Herr Li Jiangang aus der Provinz Shandong, Neffe der Weifanger Falun Gong Praktizierenden Chen Zixiu (1), wurde kurz vor seiner Hochzeit von Agenten der Nationalen Sicherheit entführt. Er wird widerrechtlich in der Kuiwen Bezirksstrafanstalt gefangen gehalten.

Der 13. Mai war Li Jiangangs Hochzeitstag. Als er am Abend des 24. April 2004 mit seinem Auto unterwegs war, wurde er plötzlich von Agenten der Nationalen Sicherheit aus Weifang angehalten und festgenommen. Um 1:30 Uhr in der Nacht des 25. April hatten Polizeibeamte der Nationalen Sicherheit das Haus von Herrn Lis Verlobten umstellt und die mit einer Sicherheitskette verschlossenen Tür aufgebrochen. Seine Verlobte und ihre Mutter wurden durch die lauten Geräusche aus dem Schlaf gerissen. Sie kletterten aus dem Fenster und sprangen von der Mauer, um der Verfolgung zu entkommen. Das Geld, das sie für die Hochzeit gespart und zur Seite gelegt hatten, wurde von den Polizeibeamten eingesteckt, als diese die Wohnung plünderten.

Herr Lis Vater war ein pensionierter Kader der Weifang Kommunalregierung. Seine Mutter ist eine Angestellte im Ruhestand. Sie beide gingen zum Nationalen Sicherheitsbüro von Weifang, um zu versuchen, ihren Sohn zurückzubekommen. Sie stellten die Polizisten zur Rede, warum sie ihren Sohn entführt und warum sie das Hochzeitsgeld genommen hatten. Sie wollten wissen, ob das von ihren Familien und Verwandten für ihre Hochzeit gegebene Geld als „Beweise eines Verbrechens” betrachtet wurde. Die Mitarbeiter des Sicherheitsbüros leugneten, dass sie das Geld gestohlen hatten. Sie forderten das alte Paar sogar auf, ihnen den Beweis zu liefern, dass das Geld weggenommen worden war! Später sprachen sie nicht mehr darüber und wimmelten das ältere Paar ab. Daraufhin gingen die Eltern zur Nebenstelle des Kuiwen öffentlichen Sicherheitsbüros, um zu versuchen, ihren Sohn frei zu bekommen. Beamte aus dem Polizeibüro drohten ihnen mit Verhaftung und warnten sie, aufzuhören, ihren Sohn Li Jiangang zu suchen.

Auf der Suche nach Gerechtigkeit deckte Frau Zhang Xueling, Herr Lis Cousine und die Tochter von Frau Chen Zixiu, die Verfolgung ihrer Mutter auf.

Falun Gong zu kultivieren gab Li Jiangang einen Sinn für Gerechtigkeit und Verantwortung. Er hatte seinen Eltern und Verwandten früher viele Schwierigkeiten bereitet. Er hatte mit anderen gekämpft, getrunken, geraucht und viel gespielt. Als er 26 Jahre alt war, las er das Buch „Zhuan Falun” (2) und begann sich zu ändern. Er wurde ein aufrichtiger, freundlicher und hilfsbereiter Mensch. Wenn andere ihn nicht gut behandelten, war er ihnen gegenüber tolerant.

Nach dem 20. Juli 1999, als Falun Gong diffamiert und verleumdet wurde, ging Li Jiangang viele Male nach Peking, um an die Regierung zu appellieren. Er hoffte, die Wahrheit über Falun Gong durch seine eigenen Erfahrungen erklären zu können. Jedoch endete er damit, festgenommen, eingesperrt, bestraft und verprügelt zu werden. Während dieses einen Jahres wurde er von der Polizeiwache fast 10mal widerrechtlich festgenommen und zweimal für „Übertretung der sozialen Ordnung” eingesperrt. Er wurde einmal fälschlicher Weise wegen eines Kriminalvergehens eingesperrt und um 12.000 Yuan (3) erpresst.

Laut unvollständigen Statistiken sind in der Stadt Weifang in der Provinz Shandong über 30 Falun Gong Praktizierende durch die Verfolgung ums Leben gekommen. Es gibt zahlreiche Falun Gong Praktizierende, die unrechtmäßig zu einer Geldstrafe verurteilt, eingesperrt, in Arbeitslager geworfen und deren Häuser geplündert werden.

Anmerkungen:

(1) Frau Chen Zixiu wurde im Jahr 2000 zu Tode gefoltert. Auf der ersten Seite des Wall Street Journal konnte man am 20. April 2000 lesen: „'Falun Gong zu praktizieren ist ein Recht', sagte Frau Chen bis zu ihrem letzten Tag.” Der Artikel beschreibt die näheren Umstände, wie lokale Beamte Frau Chen Zixiu zu Tode folterten. Dieser Artikel hat international viel Aufmerksamkeit erregt. Der Reporter Ian Johnson wurde dafür mit dem Pulitzer Preis 2000 ausgezeichnet.
(2) Das Buch Zhuan Falun umfasst die Hauptlehren von Falun Gong.
(3) Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan.