Die Grausamkeiten hinter dem Ausdruck zivilisierte Leitung im Tuanhe Arbeitslager in Peking

Seit Beginn der Vorfolgung von Falun Gong durch Jiang Zemins Regime am 20. Juli 1999 bis Ende 2003 sind über eintausend Praktizierende im Tuanhe Arbeitslager in Peking eingesperrt worden. Die Wachen stifteten Häftlinge an, die Praktizierenden zu foltern. Viele Praktizierende haben durch die Folter Geistesstörungen erlitten. Andere wurden physisch verletzt und verstümmelt.

Das Tuanhe Arbeitslager versuchte jeden Trick, um damit zu prahlen, dass was sie machen „zivilisierte Leitung” ist. Mit Bilderausstellungen und den „Umerziehung durch Arbeit -Nachrichten” verbreiten sie ihre Lügen. Familienangehörige von Falun Gong Praktizierenden werden zu Besuchen ins Lager eingeladen. Es werden gemeinsame Feiertagspartys von Beamten des Lagers, umerzogenen Insassen und deren Familien veranstaltet. Sie wollen die Leute glauben lassen, dass was sie dort machen „Wiederbelebung und Befreiung durch Erziehung und Überzeugung” ist. Die Familien vieler Falun Gong Praktizierender sind durch diese Propaganda getäuscht worden, was in Feindseligkeit gegenüber Falun Gong resultiert.

1. Wie haben die Wachen im Tuanhe Arbeitslager Falun Gong Praktizierende gefoltert?

Die Lagerwachen haben zwei Arten von Verbrechern als Werkzeuge für die Verfolgung eingesetzt. Eine Art sind die sogenannten Lehrerassistenten [Überläufer], also ehemalige Praktizierende, die auf ihren Glauben an Falun Gong verzichtet haben und nun den Wachen dabei helfen, andere Praktizierende zu foltern. Mit Verleumdung und Lügen haben sie die Praktizierenden getäuscht, um ihren festen Glauben an ihre Prinzipien zu erschüttern. Die andere Art Verbrecher sind Häftlinge, die von den Wachen gesondert ausgewählt wurden. Ermutigt durch die Wachen schlagen sie offen Falun Gong Praktizierende. Sie arbeiten mit den Lehrerassistenten zusammen, um den Willen der Praktizierenden zu brechen.

Falun Gong Praktizierende werden bei ihrer Ankunft im Tuanhe Arbeitslager sofort von anderen isoliert und einer Gehirnwäsche unterzogen. Das Lager ernennt zwei Lehrerassistenten, die für einen Praktizierenden zuständig sind. Die Überläufer fangen damit an, den Praktizierenden in einem Interview Fallen zu stellen, um ihre Eigensinne, Schwachstellen und Widersprüche in ihrer Logik herauszufinden. Diese Schwächen nutzen die Wachen dann aus, um den aufrichtigen Glauben der Praktizierenden zu zerstören und ihre menschlichen Eigensinne und Begierden aufzuwühlen. Sie schreiben wiederum die von den Praktizierenden erlittenen Folterungen, die Konsequenzen für ihre Verwandten, die mentale Folter und die wirtschaftlichen und finanziellen Verluste Falun Gong und den Praktizierenden selbst zu. Sie nutzen die Gefühle der Praktizierenden aus, um sie mit dem Versprechen einer frühen Freilassung zu ködern, wenn sie sich umerziehen lassen. Wenn sich auf der anderen Seite die Praktizierenden weigern, ihre Fragen zu beantworten oder mit ihnen zu kooperieren, foltern sie die Praktizierenden umgehend mit verschiedenen körperlichen Bestrafungen, wie etwa militärischem Drill in Form von langem Stehen oder Hocken. Die Beine mancher Praktizierender sind dadurch stark angeschwollen und einige fielen sogar in Ohnmacht.

