Erfahrungsbericht eines westlichen Praktizierenden in Chicago: Was es benötigt, da heraus zu kommen

gehalten auf der Fa- Konferenz in Chicago 2004

Ich begrüße den Meister und die Mitpraktizierenden!

Was Meister Li voriges Jahr sagte, war richtig, es war wirklich ein ereignisreiches Jahr. Und was mich angeht, trifft das umso mehr zu, da es das erste Jahr meiner Kultivierung war. Wer hätte gedacht, dass ich mit einem Klick in Internet auf die Lehren von Falun Gong in dem Buch „Zhuan Falun” so eine große Verantwortung tragen würde! Und wie kam es zu dieser Verantwortung? Was forderte es von mir, den Sprung zu schaffen, ein Fa- Berichtigungs- Dafa- Schüler zu sein?

Ich kam wegen einer Krankheit zu Falun Gong. Drei Jahre lang litt ich unter schweren chronischen Schmerzen. Alles in meinem Leben verursachte mir Schmerzen: Von den täglichen Verrichtungen wie essen, waschen bis stehen, gehen, den Computer benutzen. Ich hatte keine Kraft und war den ganzen Tag müde. Das Schlimmste an meinen nicht feststellbaren, unheilbaren Gebrechen war, dass sie mich am Gitarrespielen hinderten. Damals wurde die Krankheit sehr schlimm. Ich war Schüler der Duke Ellington- Kunstschule in Washington D.C., um mein Gitarrespiel zu verbessern. Wegen der Schmerzen musste ich von der Schule gehen, weil ich nicht mehr spielen konnte. Ich kam mir vor, als sei mein ganzer Lebensplan zerstört. Ich konnte mich nicht mehr äußern und hatte keine Möglichkeit mehr, mich positiv auszudrücken. Ich nahm Drogen und rauchte, um mir den Schmerz zu erleichtern. Bevor ich auf Falun Gong traf, hatte ich schon tief im Inneren seit einem Jahr danach gesucht und sobald ich „Zhuan Falun” las, nahm ich es sofort auf. Nach nur drei Monaten konnte ich wieder Gitarre spielen. Das Verblüffendste an der Heilung war, dass ich mich nach drei Jahren ohne Gitarrespielen sehr schnell wieder an das Instrument gewöhnte. Ich spielte ein paar Monate, nachdem ich das Spielen wieder aufgenommen hatte, an einer angesehenen Musikschule in New York vor und wurde angenommen! Falun Gong hat mir wahrhaftig mein Leben wiedergegeben.

Da ich ein neuer Praktizierender bin, ist meine Kultivierung wesentlich mit der Fa- Berichtigung verbunden. Wenn ich auf das letzte Jahr zurückblicke, sehe ich, dass mein Verständnis über diese Lehre sich vertieft hat und meine Fähigkeiten, die Wahrheit zu erklären und mehr Menschen in der Welt zu erretten immer besser geworden ist. Umgekehrt: Wenn ich das Fa- Lernen nicht gut mache, geh ich weniger aus, um auf die Verfolgung aufmerksam zu machen und meine schlechten Eigenschaften und falschen Gedanken verursachen mir starken Druck.

In New York gibt es viele verschiedene Dafa- Projekte. Neben den regelmäßigen Veranstaltungsterminen für Paraden und besondere Ereignisse gibt es die Arbeit mit den Medien sowie mit den Vereinten Nationen und anderen wichtigen Institutionen. Weil so viel passiert, kann sich ein Praktizierender leicht verloren vorkommen oder von der dortigen Situation überwältigt werden. Es gibt auch noch einen regelmäßigen Veranstaltungsplan, so dass man leicht in eine Routine verfällt und sich mit Dafa- Arbeit überlädt und selbstzufrieden wird. Was ich für mich persönlich herausgefunden habe, ist, dass, wenn eine neue Aufgabe kommt, ich in meiner Kultivierung am meisten geprüft werde und so auch am meisten vorankomme.

Manchmal ist es schwer zu glauben, dass man als Einzelperson in so einer gewaltig großen Stadt eine Wirkung haben kann. Aber allein beim Austeilen von Falun Gong- Flugblättern an der Autostraße machte ich eine schöne Kultivierungserfahrung. Oft sah ich eine Person und gleich kamen meine menschlichen Ansichten ins Spiel. „Oh, dieser Mensch will kein Flugblatt haben!” Aber sie nahmen es doch an. So wurden viele menschliche Meinungen fortwährend herausgefordert und ich bemühte mich immer um die unendliche Barmherzigkeit eines Kultivierenden. Jedes Mal, wenn ich Flugblätter verteilte, kam zu mindest eine Person und hielt an, um mich nach Einzelheiten über die Lage zu befragen.

