Zwei Praktizierende reichten im Jahr 2000 eine Klage gegen Jiang ein: Einer von ihnen starb an den Folterungen, der andere wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, Teil 1 (Foto)

(Clearwisdom.net) Im August 2000 reichten zwei Falun Gong Praktizierende in China eine Strafanzeige bei der Obersten Volksvertretung in Peking ein, worin sie Jiang Zemin, Luo Gan und Zeng Qinghong anklagten, ohne Gesetzesgrundlage Falun Gong verboten und verfolgt zu haben. „Clearwisdom” befragte die Personen, die diese Anzeige unterstützt hatten und andere Personen unter Zuhilfenahme unterschiedlichster Kanäle und brachte folgendes in Erfahrung: Die Angeklagten Jiang Zemin und Luo Gan hatten angeordnet, dass die Kläger verhaftet werden sollten, nachdem die Strafanzeige bei der Obersten Volksvertretung Chinas in Peking als Einschreibebrief eingegangen war. Zwei Wochen nach dem Einreichen der Klage wurden die zwei Kläger in Peking verhaftet. Einer von ihnen, der Pekinger Bürger Wang Jie, wurde im Jahr 2001 zu Tode gefoltert. Zhu Keming aus Hongkong wurde im Geheimen zu einer fünfjährigen Gefängnisstrafe verurteilt und im Chading Gefängnis in Tianjin gefangen gehalten.

Die Geschehnisse bis zur Einreichung der Klage

Diejenigen, die mit diesem Fall sehr vertraut sind, haben bei den Nachforschungen bestätigt, dass viele Falun Gong Praktizierende seit dem Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 begonnen hatten, Flyer zu verteilen, um die Menschen über die wahren Hintergründe der Verfolgung aufzuklären und sie aufzurufen, zu helfen. Sie versuchten auch, die Verfolgung auf dem Rechtsweg und mit Hilfe der Vereinten Nationen zu stoppen. Zhu Keming und Wang Jie kauften sich in Buchläden Rechtsbücher und suchten nach gesetzlichen Hintergrundinformationen, sie schrieben auf, was tatsächlich (seit dem Verbot) geschehen war und listeten die Gründe für ihre Anklage auf. Im Juli 2000 hatten sie die Strafanzeige für die Oberste Volksvertretung Chinas in Peking komplett ausgearbeitet.

Am 25. August 2000 schickten Zhu Keming und Wang Jie ihre Strafanzeige von einem Postamt aus, das sich in der Changan Straße in Peking befand, an die Oberste Volksvertretung Chinas in Peking. Sie stellten darin fest, dass Jiang Zemin, Luo Gan und Zeng Qinghong Falun Gong verfolgen würden und dies „ernsthaft dem Ansehen der Nation und der Moral der Gesellschaft schade sowie dem Staatssystem, der Verfassung und dem Rechtssystem geschadet habe.” Jiang Zemin war damals noch Präsident der Volksrepublik China, Generalsekretär des Zentralkomitees der kommunistischen Partei Chinas und Oberhaupt des chinesischen Militärausschusses. Luo Gan war zu jener Zeit Staatsanwalt für die Volksrepublik China und Sekretär des politischen und juristischen Komitees, während Zeng Qinghong Mitglied des Politbüros der Volksrepublik Chinas, Generalsekretär und Direktor des Planungsministeriums war. (Die chinesische Version von minghui.de und clearwisdom.net veröffentlichte am 28. September 2000 den genauen Wortlaut der Anklage.)

Die Geschehnisse bis zur Verhaftung der Ankläger

Am 7. September gegen 11:00 Uhr, zwei Wochen, nachdem die Strafanzeige per Einschreiben versandt worden war, wurde die Mietwohnung von Zhu Keming und Wang Jie umstellt, und es kamen mehr als 20 Polizisten in Zivil die Treppe hinauf. Beide hielten sich zu dieser Zeit in der Wohnung auf. Gegen Zhu Keming war als Hauptverdächtigen eine Fahndung herausgegeben worden, nachdem die Polizei herausgefunden hatte, dass Zhu Keming als Manager in der Yanshan Petrolium-Handelsgesellschaft arbeitete. Die Polizei legte ihm Handschellen an und stieß ihn in das vor dem Haus stehenden Fahrzeug.

