Ein paar Worte über Toleranz

Nachdem ich den Artikel eines Praktizierenden mit dem Titel „Toleranz bringt einen Eisberg zum Schmelzen” in den PC eingetippt hatte, schaltete ich den PC aus und dachte darüber nach. Wenn es mehr Toleranz in der Menschenwelt gäbe, würde bestimmt nicht so viel Schreckliches bestehenn. Wenn es unter Praktizierenden mehr Toleranz gäbe, wären viele Verluste zu vermeiden. Wenn ein Praktizierender nicht tolerant ist, kann er nicht barmherzig sein.

Eine Geschichte auf der Minghui-Webseite beinhaltet, dass zwei Praktizierende, die ihre Arbeit verloren hatten und ihr Zuhause wegen der Verfolgung verlassen mussten, nun zusammen wohnten. Eines Tages zerstritten sie sich, nur, weil einer etwas Schnittlauch zum Essen haben wollte und der andere nicht. Schließlich gingen sie deshalb auseinander. Wären sie etwas toleranter miteinander gewesen, wäre das nicht passiert. Mir wurde noch ein weiterer Fall erzählt: Zwei Praktizierende hatten Konflikte miteinander. Einer wurde später von Polizisten festgenommen. Als der andere das erfuhr, sagte er giftig: „Selbst Schuld! Warum bewahrt er seine Xinxing nicht!”. Abgesehen vom Kultivierungszustand des Festgenommenen, machte mich die Schadenfreude des Praktizierenden sehr traurig.

Durch eine Begebenheit, die sich neulich in meiner Umgebung zugetragen hatte, erkannte ich die Wichtigkeit der Toleranz. Die Praktizierenden A und B waren ineinander verliebt und hatten ein Verhältnis miteinander. Aber sie merkten ihren Fehler und korrigierten ihn sofort. Gerade zu dieser Zeit sagte der Meister: „Was ich eben ausgesprochen habe, nämlich zu all denjenigen, die Dinge getan haben, die eines Dafa-Jüngers nicht würdig sind, ihr sollt dies am besten selbst öffentlich aussprechen, auf diese Weise können viele Dinge von euch beseitigt werden”. Der Praktizierende A handelte nach des Meisters Hinweis und offenbarte seinen Fehler den örtlichen Praktizierenden. Das brachte aber eine riesige Aufregung! Die meisten zeigten nur Vorwurf, Verachtung, Anklage und Ablehnung. Nur wenige Praktizierende meinten, dass er seinen Fehler erkannt habe und nun wieder auf den richtigen Weg kommen müsse. A hielt die schwierigen Tage reumütig durch. Aber schließlich wurde ihm der Druck dann doch zu stark und er verließ seine Heimatstadt. Später begegnete er mir und fragte: „War es falsch von mir, ihnen von meinem Fehltritt erzählt zu haben?”

Ich konnte ihm keine klare Antwort darauf geben. Stattdessen dachte ich sehr viel nach. Unter gewöhnlichen Menschen wird gesagt, dass ein Mensch ein guter Mensch bleibt, wenn er seinen Fehler gleich korrigiert. Wieso wurde A aber keine Gelegenheit zum Wiedergutmachen gegeben? Warum konnten die Praktizierenden das nicht dulden? Jetzt ist A wieder zurückgekommen. Die örtlichen Praktizierenden verzeihen ihm aber immer noch nicht. Sie geben ihm auch keine Info-Materialien und gehen ihm aus dem Weg. Deshalb ist er sehr besorgt, weil er die Wahrheit über die Verfolgung erklären und Dafa-Arbeit machen will.

Nur wenige Praktizierende machen sich Gedanken darüber, wie sie den gerade festgenommenen Praktizierenden helfen könnten, im Gegenteil, sie zählen noch deren Fehler auf: Welche Schwäche derjenige hat, welchen Eigensinn er hat, usw. Keine Spur von Toleranz und Gutherzigkeit ist bei ihnen zu finden.

Kurz und gut: Ob nun zwischen Praktizierenden oder zwischen Praktizierenden und Nichtpraktizierenden, Toleranz ist unerlässlich. Wenn man sieht, wie ein Mensch in einen Fluss rutscht, hilft man ihm dann oder schubst man ihn noch weiter ins Wasser hinein? Jeder von uns sollte seine menschlichen Anschauungen ablegen und alle Angelegenheiten aus der Sicht des Fa betrachten. Wenn wir die Fehler der anderen nicht nur hervorheben, sondern ihnen auch eine Chance geben, so bedeutet dies, dass man sich selbst auch eine Chance gibt.