Kurze Analyse der Mentalität, sich auf andere zu verlassen

Vor etwa einem Jahr habe ich meine Hochschulausbildung abgeschlossen. Falun Dafa lernte ich im November 1998 während des zweiten Jahres meiner Hochschulzeit kennen. Im Vergleich zum Leben in der Gesellschaft, wo man für seine persönlichen Interessen kämpft, hat mir das einfache und ausgefüllte Leben auf dem Campus geholfen, meine Arglosigkeit und mein Mitgefühl zu bewahren, wodurch ich erkennen konnte, dass Falun Dafa gut ist.

Ich lebte mich in der Hochschule schnell ein. Während meine Klassenkameraden damit beschäftigt waren, ihre Noten zu verbessern, um später bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben, praktizierte ich Falun Dafa und nahm still und leise an Aktivitäten teil, bei denen die Menschen über die tatsächlichen Geschehnisse beim Verbot und der Verfolgung von Falun Gong aufgeklärt wurden. Dies tat ich auch, wenn ich viel mit dem Studium und meinen beiden Ämtern im Studentenrat beschäftigt war. Der Hochschulabschluss fiel mir leicht, und ich bekam sogar eine Auszeichnung als „hervorragender Student”. Viel wichtiger war jedoch, dass viele meiner Klassenkameraden die wahren Hintergründe der Verfolgung erkennen konnten und verstanden, dass Falun Dafa gut ist. Nach meinem Abschluss begann ich, bei einer Finanzgesellschaft zu arbeiten. Die Arbeitseinrichtung war großartig, aber es gab viele Konflikte aufgrund persönlicher Interessen. Es konnte leicht passieren, dass man eine Mentalität des Strebens entwickelte. Inzwischen kann ich mich in Ruhe diesen Problemen stellen, zu Beginn gab es jedoch viele Probleme. Nachdem diese gelöst waren, schaute ich tiefer nach Innen und fand einen tief versteckten Eigensinn. Es handelte sich um den Eigensinn, von anderen abhängig zu sein!

Der Wettbewerb im finanziellen Berufswesen ist ziemlich hart. An jedem Arbeitsplatz gibt es alle möglichen Regeln und Bestimmungen, um die Belegschaft dazu zu motivieren, initiativ zu werden und so der Firma zu einem maximalen Profit zu verhelfen. Jedoch basieren diese Methoden darauf, alles mit Profit in Verbindung zu bringen, und jedes Ergebnis wird nur anhand von Zahlen interpretiert. Deshalb benutzt jeder alle erdenklichen Methoden, um einen persönlichen Vorteil zu verschaffen, wie zum Beispiel gegeneinander zu wetteifern und sich um Ansehen zu bemühen. Konfrontiert mit Konflikten über Betriebsvermögen fingen die Kollegen häufig an zu debattieren, sogar gegeneinander zu kämpfen. Ich konnte das nie verstehen, da ich nicht eigensinnig auf einen Konkurrenzkampf aus war und auch nicht nach Ruhm und persönlichen Interessen strebe. Ich habe keinen starken Wunsch, etwas unbedingt haben zu müssen. Das verstehen die anderen nur schwer. Meine Kollegen denken, dass ich nicht klug bin und bedauern mich manchmal sogar. Sie wollen mir beibringen, wie man auf der Arbeit besser darum kämpft, Chancen zu erkennen und zu ergreifen., worauf ich nur still lächelnd reagiere.

Konflikte auf der Arbeit können oft sehr irritierend sein, da die ganze Arbeitssystematik im Kontrast zu den universellen Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht” steht. Wenn man in solch einer Umgebung praktiziert, muss man nicht nur die Großartigkeit eines Dafa Praktizierenden zeigen und einen aufrichtigen Weg für die Zukunft hinterlassen, sondern darf seine Kollegen auch nicht „abschrecken”. Es ist, als würde man gegen den Strom laufen, weshalb es zu vielen Schwierigkeiten kommen kann. Ich habe oft mit Mitpraktizierenden darüber gesprochen, wie bestimmte Dinge gelöst werden sollten. Letztendlich machte ich mich immer mehr von den Meinungen anderer abhängig. Wann immer etwas auftauchte, fragte ich umgehend um Hilfe, um eine Lösung zu finden. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, war es, wie wenn man im Außen nach Hilfe sucht und persönliche Verantwortung meidet. Wenn man seine Probleme ständig von anderen lösen lässt, verliert man die Chance, sich selbst zu verbessern, wobei man seine Eigensinne leicht verschleiern kann.

