Drei Erscheinungsformen menschlicher Angewohnheiten unter Praktizierenden

Ich habe in letzter Zeit einige falsche Erscheinungen bei Praktizierenden gefunden und möchte hiermit meine Meinung dazu kundtun. Wenn ich etwas falsch verstanden habe, bitte ich um Verständnis und Hinweise.

Erscheinungsform 1: Praktizierende vergleichen A und B miteinander

Zwei Praktizierende miteinander zu vergleichen in Bezug darauf, wer von beiden das Fa besser lernt oder wer sich besser kultiviert, heißt, dass der Vergleichende die gute Seite eines der beiden Praktizierenden sieht und deshalb höhere Anforderungen an sich selbst stellt. Es gibt keinen Grund für den Vergleichenden, nicht nach innen zu schauen. Wir sollten zwei Praktizierende gar nicht miteinander vergleichen, denn eigentlich gibt es unter Praktizierenden nichts zu vergleichen. Der Praktizierende A ist in dieser Hinsicht hervorragend, während B in einer anderer Beziehung besser ist. Aufgrund unterschiedlicher Grundlagen und der ursprünglichen Herkunft haben die Praktizierenden sehr verschiedene Kultivierungswege. Auch die Kultivierung des Ablegens von menschlichen Angewohnheiten ist unterschiedlich. Wie könnten somit Kultivierende miteinander verglichen werden? Außerdem halte ich es für eine Respektlosigkeit beider Betroffenen, wenn man Vorteile von A mit Nachteilen von B vergleicht. Wer diesen Vergleich macht, besitzt einfach zu wenig Toleranz und nimmt die Kultivierung nicht ganz ernst. Während man die anderen beurteilt, erhebt sich schon eine menschliche Schwäche in einem selber. Der Vergleichende ist von menschlichen Gefühlen getrieben, er ist neidisch. Daraus können sich Konflikte unter Praktizierenden ergeben und eine Kultivierungsumgebung kann sich zu einem Ort gewöhnlicher, komplizierter Menschen wandeln. (Sicherlich ist es auch nicht unbedeutend für den Zuhörer, weil vielleicht seine Haltung gegenüber dem Urteil des Vergleichenden geprüft werden soll. Wenn er seine Xinxing solide kultiviert hat, kann so ein Vergleich gar keine Wirkung auf ihn haben. )

In der Zeit der persönlichen Kultivierung kann man das als eine Gelegenheit zur Xinxing-Erhöhung verstehen. Aber bei der Erfüllung unserer Aufgabe, in der heutigen Zeit der Fa-Berichtigung Lebewesen zu erretten, sollten wir gut zusammenwirken. Darum sollten wir unter Praktizierenden möglichst vermeiden, unsere Kultivierungsumgebung durch unnötige Kraftverschwendung zu stören. Vom Standpunkt unserer Verantwortung für Dafa aus gesehen, und weil wir immer wohlwollend unseren Mitpraktizierenden gegenüber handeln sollten, sollte der Vergleichende lieber dem Praktizierenden B aus gütigem Herzen sagen, welchen Fehler dieser gemacht hat, statt hinter seinem Rücken sein Verhalten zu beanstanden. Schwatzen und willkürliches Beanstanden hat eine negative Wirkung auf die Fa-Berichtigung.

Erscheinungsform 2: Einen Mitpraktizierenden übermäßig beneiden oder loben, weil man ihn für einen besonders guten Praktizierenden hält

Warum sollten wir als Kultivierende einen anderen beneiden und immerfort loben? In einer übertriebenen Handlung steckt bestimmt ein Eigensinn. Wenn wir unsere Gedanken genauer beobachten und tief in unserem Innern suchen, werden wir die Wurzel dieses Gedankens herausfinden. Wir beneiden einen Menschen, weil er erreicht hat, was wir nicht erreicht haben. Auf verschiedenen Ebenen findet man eine solche Erscheinung. Wenn für einen gewöhnlichen Mensch z.B. Geld sehr bedeutend ist und er erfährt, dass einer seiner Freunde sehr viel verdient hat, wird er bestimmt auf diesen Freund neidisch. Wenn ein Praktizierender in China Bequemlichkeit sucht, schwärmt er wahrscheinlich für die Umgebung im Ausland. Wenn ein Praktizierender sehr stark nach Kultivierungsfortschritten strebt, beneidet er die anderen, die er für gut kultiviert hält. Der Neid kommt aus einem strebenden Herzen und aus Selbstsucht. Im Grunde genommen stammt er aus egoistischen Motiven.