Jeden Tag um 7 Uhr morgens beginnen sie mit den körperlichen Bestrafungen. Das geht so weiter bis 23 oder 0 Uhr. Erst dann wird den Praktizierenden gestattet sich schlafen zu legen. Für Praktizierende, die es wagen, sich für Falun Gong auszusprechen, dauert die Bestrafung noch länger. Sie müssen bis 2 oder 3 Uhr in der Früh stehende oder sitzende Positionen einnehmen. Um 5:40 Uhr müssen die Praktizierenden aufstehen. Niemandem wird es erlaubt, tagsüber einzuschlafen; auch in der Mittagszeit sind keine Nickerchen erlaubt. Die Wachen versuchen die Praktizierenden mit psychologischen und ununterbrochenen Taktiken zu überwältigen. Zusammen mit der andauernden körperlichen Bestrafung führt dies zu sehr kurzen Rast- und Schlafenszeiten. Der Zweck besteht darin, den Praktizierenden die Zeit und Energie zu rauben, die Lehren des Falun Gong zu studieren. Das erlaubt den Wachen und Lehrerassistenten, die Praktizierenden körperlich und geistig zu brechen und zu ermüden.

Alle arbeiten gemeinsam gegen die Praktizierenden, von der Brigade, der Erziehungs- und Verwaltungsabteilung, bis hin zu den Wachen. Wenn die Praktizierenden ihnen nicht gehorchen, befehlen die Wachen den Häftlingen, dass sie die Praktizierenden disziplinieren sollen. Zusätzlich zu all den sogenannten Regeln und Bestimmungen, werden die Praktizierenden bei allem was sie machen, wie ihre Zähne zu bürsten, die Mahlzeiten zu sich zu nehmen, zur Toilette zu gehen, ihre Kleidung zu wechseln, zu schlafen, sich zu unterhalten und sogar herumzugehen, durch die anderen Häftlinge strengstens überwacht. Sie werden von morgens 7 Uhr bis um Mitternacht durch militärischen Drill wie Stehen oder Hocken bestraft.

Wenn sich Praktizierende weigern, auf ihren Glauben zu verzichten, oder mit Hungerstreiks protestieren, interpretieren die Wachen das als einen ernsthaften Regelverstoß und disziplinieren sie hart. Diese Praktizierenden werden dann in die „fundierte Ausbildungsbrigade” zur strengen Strafüberwachung oder in die „Beharrlichkeits-Angriffsklasse” (strenge Überwachungsklasse) zur intensiven Handhabung gesteckt. Die Behörden verlängern die Haftstrafen der Praktizierenden um weitere 10 Monate. Wenn die Praktizierenden sich immer noch weigern, ihren Glauben aufzugeben, werden sie entlassen und zur weitren Folter in ein Gehirnwäscheprogramm des lokalen „Büro 610” geschickt [Anm.: Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen].

Die Wachen setzen Verbrecher auf die standhaften Falun Gong Praktizierenden an. Diese Verbrecher hatten in der Gesellschaft schon unbeschreibliche Verbrechen begangen und sie wurden unter dem Zwang der Lagerwachen sogar noch bösartiger und brutaler. Aus mehreren hundert Insassen werden sie von den Wachen ausgesucht. Sofort wechselt ihre Rolle von Verbrechern zu „Aufsichtspersonal”, das Praktizierende tyrannisch misshandelt. Sie sind ihren Meistern gegenüber 100% gehorsam. Auf Befehl der Wachen verprügeln und foltern sie die Praktizierenden brutal in aller Öffentlichkeit. Trotz der Tatsache, dass man im Tuanhe Arbeitlager nicht ohne weitres ein Folterinstrument finden kann, verprügeln die Verbrecher die Praktizierenden und verwenden hinter den Szenen jegliche Gegenstände, mit denen man einen Menschen körperlich verletzen und verstümmeln kann, wie Wasser, Eis, Urinale, Stahlbettrahmen und kleine Stühle. Sogar Schuhe werden als Folterinstrument verwendet.

Sie schlagen die Praktizierenden mit Besenstilen, mit Toilettenbürsten und Handfegern stechen sie ihnen in Gesicht und Mund. Mit Fliegenklatschen aus Eisendraht schlagen sie den Praktizierenden ins Gesicht und verprügeln sie mit Schuhen. Sie schütten ihnen auch kaltes Wasser über den Körper oder den Rücken hinunter. Den Verbrechern war befohlen worden, die Praktizierenden mitten im Winter nach draußen zu schleifen, sie nackt auszuziehen und mit Schnee einzureiben. Sie zwangsernähren sie mit Wasser, zwingen sie in einem mit Wasser gefülltem Urinal zu liegen, stecken sie unter ein Bett, verbieten ihnen die Toilette zu benutzen bis sie sich in die Hosen gemacht haben, schütten die Betten der Praktizierenden mit Wasser nass, so dass sie in Urin und Wasser liegen müssen. Sie fesseln auch die Praktizierenden an kleine Stühle und erlauben ihnen weder zu schlafen, noch zur Toilette zu gehen, bis sie in die Hosen uriniert haben. Sie entziehen den Praktizierenden den Schlaf, indem sie sie morgens um 5 Uhr wecken und sie bis um Mitternacht zu militärischem Drill wie Hocken oder Stehen zwingen. Dies kann sogar bis 2, 3 oder 4 Uhr in der Früh dauern. Manchmal werden sie über 18 oder 20 Stunden lang gezwungen, ohne zu schlafen, die Bestrafungen zu ertragen. Selbst ihre Mahlzeiten werden reduziert, um sie hungern zu lassen. Jede Mahlzeit besteht aus nur einem kleinen Stück Maisbrot und ein wenig Gemüse zum Mittag- und Abendessen.