Einmal hielt ein sehr netter Mann an, der schlicht ungläubig war und alles einfach zu erschreckend fand. Nachdem wir eine Weile miteinander gesprochen hatten, bat er um eine Handvoll Flugblätter. Er wollte sie selbst verteilen. Ein anderes Mal traf ich mit einem nichtpraktizierenden Freund zusammen, als ich Flugblätter verteilte. Er bot mir seine Hilfe beim Verteilen an, damit wir schneller fertig würden und dann ausruhen könnten. Ich war zutiefst erstaunt über seine Kenntnisse von der Verfolgung. Er erklärte vielen Vorübergehenden die Lage in China, und es befriedigte ihn sehr, das zu tun. Was ich empfand war eine große Freude, dass diese Menschen so eine große Zukunft für sich gewählt hatten.

Eine große Kultivierungserfahrung für uns Praktizierende als ein gemeinsamer Körper war die NTDTV- Gala zu Neujahr. Während der Vorbereitungen hatte ich gerade Winterferien von der Schule. Zuerst wusste ich gar nicht recht, wie ich helfen könnte und machte freiwillig alles Mögliche. Meine erste Aufgabe war das Verteilen von Einladungen an verschiedene Konsulate in der Stadt. Ich war noch nie in einem Konsulat gewesen und wusste auch nicht, was ich dort sagen sollte. Mir schossen viele störende Gedanken durch den Kopf wie „Was werde ich sagen? Mache ich keinen blöden Eindruck? Hat das überhaupt irgendeinen Zweck?” und dergleichen. Als ich darüber nachgedacht hatte, stellte ich fest, dass es in vielen dieser Länder gar keine Dafa- Praktizierenden gibt, so dass diese Einladung an sie, zu diesem Ereignis genauso war, als brächte ich ihnen Falun Gong ins Land. Zu Anfang war ich sehr nervös und mir kamen nicht die richtigen Worte. Ich hatte über gewisse Länder wegen meines jahrelangen Interesses an der Politik einige vorgefasste Meinungen. Wenn wir Menschen erretten, bedeuten diese Unterschiede gar nichts, sie alle warten auf das eine und ich weiß nichts über ihr ursprüngliches wahres Selbst. Ich wusste, dass die alten Mächte eingreifen würden, wenn ich eine Lücke lassen würde. „Weshalb gab es eigentlich einen Grund nervös zu sein?”, fragte ich mich. „Wir sind doch verantwortlich, das ist die größte und ehrenvollste Tat: Die Errettung der Menschen dieser Völker!” Beim weiteren Verteilen wurde ich immer routinierter. Ich konnte mit vielen Menschen über NTDTV und die Verfolgung von Dafa in China sprechen. Ich klärte auch in den Wartezimmern über Falun Gong auf. Als ich das machte wurde ich selbstzufrieden. Das war eine Schwierigkeit für mich während einiger Vorbereitungen für die Gala.

Eine andere einmalige Erfahrung für mich war, als eine Gruppe New Yorker Praktizierender nach Albany fuhr, der Hauptstadt des Staates N.Y., um Einladungen zur Gala bei jedem einzelnen Abgeordneten abzugeben. Durch meine Erfahrungen mit den Konsulaten war ich besser vorbereitet; aber zuerst war ich doch noch sehr unsicher. Wir hatten keine Verabredungen und es gab nur wenige Abgeordnete, die überhaupt etwas von der Gala wussten. Nachdem wir einige Büros besucht hatten, wurde mir klar, was für ein wunderbares Medium eine Fernsehstation (die Gala wurde von NTD-TV organisiert) für die Verbreitung der Wahrheit ist. Was sie schafft, ist wirklich bemerkenswert, jeder, mit dem ich sprach, war beeindruckt.