Die Gründe, warum man von anderen abhängig ist, sind Faulheit; das Vermeiden der eigenen Verantwortung; der Unwille, eigenständig zu denken; keine gewissenhafte Kultivierung; die Anschauung, dass andere besser sind; das Denken, die anderen hätten recht, sodass man den anderen in einem übertriebenen Maße zustimmt, während man sich selbst vernachlässigt. Da die anderen die eigene Person nicht ersetzen können, können sie die Situation eventuell nicht besser einschätzen, als man selbst. Wenn andere einem die Lösung präsentieren, dann kann dies nicht als Test zählen, und die Schwierigkeit besteht noch immer. Wenn dieser Eigensinn noch nicht aufgegeben wurde, können andere keine dauerhafte Lösung anbieten, sondern allenfalls dabei helfen, Lücken zu schließen. Wenn man hingegen selbst über ein Problem nachdenkt und eine Lösung bzw. Handlungsweise findet, dann ist dieser Prozess Teil der eigenen Kultivierung und der Suche in sich selbst, auch wenn die Schlussfolgerung nicht immer richtig ist. Wenn man immer erwartet, dass andere einem aufhelfen, sobald man herunterfällt, wann kann man dann lernen, alleine zu gehen? Darüber hinaus glaube ich, dass der Eigensinn, von anderen abhängig zu sein, manchmal daher stammt, dass man seinen Egoismus und andere Eigensinne nicht aufgeben möchte. Man ist sich sehr deutlich der Existenz solcher Eigensinne bewusst, und trotzdem möchte man sie nicht loslassen. Außerdem möchte man die Schwierigkeit mit Erfolg bestehen und erwartet von den anderen, dass sie eine „geschickte Idee” anbieten und das anstehende Problem lösen. Auf diese Weise versucht man zu verhindern, selbst etwas zu verlieren und möchte gleichzeitig noch die Problematik gelöst bekommen. Diese Denkweise entspricht der der alten Mächte. Während der Fa-Berichtigung wollen die alten Mächte ihre ursprünglichen Wege nicht aufgeben, sondern die Fa-Berichtigung umgehen. Wir müssen solche Gedanken beseitigen.

Es gibt viele Erscheinungsformen der Abhängigkeit von anderen. Manchmal kann eine unbedeutende Handlung oder ein Gedankenblitz einen starken Eigensinn der Abhängigkeit beinhalten. Vor einiger Zeit chattete ich im Internet mit einer in Kanada lebenden Chinesin. Sie war im Jahre 1999 aus China ausgewandert. Als ich erfuhr, dass sie nach Kanada ausgewandert war, dachte ich, dass sie über die wahren Umstände von Falun Gong informiert sein müsste. Ich glaubte, dass die Umgebung in Übersee Freiheiten gewähre, einschließlich der Pressefreiheit. Ich dachte daran, dass die Praktizierenden in Übersee großartige Arbeit geleistet hatten, sodass die meisten Menschen über die wahren Geschehnisse in China aufgeklärt sein sollten. Aber als wir begannen, über Falun Gong zu sprechen, fand ich heraus, dass sie nichts darüber wusste. Sie hatte sogar einige tiefgehende Missverständnisse über die Handlungsweise der Praktizierenden in Übersee. Ich erkannte auf einmal, dass ich mich auf die Praktizierenden in Übersee verlassen und darauf gehofft hatte, dass diese bereits umfassend die Wahrheit erklärt hatten. Dabei vernachlässigte ich meinen eigenen Beitrag und ging der Aufgabe, die ich hatte, aus dem Weg.

Einmal traf ich eine Praktizierende, die etwa in meinem Alter war. Sie hatte keine Hochschule besucht, da sie schon früh zu arbeiten begonnen hatte. Vor kurzem traf sie einen Freund mit einem Universitätsabschluss. Sie hatte jedoch den Eindruck, dass es schwierig war, ihm von den wahren Gegebenheiten in China zu erzählen, da er sie nur schwer akzeptieren konnte. Die Mitpraktizierende dachte, dass ich aufgrund meines Ausbildungsabschlusses vielleicht eine gemeinsame Grundlage für ein Gespräch mit ihrem Freund hätte, sodass er die Gelegenheit erhalten würde, zu erfahren, was seit dem Verbot von Falun Gong in China tatsächlich geschah. Aber als ich ihn zu einem Chat einlud, hatte er plötzlich andere Sachen zu tun und keine Zeit. Erst dachten wir, dass es Störungen der alten Mächte wären oder die Schicksalsverbindung noch nicht ausgereift wäre und dass wir deshalb keinen Erfolg hätten. Jetzt denken wir, dass es der Eigensinn der Mitpraktizierenden, von anderen abhängig zu sein, war, wodurch die alten Mächte die Situation manipulieren konnten. Es war eine Gelegenheit für die Mitpraktizierende, mächtige Tugend zu errichten. Aufgrund einiger Fehler hatte sie aufgegeben und suchte im Außen nach Gründen. Sie fing an, sich auf andere zu verlassen, anstatt zurück zu blicken und im Inneren nach Eigensinnen und unkorrektem Verhalten zu suchen.

Während der Fa-Berichtigung werden manchmal solche Situationen auftauchen: neue Praktizierende verlassen sich auf langjährig Praktizierende, nicht so fleißige Praktizierende verlassen sich auf die fleißigen Praktizierenden, Praktizierende im Ausland verlassen sich auf die Praktizierenden in China, Praktizierende in China verlassen sich auf die Praktizierenden im Ausland, und alle Praktizierenden verlassen sich auf den Meister und hoffen darauf, dass der Meister alles früher vollendet. In der Kultivierung gibt es keine Unterschiede zwischen jung und alt, zwischen neuen und langjährigen Praktizierenden, und es gibt keine Grenzen. Jeder Jünger hat seine Lichtblicke; alles in der Fa-Berichtigung gehört zu der Verantwortung jedes Jüngers. „Jiang Zemin anklagen”, „Die Verfolgung beenden” usw. liegt nicht nur in der Verantwortung der Jünger im Ausland. Genauso wenig ist der Gang zum Tiananmen - Platz und das Erretten des wertvollen chinesischen Volkes nicht alleine die Ehre der Jünger in China. Lasst uns den Eigensinn, sich auf andere zu verlassen, ablegen und den Weg, den wir gehen, beständiger und aufrichtiger gehen.

Das obige ist mein persönliches Verständnis. Bitte weist mich darauf hin, falls etwas unangemessen ist.