Herr Liu Xiaodong wurde von der Polizei zu Tode gefoltert (Provinz Heilongjiang)

Herr Liu Xiaodong war Mitarbeiter der Kreditgenossenschaft der Stadt Hailun, Provinz Heilongjiang. Er wurde jedes Jahr für seine hervorragenden Arbeitsleistungen ausgezeichnet. Außer seiner Fähigkeit bei der Arbeit kennen seine Mitarbeiter ihn alle noch als einen ehrlichen und gutherzigen Menschen.

Da Liu Xiaodong Falun Gong praktizierte, wurde er am 20.Januar 2003 von der Polizei am Arbeitsplatz festgenommen. Im Untersuchungsgefängnis wurde der 33-Jährige in einen Eisenkäfig gesperrt und gefoltert. Man gab ihm nichts zum Essen und Trinken und ließ ihn nicht auf die Toilette gehen, um ihn zu zwingen, eine den Tatsachen nicht entsprechende Erklärung zu unterschreiben. In dieser Situation ging Liu Xiaodong in den Hungerstreik.

Während des 8 Tage langen Hungerstreiks schlug der Direktor des Untersuchungsgefängnisses Herr Qu Wanhai persönlich den Falun Gong Praktizierenden. Außerdem ordnete er noch andere Polizisten an, auf die Schläfen, Nackenwirbel und den Hinterkopf von Liu Xiaodong zu schlagen. An vier Tagen wurden gefangene Kriminelle angewiesen, dem Hungerstreikenden mit Gewalt Salzwasser einzuflößen. Da sich das Salzwasser in den Nieren sammelte, erlitt Liu Xiaodong eine ernsthafte Ermattung der Nieren. Auch so wurde er von den Polizisten rücksichtslos geschlagen und auf verschiedene Weise traktiert, so dass er seine Augen wegen Schwellung nicht mehr öffnen konnte. Als Liu Xiaodong aufgrund der Misshandlungen bewusstlos wurde und sich in Lebensgefahr befand, wurde er ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei versuchte, Informationen zu blockieren.

Als Liu Xiaodongs Angehörigen vom Untersuchungsgefängnis eine Rechenschaft verlangten, wurden sie auch festgenommen. Der Bruder von Liu Xiaodong filmte den Schwerverletzten, um Beweise für die Verfolgung zu sammeln. Seine Kamera und der Film wurden von der Polizei zerstört und er selbst wurde verhaftet. Die Schwägerin von Liu Xiaodong versuchte, ihren Mann von Schlägen der Polizei zu schützen, und wurde ebenfalls festgenommen und eingesperrt.

Das Büro 610* sagte zu den Angehörigen, dass sie keine Verantwortung für den Tod von Liu Xiaodong tragen würden und der Tod als Selbstmord gelte. Der Vater von Liu Xiaodong verlangte eine Freilassung auf Bürgschaft, um seinen Sohn behandeln zu lassen. Die Behörden suchten Ausreden und ließen die Freilassung nicht zu. Stattdessen wurde der im Sterben Liegende zur Freiheitsstrafe verurteilt und ins Bei´an Gefängnis verlegt. Obwohl die Angehörigen die Behörden seitdem immer wieder aufforderten, Liu Xiaodong zu entlassen, wurden ihre Stimmen einfach ignoriert. Als Liu Xiaodong im Januar 2004 sich nicht mehr bewegen konnte, lehnte man immer noch seine Freilassung ab. Die Angehörigen sollten unterschreiben, dass der eventuelle Tod von Liu Xiaodong nichts mit dem Gefängnis zu tun habe.

Am 8.Januar 2004 starb Liu Xiaodong im Bei´an Gefängnis.

* Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.