Gestern Abend sagte mein Ehemann (auch ein Dafa-Schüler) plötzlich zu mir: „Ich habe eine schreckliche Szene geträumt: Dort waren zwei „Du”, die genau gleich aussahen, die eine war liegend, die andere stehend. Hinter dem stehenden „Du” befanden sich mehrere Menschen, die das liegende „Du” verfolgten. Ich ging näher heran, um besser sehen zu können, jenes liegende „Du” sah furchtbar aus mit einem fahlen weißen Gesicht; es schien als befände sich das liegende „Du” durch die Verfolgung am Rande des Todes. Ich wollte helfen und versuchte, dieses „Du” vom Boden wegzuziehen, aber es war sehr schwer, so als sei ich durch irgendetwas blockiert.”

Ich war erschüttert, als ich das hörte! Was für ein furchtbarer Traum! Beteilige ich mich selbst an meiner eigenen Verfolgung?

Mein Ehemann sagte weiter: „Du musst wirklich gut darüber nachdenken. Ich denke, jenes „Du”, das bei der Verfolgung beteiligt war, stellen deine erworbenen Anschauungen dar.”

Ich verfiel in tiefes Schweigen, während verschiedene Szenen mit den beiden „Ich” nacheinander in meinem Kopf auftauchten:

- Jeden Morgen, wenn ich schlaftrunken aufwache, sagt das eine: „Steh schnell auf und mache die Übungen!” Das andere sagt: „Lass sein, nur mit ausreichendem Schlaf habe ich genug Energie. Dann kann ich besser arbeiten! Ich kann doch auch am Abend die Übungen machen.”
- Wenn ich das Fa lernen (die Prinzipien und die Lehre von Falun Dafa) möchte, sagt das eine: „Nutze die Zeit und konzentriere dich.” Das andere sagt: „Es gibt noch so viel Arbeit im Haushalt, dieses und jenes ist zu tun, ich kann auch danach noch lernen.”
- Beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken sagt das eine: „Ich muss mich konzentrieren und die aufrichtigen Gedanken im Herzen aufrecht erhalten.” Das andere sagt: „Es gibt vorher noch ein paar Dinge zu erledigen, es ist auch gut, wenn ich die aufrichtigen Gedanken ein bisschen später aussende.”
- Bei der Wahrheitserklärung sagt das eine: „Keinen Menschen mit Schicksalsverbindung verlieren, erkläre ihm soviel wie möglich!” Das andere sagt: „Lass, er (sie) hat vielleicht schon davon gehört, es gibt so viele Dafa-Schüler, die alle viel besser reden können als ich; außerdem habe ich noch so viele andere Dinge zu tun!”
- Bei der Dafa-Arbeit sagt das eine: „Ich muss mehr machen, die anderen Dafa-Schüler sind alle sehr belastet!” Das andere sagt: „Es gibt doch so viele Dafa-Schüler, es fehlt nichts, wenn ich nicht dabei bin!”
- Wenn ich Artikel schreiben möchte, um das Böse zu entlarven, sagt das eine: „Schnell schreiben, damit die Verbrechen des Bösen ans Licht gebracht werden.” Das andere sagt: „Es gibt so viele Dafa-Schüler mit einem hohen Bildungsniveau, die schon viel geschrieben haben. Ich brauche es mit meinen begrenzten Fähigkeiten erst gar nicht zu versuchen. ”

Genauso ist es, die beiden „Ich” befinden sich in den letzten Jahren in einem ständigen Konflikt. Jedes Mal führe ich einen erbitterten Kampf und gebe dem „Ich” nach, das stärkere Argumente vorbrachte.

Das ist erschreckend! Unwissentlich habe ich diese erworbenen Anschauungen als meine eigenen Gedanken angesehen. Seit ich das Fa erhalten habe, sind bereits 7 Jahre verstrichen. Aber ich komme immer noch nicht fleißig voran und lasse mich immer noch von meinen erworbenen Anschauungen mitreißen, wodurch ich meine wahren Gedanken nicht erkennen kann. Genau wie der Meister in Für wen existieren gesagt hat: „Was die Menschen am schwersten aufgeben können sind ihre Anschauungen. Es gibt sogar Menschen, die ihr Leben für falsche Grundsätze opfern, so dass sie sich nicht verändern können. Doch diese Anschauungen selbst sind nicht angeboren. Immer glauben die Menschen, dass solche unerschütterlichen Gedanken, für die sie selbst alles ohne Bedenken einsetzen können, ihre eigenen Gedanken sind, so dass sie die Wahrheit, wenn sie sie sehen, abstoßen. Außer dem angeborenen reinen und wahren Selbst, sind im Grunde genommen alle Anschauungen nicht Du selbst, sondern, sie sind durch Erwerbung gebildet. Wenn die erworbenen Anschauungen sehr stark geworden sind, dann werden sie sich umdrehen, um die wahren Gedanken und das Verhalten der Menschen zu steuern. Zu dieser Zeit glauben die Menschen noch, dass es ihre eigenen Gedanken sind. Heutzutage ist fast jeder Mensch so.”

