worte. Wieder redete ich selber zu mir. Ich sagte, ich sollte gehen und die Kalender zu verteilen - weil es nicht richtig ist, zu warten. So sagte ich: „Ok, Adi, du musst gehen, auch wenn du alleine bist, du sollst nicht länger auf deinen Bruder warten.” In diesen Momenten fühlte ich mich sicher und klar.

Danach nahm ich 30 Kalender, Flyer und Broschüren und ging aus dem Haus. An diesem Morgen hatte ich einen Knoten in meinem Magen und ich wusste, das würde ein bedeutender Tag werden. Ich traf eine Freundin, die gerade auf dem Weg ins Krankenhaus war und ich begleitete sie. Nachdem ich den ersten Kalender herausgegeben hatte, merkte ich, dass das eigentlich gar nicht schwierig war. Ich denke, ich war nicht besorgt darüber, was die Leute sagen werden (was eigentlich meine Angst gewesen war.) Ich sah, wie meine Eigensinne mich davon überzeugen wollten, dass ich das nicht tun könnte. Die Leute waren interessiert und sehr offen, verstanden die Umstände der Verfolgung. Ich erkannte, dass es an mir selber lag, wenn ich blockiert war. Ich merkte, wie leicht es ist, wenn man etwas ohne Absicht und Angst macht, man macht es einfach. Mir wurde auch klar, dass die alten Mächte mich durch meine Eigensinne kontrollieren können. Ich hatte es zwar vorher immer wieder gelesen, aber ich hatte es nicht verinnerlicht und das Prinzip nicht wirklich verstanden. Oft denkt man, man hat eine Sache verstanden, aber in Wirklichkeit war es nur ein oberflächliches Verständnis. Wie zum Beispiel: „Ja, ich muss barmherzig sein” . Barmherzig zu sein beinhaltet viele Aspekte und die Barmherzigkeit variiert von Situation zu Situation. In meinem Fall hinderten mich Ängste, aber bevor ich diese erkannte, war es nur so, dass ich mir gut zuredete. An dem Tag, als mir das bewusst wurde, hatten sie keine Wirkung mehr.

Auf dem Weg kamen wir an einer Radiostation vorbei und plötzlich sagte ich zu der Freundin, ich müsste hier hinein, denn hier waren auch Menschen. Ich wollte ihnen Material überreichen und von Falun Gong und der Verfolgung erzählen. An der Information wurde ein Mann ausgerufen, der das Material entgegennahm und sehr offen war. Er sagte zu mir: „Im Moment kann ich Ihnen nicht mit einem Interview dienen, denn gerade ist Wahlperiode, ich bin mit Arbeit eingedeckt. Aber wenn die Dinge sich wieder beruhigt haben, könnten wir das vielleicht angehen.” Ich erklärte ihm, dass ich eigentlich nur zu ihm gekommen wäre, um ihm die Infos zu bringen, wenn es aber möglich wäre, ein Interview zu machen, wäre noch viel besser. Es überraschte mich wirklich, wie die Situation sich innerhalb einer Sekunde ändern konnte - ein Radiointerview. Ich dankte ihm und machte mich weiter auf den Weg Richtung Krankenhaus.

Dort geschah etwas Besonderes. Ich begleitete meine Freundin und wir unterhielten uns mit zwei Ärzten, einer davon war gleichzeitig Patient. Sie waren sehr interessiert. Nach einer Weile redete ich mit dem einen Arzt weiter und fragte ihn, wo man im Krankenhaus ein paar Kalender auslegen könnte. Ich fragte im Sekretariat, der Frau dort erzählte ich auch von der Verfolgung und sagte zu ihr, auch wenn die Menschen nicht mehr Informationen über Falun Dafa möchten, erfahren sie vom Prinzip von Zhen Shan Ren (Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht) und das ist sehr wichtig, denn heutzutage haben das viele Menschen schon vergessen. Sie war meiner Meinung. Ich dankte ihr und später kam ich wieder um die Kalender auszulegen. So wie ich die Eigensinne aufgab, ergaben sich die Dinge einfach von selbst.

