Der Falun Gong Praktizierende Zhang Xiaohong wurde zu Tode gefoltert: Bericht über die Verfolgung in seinen eigenen Worten vor seinem Tod

Der Falun Gong Praktizierender Zhang Xiaohong (früher wurde er Zhang Zhaohong genannt) starb am 4. August 2003 an Folter und Verfolgung.

Herr Zhang Xiaohong, 29, lebte in der dritten Gemeinschaft des Dorfes Tianshengqiao, Büro Zaoer, Gemeinde Nanlong, Bezirk Nanbu, Provinz Sichuan. Von Beruf war er Bildhauer. Das Folgende ist eine Beschreibung über seine Verfolgung, die er in den letzten Jahren erlitt. Weil der nicht mehr schreiben konnte, erzählte er uns seinen Bericht mit einer leisen und zitternden Stimme.

Seit ich Falun Gong im Jahr 1996 anfing zu üben, war ich sehr von der großen Wirkung Falun Gongs angezogen. Mein Körper und mein Geist veränderten sich völlig. Ich verhielt mich streng nach den Anforderungen von Falun Gong und dachte in allem, was ich tat erst an andere.

Am 20. Juli 1999 startete Jiangs Regime die großangelegte Verfolgung gegen Falun Gong. Im Oktober 1999 gingen mehrere Falun Gong Praktizierende und ich zum Petitionsbüro. Als sie erfuhren, dass wir Falun Gong Praktizierende waren, verhaftete die Polizei uns sofort und schickten uns zum lokalen Büro zurück, wo wir eingesperrt wurden. Wegen meiner Aussage, dass ich weiterhin die Wahrheit über Falun Gong erklären und Falun Gong weiter praktizieren würde, schleifte mich der Direktor der Strafanstalt, Jing Tiequan (1) nach draußen, stieß mich gegen einen Stuhl und schlug mit einem Gummiknüppel mindestens 30 Mal auf mich ein. Dabei sprang Jing Tiequan in die Luft, damit die Schläge stärker auf mich trafen. Mein Gesäß wurde durch die heftige Prügel lila und schwoll stark an. Meine beiden Beine waren angekettet. Ich konnte nicht stehen, sitzen oder schlafen. Ich wurde für 36 Tage gefangen gehalten und vor meiner Entlassung aus der Strafanstalt mit einer Geldstrafe von 4,000 Yuan (2) belegt.

Im gleichen Jahr am 17. Dezember (Mondkalender) brachen mehrere Polizisten in mein Haus und durchsuchten alle Schränke. Mehrere Personen stießen mich zu Boden und dann wurde ich wieder zur Dongcheng Polizeiwache gebracht. Dort traten und stießen mehrere Personen auf mich ein. Sie brachten mich in die Strafanstalt. Auch in der Gefängniszelle erklärte ich die Wahrheit über Falun Gong. Zur gleichen Zeit verhielt ich mich vorbildlich und setzte ein gutes Beispiel. Bald wurde den Leuten um mich alles klarer und sie verstanden Falun Gong. Zwei Monate später wurde ich zu einem Jahr Arbeitslager verurteilt und in das fünfte Schwadron der vierten Brigade des Xinhua Arbeitslagers im Bezirk Mianyang Provinz Sichuan gebracht. Eines Tages erkannte ich, dass wir diese Misshandlung nicht länger tolerieren durften. Von da an riefen wir immer „Falun Dafa ist gut”, wenn wir kritisiert wurden. Wir sagten die Artikel des Lehrers auf oder stellten uns auf, um die Falun Gong Übungen zu machen.

Um gegen die Zwangsarbeit Widerstand zu leisten, versuchten wir mit dem Schwadronleiter zu reden. Als er uns nicht zuhören wollte, traten wir in den Streik. Wir aßen nichts und nahmen nicht mehr an den Umerziehungsklassen teil. Wir machten nur noch die Falun Gong Übungen. Die Polizei schlug uns, schleifte uns herum, hing uns an den Handschellen oder Fesseln auf oder ließ uns auf schmerzhafte Metallbetten schlafen. Egal, was sie uns antaten, wir weigerten uns auf ihre Forderungen einzugehen. Zu dieser Zeit, waren unsere Beine wegen des herumschleifens verletzt. Einmal zogen mich mehrere Personen hoch und schleuderten mich gegen einen Ziegelofen. Dabei sagten sie, dass es niemanden ausmacht, wenn ich sterben würde. Später verbesserten sich die Bedingungen ein wenig. Leider schlug ich kurz vor meiner Entlassung aufgrund der Folter und Gehirnwäsche einen falschen Weg ein und tat etwas gegen Falun Gong. So hinterließ ich einen Fleck auf dem Pfad meiner Kultivierung.