In Peking leben Tausende von Menschen mit dem Namen „Wang Jie”. Die Polizisten waren sich nicht sicher, welcher „Wang Jie” die Strafanzeige unterschrieben hatte. Aber da Wang Jie anwesend war und auf die Frage eines Polizisten nach seinem Namen ehrlich antwortete, wurde auch er mit Handschellen abgeführt.

Es liegen Bestätigungen vor, dass die Polizisten, die Zhu Keming gefangen genommen hatten, aus den Bezirken Haiding und Fangshan in Peking gekommen waren. Einer der Polizisten aus Haiding war stellvertretender Direktor.

Wang Jie's Erlebnisse

Nachdem Zhu Keming und Wang Jie am 7. September gefangen genommen waren, konnte man nichts mehr über sie herausfinden. Falun Gong Praktizierende vor Ort und deren Freunde stellten auf verschiedensten Wegen Nachforschungen an und fanden heraus, dass „Jiang Zemin und Luo Gan persönlich dies angeordnet” hätten und das „niemand nach ihnen fragen oder für sie bitten durfte”. Nachdem die zwei inhaftiert worden waren, gab es keine Anhörung, sie wurden nur einfach brutal geschlagen und gefoltert. Aber beide waren furchtlos und gaben nicht auf. Wang Jie wurde als chinesischer Staatsbürger sogar noch brutaler gefoltert.

Am 30. November 2000 stellte das Ost-West Integrationskrankenhaus in Peking in einem medizinischen Gutachten von Wang Jie (Patient Nr: 53791) fest: „ ... im Krankenhaus vom 24. bis 30. November 2000 für die Gesamtdauer von sieben Tagen stationiert. Diagnose bei der Entlassung: „chronisches Nierenversagen, chronische Nierenentzündung.” Zu dieser Zeit war das Gewicht von Wang Jie von 70 Kilo, das er bei seiner Gefangennahme gehabt hatte, auf 50 Kilogramm gesunken.

Am 30. November 2000 erhielt die Familie von Wang Jie die Nachricht, sie könnten ihn „mittels Kaution bei einem schwebenden Verfahren” nach Hause nehmen. Wang Jie hatte zu dieser Zeit sein Bewusstsein verloren sowie jegliche Kontrolle über Urin und Darmtätigkeit verloren und benötigte jeden zweiten Tag eine Nierendialyse. Clearwisdom-Reporter entdeckten eine weitere Verordnung des Krankenhauses, worin stand, dass Wang Jie für 16 Tage, vom 30. November bis zum 16. Dezember 2000, ins Pekinger „Krankenhaus der Freundschaft”, einem Tochterunternehmen des städtischen Krankenhauses (Einlieferung Nummer 430027) eingeliefert worden war. Die Gesamtkosten der stationären Behandlung betrugen 9806,98 Yuan, das meiste davon für Nierendialysen.

Als Wang Jie im Pekinger „Krankenhaus der Freundschaft” war, wurde er täglich von der Polizei kontrolliert. Wang Jie's Gesundheitszustand verbesserte sich nicht. Er sprach auch nicht. Später erlaubte es die Polizei, dass seine Familie ihn nach Hause nahm und mit chinesischen Kräutern behandelte. Dies (die Betreuung zu Hause) wurde unter dem Vorbehalt des "schwebenden Verfahrens" gestattet, so dass sie ihn jederzeit zur weiteren Verfolgung zurückholen konnten, wenn sich sein Zustand gebessert hätte.

Als Wang Jie zu Hause war, verbesserte sich sein Gesundheitszustand ein wenig, er konnte sich jedoch weder bewegen noch gehen. Wenn seine Familie ihn fragte, was er im Gefängnis erlitten hätte, antwortete er darauf nur mit Tränen.