Auf dem Heimweg hielt ich noch mal an der Radiostation und bat um die Tel. Nr. des Mannes, im Falle er vergessen sollte, mich anzurufen. Wir unterhielten uns noch mal kurz und er sagte zu mir, er hätte habe eine kleine Zusammenstellung über Falun Dafa vorbereitet und würde sie in ein paar Minuten im Radio senden. Ich fragte erstaunt, „Wirklich, jetzt sofort?” Eigentlich wollte ich einen kurzen Blick auf den Artikel werfen, um zu sehen, ob auch alles richtig war, aber er sagte, es gebe Prinzipien für Journalisten, dass sie sich bei ihren Artikel nicht beeinflussen lassen. Er sagte, er hätte über die Verfolgung und die Prinzipien nachgedacht. Der Artikel war gut und hatte nur kleine Fehler. Vielleicht machen wir darüber ein Interview... sagte er. Man würde sehen. Er erzählte auch, dass er an einem Seminar in Bukarest teilgenommen hätte, bei welchem ihm ein Chinese etwas völlig anderes über Falun Gong erzählt habe und er überrascht sei, dass es überhaupt nicht so sei, wie ihm dieser Mann habe weismachen wollen. Er war wirklich sehr offen. Ich dankte ihm für die Aufzeichnung der Nachrichten und eilte nach Hause, damit ich sie noch hören konnte. Sie waren wirklich gut, ein paar wenige Dinge hätte man vielleicht ein wenig anders darstellen können, aber wenn es ein Interview geben würde, dann könnte man das ja noch verbessern.

Dieser Tag war für mich ganz besonders, aber nicht, weil ich etwas besonderes geleistet hatte, sondern weil die Menschen darauf warten, etwas über Dafa und die Prinzipien zu erfahren. Ich erkannte, dass es egoistisch sei, wenn ich die anderen wegen meiner Eigensinne nicht über Dafa informieren würde. Ich dankte dem Meister für seine Hilfe, weil mich die Prinzipien angeleitet hatten und mir halfen, Dinge zu tun, Dinge zu verstehen, ich hatte das Buch „Zhuan Falun” und den Meister an meiner Seite. Es ist alles enthalten, alles was ich brauche, aber wegen meines niedrigen Verständnisses vom Fa, und weil ich es nicht gut gelernt hatte, verstand ich es nicht. Es ist wie ein Fenster mit einer schmutzigen Scheibe, wenn man sie nicht putzt, kann man nicht sehen, was hinter dem Fenster ist, auch wenn es dahinter schöne und wichtige Dinge gibt. Der Schmutz, das sind die Eigensinne und Anhaftungen. Wenn man ein wenig geputzt hat, kann man schon etwas sehen. So war es bei mir, als ich ein wenig geputzt hatte, konnte ich sehen, was ich brauchte, war dort, aber ich konnte es noch nicht richtig sehen. Nun sehe ich klarer und klarer ohne Absicht in meinen Gedanken. Und ich kann tun, was ich zu tun habe. Eigensinne zu beseitigen, ist wie eine Tür zu beseitigen, durch die die bösen Wesen eindringen können und mit mir wie mit einer Puppe spielen. Ich weiß, dass ich viele Eigensinne loslassen muss.

Als ich diesen Erfahrungsbericht schrieb, fiel mir vieles ein, das ich verbessern muss und ich erkannte vieles, das ich bis jetzt noch nicht gesehen hatte, ich sah viele schlechte Dinge in mir, die ich noch zu beseitigen habe. Mittlerweile kann ich die Kraft des Fa ein wenig deutlicher spüren und sehen und verstehe besser, was Eigensinne überhaupt sind. Ich lerne, aber ich merke, dass ich mich durch jeden Test oder Fehler nur weiter erhöhen kann. Ich danke euch allen, Andrei.

Rubrik: Fa-Konferenzen