Ich wurde vorzeitig entlassen. Doch kurz nach meiner Entlassung kam ich mit Hilfe eines Mitpraktizierenden und durch das Lernen der Fa-Erklärung des Lehrers wieder zu Verstand. Ich kehrte wieder zu meiner Kultivierung in Falun Gong zurück. Ich war doppelt so fleißig wie vorher, um die Verluste zu begleichen, die ich Falun Gong einbrachte. Im Juli 2001 verhaftete die Polizei mich während ich im Zug von Guangzhou nach Chongqing Falun Gong Materialien druckte. Bei der Polizeiwache ließ ich nicht zu, dass sie Fotos von mir machten und gab auch meinen Namen und Adresse nicht an. Ich weigerte mich Essen oder Trinken anzunehmen und verlangte nur meine Freilassung. Am dritten Tag in der Polizeiwache, fanden sie eine Visitenkarte in meiner Tasche und erfuhren so meine Adresse. Sie zogen 680 Yuan Bargeld, welches ich nach der Übergabe an die lokale Polizei nie wieder sah, von mir ein. Sie beschlagnahmten auch ein Schneidermesser Set, im Wert von 300 Yuan, von mir. Dann riefen sie die Polizei von meiner lokalen Wache an und wollten, dass sie mich abholten und in die Strafanstalt steckten. Während der ganzen Zeit befand ich mich im Hungerstreik. Ich erzählte ihnen auch die Fakten über die „Selbstverbrennung” auf dem Tiananmen Platz (2). Am elften Tag des Hungerstreiks, fiel ich wegen der Hitze in Ohnmacht.

Ich wurde zu zwei Jahren im Xinhua Arbeitslager verurteilt, zuerst kam ich in das zweite Schwadron der sechsten Brigade, später in das fünfte Schwadron der vierten Brigade und dann wieder zurück in das zweite Schwadron gesteckt. Die Wachen zwangen Praktizierende, die sich der „Umerziehung” verweigerten, für eine lange Zeit aufrecht zu stehen. Jeder, der sich weigerte zu stehen, wurde heftig geschlagen. Beispielsweise ließen sie zwei Insassen die Arme der Praktizierenden halten, damit diese standen. Sie zwangen uns auch dazu mit gestreckten Beinen zu sitzen, wobei die Hände die Zehenspitzen berühren mussten. Jeder der Widerstand leistete, musste in dieser Position sitzen. In den heißesten Sommertagen wurden wir nach dem Mittagessen in die Sonne herausgeschleift und mussten für eine lange Zeit rennen. Bei Verweigerung wurden wir von zwei Insassen, die die ganze Zeit umhergingen gestoßen und gezogen. Die Praktizierenden bekamen dabei nichts zu trinken. In der Nacht durften die Praktizierenden nicht schlafen und wurden von Insassen abwechselnd bewacht. Einmal musste ich putzen. Ich sah verleumderische Worte über Falun Gong und unseren Lehrer auf der Tafel und wischte sie ab. Als die Wachen dies bemerkten, schlugen sie so heftig auf mich ein, dass mein Kopf aufplatzte und blutete. Sie gaben mir dann an den empfindlichen Bereichen (Ohr, Bauchnabel, Lippen und Fußsohlen) mit einer hohen Voltzahl Elektroschocks. Mein Fleisch wurde regelrecht verbrannt. Dann fesselten sie mich mit einem Seil bis ich das Bewusstsein verlor. Als ich aufwachte, war mein Körper mit Blut bedeckt. Später forderten sie von mir eine „Reueerklärung” (3). Ich sagte, dass ich nichts Falsches getan hatte. Daraufhin hingen sie mich für die ganze Nacht auf dem Übungshof auf und verlängerten meine Strafzeit um 25 Tage.