Auch in der „Beharrlichkeits-Angriffsklasse” bekommen die Praktizierenden nur ein Stück Maisbrot und ein wenig Gemüse zu jeder Mahlzeit. Die „fundierte Ausbildungsbrigade” gibt ihnen jedoch nur ein, häufiger nur ein halbes (manchmal nur ein viertel) Stück Maisbrot und einige Löffel Gemüsesuppe, in der bloß ein paar Blätter Gemüse sind. Eher schmeißen sie das übrige Brot und die Vorspeisen in den Müll oder die Toiletten, meistens in großen Mengen, als es den Praktizierenden zu überlassen. Das ist die sogenannte „zivilisierte Leitung” des Tuanhe Arbeitlagers. Wenn man die Wachen fragt, warum eine Einheit, die das Gesetz vertreten und durchsetzen soll, Verbrecher zwingt, gewaltsam Praktizierende anzugreifen oder öffentlich das Gesetz zu brechen, während sie ihre rechtliche Verantwortung ausüben, wird man von ihnen noch schlimmer verfolgt.

2. Schwerwiegende Folgen durch die erzwungene Umerziehung von Praktizierenden

Unter dem schweren Druck, den Übergriffen und den körperlichen Bestrafungen durch die Hand der Lagerwachen und Überläufer gegen Falun Gong Praktizierende, konnten manche von ihnen den Grausamkeiten nicht länger standhalten und unbewegt bleiben. Sie unterschrieben gegen ihr Gewissen „Reueerklärungen”, weil sie entweder weitere Folter fürchteten oder sie nicht länger aushalten konnten. Vor solchen „Umerziehungen” hatte sich die Gesundheit dieser Personen verbessert und ihre Gebrechen waren durch das Üben von Falun Gong verschwunden. Aber nachdem sie „umerzogen” wurden, erschienen ihre vorherigen Gebrechen oft wieder einhergehend mit neuen Krankheiten. Ein älterer, etwa 60 Jahre alter Mann verspürte sofort einen Kopfschmerz und Schwindelgefühle, nachdem er die Reueerklärung unterschrieben hatte. Bei ihm wurde hoher Blutdruck von beinahe 200 mmHg festgestellt. Er war in diesem Moment schockiert, da er nie hohen Blutdruck gehabt hatte. Viele junge Männer waren sehr gesund und stark, aber nach ihrer „Umerziehung” wurden sie oft krank, mussten behandelt werden und bekamen Injektionen. Falun Gong zu üben verbesserte die Gesundheit der Leute und sparte der Regierung eine große Summe an Krankheitskosten. Das sind für die Leute und das Land sehr nützliche Erkenntnisse. Und doch fordern die Lagerwachen auf Befehl von Jiangs Regime inbrünstig die „Umerziehung” von Praktizierenden. Das führt dazu, dass sie krank werden und Schmerzen und Leiden zu ertragen haben. Ihre Familien leiden auch mit ihnen. Die Regierung muss jetzt für ihre Krankheitskosten aufkommen. Und doch erhalten die Wachen Bonusse und Belohnungen für dafür. Diejenigen, die umerzogen wurden, erlitten durch die Krankheiten Schmerzen und Qualen, aber sie erlitten auch seelischen Kummer und ein Trauma. Manche hatten Alpträume, gaben merkwürdige Worte von sich, machten eigenartigen Lärm und verbreiteten nachts durch laute Schreie Schrecken. Manche waren geistig völlig desorientiert oder starrten bloß stumpf vor sich hin. Manche liefen gegen Wände und andere wurden wahnsinnig. Das Tuanhe Arbeitslager ist in der Tat eine Höhle des Bösen.

17. Juni 2004