Ich sprach auch mit allen über die Verfolgung von Falun Gong in China und leitete zu SARS und die Einführung des Artikels 23 in Hongkong über. Ein Mitarbeiter war bemerkenswert aufgeschlossen. Er lächelte und schien mir während der Unterhaltung sehr interessiert. Nachdem ich fertig war, lobte er meine Darlegung der Sachlage, die gerade eben meinem Kopf entsprungen war. Als er mir dieses Kompliment machte, spürte ich, dass seine wissende Seite die Größe des Fa anerkannte. Die Weisheit, die mir vom Fa gegeben worden war, befähigte mich, wirklich redegewandt zu sprechen.

Ein anderer Mann fragte mich spöttisch: ”Wie kommst du dazu, so etwas hier zu machen?” Ich antwortete ihm ohne Zögern: ”Das kommt, weil Falun Dafa durch seine Grundsätze Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Duldsamkeit so eine ungeheure Wirkung auf mein Leben hat. Ich arbeite freiwillig für NTDTV, weil es der einzige Fernsehsender ist, welcher über unsere wahre Lage in China berichtet.” Seine spöttische Haltung änderte sich sofort und er war über so eine direkte Antwort sehr erstaunt. Ich glaube, dass solcher Gesinnungswechsel das Böse wirklich erschreckt. Wenn die Dafa- Schüler mit klarem Kopf, fest in ihrem Glauben und in ihrer Rolle bei der Fa- Berichtigung sind, kann nichts und niemand sie aufhalten.

Bei alledem hatte ich immer noch mit meiner Selbstzufriedenheit zu kämpfen. In Zukunft wollte ich mich nicht damit zufrieden geben, lediglich die Einladung zu übermitteln. Ich werde mein Bestes tun, die betreffenden Menschen an der Gala teilnehmen zu lassen.

Auch wenn der Weg steinig war und ich meine Mängel in diesem Vorgang sah, fühle ich mich so glücklich, dass ich ein Teil der Gala- Feierlichkeit wurde. Als ich an diesen Abenden im Zuschauerraum saß, empfand ich ein riesiges Energiefeld sich aus diesem Gebäude erheben. Als der europäische Chor „ Coming for you” sang, war ich zu Tränen gerührt. Wie glücklich waren jene, welche die Einladung angenommen hatten! Sie werden ewig dankbar sein für die errettende Gnade von Dafa- Schülern!

Nachdem ich den europäischen Chor gehört hatte, wurde mir die Ehre zu Teil, im D.C.- Galachor nordamerikanischer Praktizierender das Lied „Coming for you” mitzusingen. Zuerst probten wir fast jeden Tag eine Woche lang. Nach der dritten Probe bekam ich starke Halsschmerzen und verlor fast meine Stimme. Ich war niedergeschlagen in den Proben und wollte nicht weiter singen, weil es so schlecht klang. Ich erwog die Sache laut mit meinen Mitpraktizierenden: ”Was hat die Sache mit meiner Kultivierung zu tun? Ist es eine Störung?”

Bei der nächsten Probe hatten plötzlich die Frauen es mit dem Singen schwer. Da beschloss ich, rechte Gedanken auszusenden. Danach beschloss ich, mein Bestes zu geben, egal wie es würde. Zu meiner Überraschung wurde meine Stimme immer besser, je mehr ich sang. Wie könnte so etwas je einem gewöhnlichen Menschen geschehen? Ich fühlte die Kraft des Fa durch meine Stimmbänder klingen, immer wenn wir Falun Dafa Hao sangen.

Am Abend der Vorstellung waren alle nach den Tagen aufreibender Proben erschöpft. Wir probten ein letztes Mal, bevor die Show losging und die Mattigkeit fing an, sich breit zu machen. Eine Reihe Männer bekamen ihr Make- up gemacht und ich fühlte mich ein bisschen unbehaglich. Ich brachte meine Besorgnis anderen gegenüber zum Ausdruck, als ich merkte, dass ein gewisser Praktizierender nicht anwesend war, der erst am Abend vor der Show zu dem Chor gestoßen war. Ich sagte: „Er ist nicht da. Er müsste aber da sein!” Kaum hatte ich das gesagt, trat der Praktizierende in den Probenraum! Der andere Praktizierende und ich, wir lachten laut. Wir wussten, dass das Fa am Werke war und dass wir, so müde wir auch sein mochten, unsere heilige Pflicht nicht vergessen können. Als die Probe zuende war, benutzten wir die Zeit bis zur Vorführung zum Fa- Lernen, Gedanken- Aussenden und Übungen machen. Alle waren sehr intensiv dabei und auf diese drei heiligen Dinge konzentriert. Ich fühlte die Energie so stark, dass sie die Erregung über die bevorstehende Aufführung besiegte.