Wenn man zu sehr gelobt wird von einem Neider, kann das auch starken Eigensinn erzeugen. Das heißt nicht, dass wir nicht über die guten Taten eines Praktizierenden sprechen dürften. Der Zweck des Austauschens ist ja letztendlich die gemeinsame Erhöhung, sodass alle drei ihre Aufgaben besser machen können. Man kann durch die Erlebnisse eines anderen Praktizierenden sehen, was es bei einem selbst noch zu verbessern gibt. Sich mit einem besser Kultivierenden zu vergleichen, sollte keinen Eigensinn hervorrufen und uns nicht dazu bringen, den Besseren als ein Vorbild für uns zu betrachten. Wenn wir es zu wichtig nehmen, dass ein Mitpraktizierender sich gut kultiviert, betrachten wir unsere Kultivierung in diesem Moment nicht nur als eine Angelegenheit der gewöhnlichen Menschen, sondern schaffen eine Umgebung, in der Kultivierende vielleicht herabfallen kann. „Du wirst ihm schaden, weil bei ihm die Eitelkeit entstehen könnte; dadurch wird er schließlich alles verlieren und herunterfallen.” Ich habe selbst auch eine Lehre in dieser Beziehung erhalten. Eine Zeitlang wurde ich von Praktizierenden gelobt. Auf die Dauer wurde ich selbstzufrieden und wollte mich hervortun, besonders vor dem, der mich lobte. Ich zeigte ihm, wie fleißig ich bin und wie hoch meine Xinxing ist. Außerdem fing ich an, meinen Ruf für wichtig zu halten. Unbewusst strebte ich danach, meinen guten Ruf zu bewahren. Das war eine Lehre.

Wenn die alten Mächte so viel Eigensinn bei uns finden, schlagen sie wirklich gnadenlos zu. Vom 20. Juli 1999 bis jetzt sind viele solche Lücken durch menschliche Schwächen von den alten Mächten ausgenutzt worden. So viele ehemalige „Vorbilder”, „Eliten” handeln entgegengesetzt zu Dafa. Wir dürfen solche Schwächen nicht beibehalten und müssen sie ernst nehmen.

Erscheinungsform 3: Man redet gern davon, von wem eine Sache getan worden ist

Als diese Erscheinungen unter Praktizierenden vor zwei Jahren auftraten, war das noch verständlich, weil wir alle nicht reif waren. Uns interessierte übermäßig, wer was und wie er es machte. Aber wir sind durch das tägliche Fa-Lernen reifer und vernünftiger geworden und sollten solche kindlichen Fragen nicht mehr stellen. Wir kommen unserer wahren Natur immer näher und die ehemaligen Grundschüler sind heute zu Studenten geworden. Wenn einer zum anderen sagt: „Er hat heute gegessen.” so wird er für geistig nicht normal gehalten, weil Essen eine Selbstverständlichkeit für Menschen ist. Es gibt dabei nichts zu bewundern. Bei der Wahrheitserklärung ist es ebenso. Die Wahrheitserklärung und Menschenerrettung ist eine Pflicht für einen Dafa-Jünger. Es sind Eigenschaften und die Natur einer Gottheit. Wenn einem verboten ist, eine ganz natürliche Sache weiter zu tun, wird er nicht glücklich darüber sein. Jeder Schüler macht seine Dafa-Arbeit so gut er kann. Es gibt nichts Besonderes daran gemäß der Natur einer Gottheit. Wenn ein Dafa-Jünger sich als ein Teilchen des Fa betrachtet, findet er seine Tat und Leistung zur Wahrheitserklärung absolut selbstverständlich. Er erfüllt bloß seine Pflicht. Nur wenn er sich außerhalb des Fa stellt, wird er meinen, dass er für Dafa und nicht für sich selbst arbeitet. Unter so einem Umstand hält er es für sehr wichtig, was er schon für Dafa gemacht hat und was die anderen gemacht haben. Damit stellt er einen Vergleich an, wer wohl mehr gegeben hat.