Ich war aufgewacht! Wie konnte ich mich so wirrköpfig von den erworbenen Anschauungen steuern, korrumpieren und verfolgen lassen? Ich erinnere mich, dass ich vor der Verfolgung viel standhafter war als jetzt. Als ich später aus dem Arbeitslager entlassen wurde, weil ich einen häretischen Weg eingeschlagen hatte, habe ich auch bemerkt, wie schlimm die Auswirkungen sein können und versuchte, es mit dem Herzen wieder gutzumachen, aber ich habe immer noch bei weitem nicht aufgeholt. Obwohl das wahre „Ich” während des mehr als einjährigen Zeitraums meiner Verfolgung nie vergessen hat, dass ich eine Kultivierende bin und ich in den vergangenen 7 Jahren nie aufgegeben habe, mich zu kultivieren, war mein „Ich” von vielen schmutzigen Gedanken verdeckt. In der Zeit, in der ich der Zwangsgehirnwäsche ausgesetzt war, war ich von Gedankenkarma und den erworbenen Anschauungen mitgerissen, dass mein Kopf mit vielen schlechten Dingen angefüllt wurde. Sobald ein aufrichtiger Gedanke aufkam, wurde er sofort von einer Welle des Gedankenkarmas sowie verschiedenen Eigensinnen und erworbenen Anschauungen niedergedrückt. Natürlich, wenn meine aufrichtigen Gedanken stark waren, war das Böse nichts, „........, können sie noch nicht einmal dem Druck eines kleinen Fingers standhalten.” (Zhuan Falun - „Besessenheit”) Auch als ich diesen Artikel schreiben wollte, sobald ich diesen Gedanken hatte, wurde ich von vielen trivialen Dingen daran gehindert, manche kamen völlig unerwartet. Aber ich folgte diesen abweichenden Gedanken nicht, denn ich wusste, wenn ich sie zur Seite schiebe, würden sie sich in Nichts auflösen. Ich war fest entschlossen, dies niederzuschreiben, um jenes durch erworbene Anschauungen gebildete „falsche Ich” zu entlarven. Ich erkenne diese Verfolgung bis zum Ende nicht an, und ich lasse meine göttliche Seite auferstehen.

Zum Schluss möchte ich die Mitpraktizierenden ermutigen mit einem Auszug aus dem Jingwen des Meisters Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York zu Ostern 2004:

„Besonders die Dafa-Jünger, die bei dieser Verfolgung durchgekommen sind, werden immer ruhiger, sie werden sich immer klarer darüber, was sie tun, ihre aufrichtigen Gedanken werden im stärker, ihr Bewusstsein wird immer klarer. Nicht nur, dass ich mir keine Sorgen mehr darüber mache, sondern ich freue mich, wenn ich euren Zustand sehe. (heftiger Beifall) Diese Gruppe von Lebewesen ist sich wirklich klar geworden, sie ist wirklich dabei, ihr eigenes Leben durch ihre eigenen aufrichtigen Gedanken zu beherrschen. Außerdem gehört sie zu den Lebewesen, die sich bei der Fa-Berichtigung kultivieren. Sie sind sich über ihren eigenen Weg klar, sie sind sich über den Zweck und den Sinn der Existenz ihres Lebens klar. Großartig! Von der jetzigen Situation her betrachtet, so mache ich mir keinerlei Sorge mehr. Ich weiß auch, wenn es so weiter geht, werdet ihr es umso besser machen. Bei der Fa-Berichtigung sind viele Methoden von euch selbst ausgedacht worden, viele Schwierigkeiten wurden von euch selbst überwunden. Bei der Fa-Berichtigung macht ihr euch Gedanken, wie ihr diese großartigste Sache der Fa-Bestätigung gut machen könnt. Alle Dafa-Jünger auf der ganzen Welt überlegen die gleichen Sachen, alle kooperieren miteinander und finden gute Methoden durch gemeinsames Erforschen, Diskutieren und Debattieren. Wie auch immer, das ist eben die spezielle Kultivierungsmethode der Dafa-Jünger, das hat es in der Vergangenheit noch nie gegeben. (Beifall)

Heute ist Ostern, die Auferstehung der Gottheiten! (heftiger Beifall) Ich will nicht mehr viel reden. Dann nutzen wir diesen schönen Tag und lasst die göttliche Seite der Dafa-Jünger ebenfalls auferstehen! (langer, anhaltender Beifall)”