Selbstlosigkeit kultivieren

Auf der Falun Dafa- Erfahrungsaustausch- Konferenz in Washington D.C. 2004 mitgeteilt

Auf meinem Weg zur Arbeit dachte ich, um diese Wesen länger leben zu lassen, muß ich jetzt bei meiner Kultivierung mehr Opfer bringen. Ich weiß nicht, wie viele Wesen in meiner zukünftigen Welt sein werden. Und auch dann, wenn es nur ein Dutzend sein sollte, so werde ich auf meine Kultivierung bestehen und sie durchstehen, damit sie länger leben können, egal, wie schwierig das auch sein mag.

Kaum erschien jener Gedanke, so fühlte ich mich erleichtert. Die schlechten Eigenschaften, von denen ich vor einigen Sekunden noch nicht wusste, wie ich sie loswerden könnte, verschwanden vollkommen. Da fühlte ich einen Gedanken aus einem sehr weit entfernten Ort kommen, der in diesem Raum dicht an mich herankam: „In diesem Kosmos lebt ein Wesen, um Lebewesen gutes zu tun- das ist das sinnvollste Leben.”

Da verstand ich die Kultivierung auf einmal ganz neu. In einem Augenblick wurde sie sofort ganz einfach: ”Der Meister benutzt das große Fa, um mich zu lehren, wie ich selbstlos sein kann.”

Danach machte ich ruhig und stetig die Fernsehprogramme.

Als ich einmal vor der Kamera stand, fragte ich mich: ”Was habe ich im Vergleich mit amerikanischen Fernsehsprechern gemeinsam?” Dabei dachte ich an meine Haare, mein Makeup, Kleidung und Fähigkeiten eines Berichterstatters und sagte mir: ”Gar nichts!” Sie haben berufsmäßige Leute, um sie zu vermarkten, während ich es alleine machen muss, ich kann nicht die Zeit anderer Praktizierender für so etwas benutzen. Was habe aber ich? Dachte ich. Ich sagte mir: ”Ich habe Dafa. Ich will vor der Kamera mit Hilfe meines Ausdrucks und meiner Worte den Frieden und die Freundlichkeit zeigen, die wir von Falun Dafa bekommen, sodaß die Zuschauer Falun Dafas Güte durch den inneren Frieden des Kultivierenden und seine Liebenswürdigkeit empfinden.”

Ich möchte hier noch etwas anderes erwähnen. An einem besonders arbeitsreichen Abend zwischen 20 Uhr und Mitternacht machte ich im ganzen fünf Programme: Eins von 5 Minuten, eins von 15 Minuten und drei halbstündige Programmen.

Ende letzten Jahres konnte ich eine Sache nicht schaffen, nämlich Zeit zu verbringen, um einem Freund, der nicht praktiziert, zu helfen. Ich war gefangen in menschlicher Zuneigung und konnte mich nicht davon befreien. Ich merkte, dass, wenn ich versuchte die Anforderung an uns Dafa- Schülern zu erreichen versuchte, menschliche Gefühle wegzuschaffen, alles in diesem Raum sich fest an mich klammerte und mich nicht loslassen würde. Ich sagte zu mir: ”Egal wie schwierig es ist, ich will bestimmt das tun, was der Meister uns zu tun bittet. Wenn ich menschlichen Gesinnungen folgen würde, käme ich an ein totes Ende. Nur wenn man tut, was der Meister erwartet, wird man eine glänzende Zukunft haben.”

Ich verstand, dass es wichtig ist, die Wahrheit aufzuklären. Ich verstand auch, dass ich mich danach richten sollte, lebende Wesen zu erretten. Andererseits jedoch sagte ich mir: ”Bisher hast du dich nicht so gut kultiviert. Warum kümmerst du dich nicht zunächst einmal um deine eigene Kultivierung?” Ich dachte immer mehr über mich selbst nach, schließlich sorgte ich mich, ob ich nicht hinabgefallen sei, weil ich nicht recht getan hatte. Mir um meine Kultivierung Sorgen zu machen war eine Angewohnheit, die ich im Anfang meiner Kultivierung hatte. Ich dachte: ”Das ist doch schon so lange her, wieso fange ich wieder an, mir darüber Sorgen zu machen?” „ Ich bin besorgt, ob ich nicht vielleicht herabgefallen bin.” Zwei Tage lang dachte ich nur immer: ”Bin ich herabgefallen?”

Ich wußte, dass das nicht richtig war, darum beruhigte ich mich und sortierte meine Gedanken. „Was ist im Augenblick die wichtigste Aufgabe für einen Dafa- Schüler?” „Die Wahrheitsaufklärung.” „Und was machst Du?” „ Ich mache mir Sorgen, ob ich herabgefallen bin.” Ich merkte plötzlich, dass ich mich mehr um mich selbst gesorgt hatte, statt die wertvolle Zeit zur Rettung von lebenden Wesen zu nutzen. Letztendlich ist es nichts anderes als Selbstsucht. Ich sagte mir:” Auch wenn ich bis auf den Grund gefallen bin, heute fange ich wieder von Null an, mich zu verbessern.”

Kaum hatte ich das gedacht, als alle anderen Gedanken, die mich gestört hatten, verschwanden.

Die Wahrheit erklären tun wir, um lebende Wesen zu erretten. Sich kultivieren tut man auch, um lebende Wesen zu erretten. Immer wenn ich diese Zeile lese: ”Wenn du zurückkehrst, werden sie dich als ihren Lord, ihren König betrachten, und dich endlos ehrfürchtig ansehen, weil du sie errettet hast, weil du für sie Opfer gebracht hast, und du ihnen alles gabst, was sie haben.” (aus „Rundreise durch Nordamerika”) Ich fühle, dass zahllose Augenpaare in diesem Kosmos mich beobachten und sie sind alle mit Erwartung erfüllt. Ich ermahne mich selbst, dass ich mich verbessern muß. Ich muß ihre Erwartungen erfüllen.

Der Meister hat mich errettet. Ich widme mein Leben den lebenden Wesen. Ich benutze jeden Augenblick meines ewigen Lebens, das für lebende Wesen besteht, um des Meisters Gnade, mich errettet zu haben, würdig zu sein.