In der zweiten Aprilhälfte des Jahres 2001 kam Wang Jie in Übersee an, nachdem er mit der Hilfe von gutherzigen Menschen durch viele Gebiete gereist war. Am 2. Mai 2001 bemerkten einige Praktizierende bei Wang Jie Anzeichen von Gedächtnisschwund, Schwierigkeiten beim Atmen sowie extreme Schwäche. Er war nicht mehr in der Lage, Falun Gong-Übungen zu machen oder das Fa zu lernen.

Einige ausländische Falun Gong Praktizierende zeigten Wang Jie ein paar Minghui-Artikel, die von den Folterungen an anderen Dafa Praktizierenden berichteten. Eines Tages öffnete Wang Jie plötzlich seinen Mund und sagte: "All das habe ich ertragen." Die Artikel berichteten davon, wie Praktizierende mit Wasser zwangsernährt, mit Zigaretten verbrannt und in kaltem Wasser gepeinigt und geschlagen wurden.

Ein Zeuge aus dieser Zeit berichtete dem Reporter, dass ein Fußknöchel von Wang Jie an den Fesseln ganz offen gewesen wäre und es sehr lange gedauert hätte, bis die Wunde verheilt war.

Wang Jie bestätigte, dass zu den bevorzugten Foltermethoden der Polizei gehörte, die Opfer in irgendetwas einzuwickeln und dann zu schlugen. So waren auf der Oberfläche keine Verwundungen sichtbar.

Als Wang Jie im Ausland war, fragte er einen Praktizierenden: "Kennst du Zhazidong? Ich habe all die Folterungen in Zhazidong erlitten."

Ein Freund fragte Wang Jie: "Wang Jie, was hat dir am meisten weh getan?" Wang Jie antwortete: "Als der Polizist sein Knie benutzte, um mich in der Nierengegend zu treffen." Nachdem Wang Jie in der Haftanstalt in Fangshan angekommen war, ertrug er täglich brutale Schläge. Die Polizisten folgten den Anordnungen Jiang Zemins. Sie hatten keinerlei Absicht, ihn zu irgendetwas zu befragen. Sie schlugen nur grausam auf ihn ein. Nachdem ein Polizist sein Knie gewaltsam in Wang Jies Nierengegend gestoßen hatte, fiel Wang Jie in Ohnmacht und blieb einen Monat lang bewusstlos. Nach einer Notfallbehandlung kam er schließlich wieder zu sich.

Während seiner letzten Tage schwitzte Wang Jie unnatürlich stark und erbrach Blut. Manchmal erbrach er, wenn er ein paar Bissen gegessen hatte, Blut, das ein bis zwei Meter weit herausschoss. Das Blut war wie Tomatensaft. Wang Jie war extrem schwach. Um während der Nacht noch atmen zu können, musste er seine Unterwäsche vorsichtig entfernen, um den winzigen Druck, den der Gummibund (der Unterhose) auf seiner Hüfte verursachte, zu vermeiden. All diese Schmerzen ertrug er jedoch ganz still und mit großer Willensstärke. Als sie einmal Geschichten darüber lasen, wie Kultivierende in der Vergangenheit gelitten hatten, sagte Wang Jie: "Was könnte das Schlimmste sein, was passieren kann? Das (was mir widerfahren ist) ist nur, ihnen (den Verfolgern) den physischen Körper zu geben."

Als er darüber sprach waren die Praktizierenden, die damals die Möglichkeit hatten, mit Wang Jie zu sprechen, sehr traurig. Einer von ihnen meinte nun: "Ich habe es nicht verstanden. Sonst hätte ich ihn gebeten, die Verfolgung von einer höheren Ebene aus abzulehnen, anstatt sie blindlings zu ertragen."

In der Nacht des 18. Juni 2001 fiel Wang Jie auf den Boden des Badezimmers und verstarb still. Er war 38 Jahre alt geworden.