Nach diesem Vorfall konnte ich nichts mehr essen. Sie schickten mich zur Untersuchung in die Stadtklinik, wo sie behaupteten, dass ich keine Probleme hätte. Im April 2003 wurde ich in das Krankenhaus des Arbeitslagers geschickt. Dort wurden zwei Insassen auserwählt, die mich bewachen sollten. Sie versuchten unaufhörlich Druck auf mich auszuüben, damit ich die „drei Erklärungen” (4) unterschrieb. Sie drohten mir an, dass ich bei Ablehnung erst gar nicht mehr daran denken sollte, hier jemals wieder herauszukommen. Ich antwortete, dass ich ablehnen würde, weil dies gegen mein Gewissen sei. Um den 10. Mai herum meldete das Krankenhaus, dass ich in Lebensgefahr schweben würde. Das Arbeitslager schickte zur Untersuchung einige Leute. Als sie sahen, dass ich nur noch aus Haut und Knochen bestand und meine Stimme sehr schwach war, wollten sie sofort die Nummer von irgendeinem meiner Verwandten haben, weil sie Angst hatten die Verantwortung für meinen Tod zu tragen. Ich erzählte ihnen, dass ich vor zwei Jahren mein Zuhause verlassen hätte und mich an keins der Nummern erinnern könnte. Sofort benachrichtigten sie das Polizeibüro des Bezirks Nanbu und ließen meine Familienangehörigen mich nach Hause tragen. Nachdem meine Familie eine Einverständniserklärung zur medizinischen Behandlung unterschrieben hatte, brachte sie mich nach Hause.

Dies ist die Geschichte der brutalen Verfolgung von Zhang Xiaohong durch Jiang Zemins Regime.
Jeder, der Zhang Xiaohong kannte, mochte ihn. Nachdem er nach Hause gebracht wurde, war jeder geschockt über seinen Zustand. Früher war er ein gesunder junger Mann bis er zu einem Buckel ähnlichen Mann gefoltert wurde. Er hatte sogar große Schwierigkeiten beim Reden und konnte nicht mehr für sich selber sorgen. Trotz der liebevollen Fürsorge seiner Familie, war es zu spät für Zhang Xiaohong. Zwei Monate später nach seiner Rückkehr aus dem Arbeitslager, verstarb er. Sein Tod war völlig ungerechtfertigt und sinnlos.

Nach seinem Tod brachte seine Familie seinen Leichnam zur lokalen Polizeiwache, um nach Gerechtigkeit zu suchen. Die Polizei ließ die Familie erst gar nicht zu Wort kommen, sperrte sie ein und befahl Zhangs Leichnam einzuäschern. Jedes mal wenn die Familie versuchte ihnen etwas zu erklären, schlug die Polizei sie brutal zusammen. Die Familieangehörigen wurden für mehr als zwölf Tage gefangen gehalten.

Der ehemalige Leiter und der stellvertretende Leiter des fünften Schwadrons der vierten Brigade und des zweiten Schwadrons der sechsten Brigade sind alle für die Folter von Falun Gong Praktizierenden und für den Tod von Zhang Xiaohong verantwortlich.

Anmerkungen

(1) Jing Tiequans Beteiligung an der Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden ist vorher auf der Clearwisdom Webseite berichtet worden. Er wurde von seiner vorherigen Position entlassen und zur Beicheng Polizei versetzt, wo er seine Folter an Falun Gong Praktizierende fortsetzte.
(2) Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan
(3) Mit dieser Erklärung werden Praktizierende gezwungen zuzugeben, dass sie das Praktizieren von Falun Gong bereuen, versprechen Falun Gong aufzugeben und sich nie wieder mit anderen Praktizierenden abgeben oder nach Peking zum Appellieren für Falun Gong gehen.
(4) Praktizierende werden unter Gehirnwäsche und Folter gezwungen, diese Erklärungen als Bestätigung zu schreiben, dass sie ihren Glauben aufgegeben haben. Die „drei Erklärungen” hat sich das „Büro 610” ausgedacht und sie bestehen aus einem Reuebekenntnis, einer Garantieerklärung, niemals wieder Falun Gong zu praktizieren und dem Anfertigen einer Namens- und Adressliste aller Familienmitglieder, Freunde und Bekannter, die ebenfalls Praktizierende sind.