Als wir auf die Bühne gingen, konnte ich nur lächeln. Ich lächelte für alle, die gekommen waren, um uns singen zu hören. Weil ich die ganze Zeit stand und aus dem Augenwinkel die berührenden Fotos von der ersten Gruppe von westlichen Praktizierenden auf dem Tiananmen- Platz sehen konnte, größer als im Leben, auf dem Bildschirm hinter uns. Wir standen diesen Abend auf der Bühne, um ihre Geschichte neu zu erzählen und die Kraft, den Mut und die grenzenlose Barmherzigkeit der Dafa- Schüler unsterblich zu machen, die sie während der Fa- Berichtigung gezeigt haben. Ich werde diesen Abend bestimmt nie vergessen.

Ich weiß, dass sich im ersten Jahr meiner Kultivierung bei diesen und anderen Erfahrungen viele meiner Mängel gezeigt haben. Was ich sagen kann, ist, dass es zwei Dinge sind, die mich wirklich meinen Weg durch alles hindurch gehen ließen: Eins ist das tägliche zweistündige Praktizieren der Übungen. Ich habe festgestellt, dass das Übungen machen eins der ersten Dinge ist, die vernachlässigt werden, wenn man mit der Dafa- Arbeit beschäftigt ist. Ich sehe auch viele langjährige Praktizierende, die es nicht schaffen, eine volle Stunde im Lotossitz zur Meditation zu sitzen. Das Sitzen war immer eine besonders schmervolle Erfahrung. Immer, wenn ich sitze, weiß ich mittendrin, dass man im entscheidenden Augenblick rechte Gedanken haben muss, um es bis zum Ende durchzustehen. Wenn ich in diesem Augenblick nicht entschlossen bin, dann fehlen mir die rechten Gedanken, die mich ermutigen, bis zum Ende auszuhalten. Ich denke oft:” Die Dafa- Schüler in China erleiden die grausamste Folterung, wie könnte ich ihnen gleich sein, wenn ich nicht einmal dies hier aushalte? „ Diese Gedanken halfen mir durch diese so schwierige Zeit und ich glaube, wenn wir alle die Übungen besser machten, würden wir uns als ein Ganzes sicherlich auch verbessern.

Der zweite und wichtigste Faktor zur Verbesserung meiner Kultivierung war das Gruppenlesen und der Austausch. Zuerst kam ich zu einer kleinen Gruppe sehr erfahrener und fleißiger Praktizierender in D.C.. Ihre fürsorgliche und liebenswürdige Art motivierte mich zu einer Zeit, als ich gerade begann, viele Grundsätze des Fa zu verstehen. Ich weiß, dass sie mich wegen meiner vielen Fehler nie verurteilten, sondern mich ermutigten. Ich bin außerordentlich dankbar, dass ich ein Teil dieser wertvollen Umgebung bin. In der Stadt New York gab es Schwierigkeiten zum Lernen und Austauschen zusammenzukommen. Ich habe bemerkt, dass das Fa- Lernen mein Verständnis erhöht und mich anregt, mehr für meine Kultivierung zu tun. Immer, wenn es kritische Zeiten in der New Yorker Umgebung gab, harmonisierten unsere Gruppentreffen und Besprechungen unser Verständnis auf vollkommene Weise. Ich hoffe, dass meine Ausführungen über diese Sache alle Praktizierenden noch mehr ermutigen können, öfter zum Fa-Lernen und Praktizieren zu kommen. Wenn wir nicht zusammen wichtige Dinge verstehen lernen, fehlt es an Harmonisierung. Wenn unsere Gedankenebenen zu weit entfernt voneinander sind, entsteht Disharmonie und vielleicht gehen dann einige Dinge nicht so gut aus, wie wir es uns gewünscht hätten.

Ich schließe mit einem Zitat aus „Essentielles für weitere Fortschritte II” von Li Hongzhi:


Der Heilige

Hat himmlischen Auftrag in Menschenwelt und Himmel.
Viel De, gütiges Herz.
Trägt hohes Ideal, beachtet Kleinigkeit.
Viel Wissen vom Fa, lösen Rätsel.
Welt geholfen, Menschen erlöst, Gong reicher.

Li Hongzhi
17.11.1995

Ich bedanke mich.