Kanada: Nicht-Regierungsorganisationen fordern den kanadischen Premierminister auf, China eindringlich nahe zu legen, die Menschenrechtssituation zu verbessern (Foto)

(Clearwisdom.net) Am 13. Januar 2005 hielten mehrere Nicht-Regierungsorganisationen (NGO) einschließlich Amnesty International, Democratic China, Canadian Tibet Association und einige kanadische Falun Dafa Praktizierende gemeinsam eine Pressekonferenz in dem Parlament Hill in Ottawa ab. Sie forderten den Premierminister Paul Martin auf, während seines Staatsbesuchs in China die Verantwortlichen zu drängen, die Menschenrechtssituation in dem Land zu verbessern.


Sprecher: Alex Neve, Generalsekretär von Amnesty International Kanada; hintere Reihe links: Grace Wollensak; in der Mitte: Repräsentant der Tibet Association; rechts: Du Zhifu

In der Pressekonferenz appellierte Herr Alex Neve, der Generalsekretär von Amnesty International Kanada, an den Premierminister, die Verantwortlichen in China zu drängen, die Menschenrechtssituation in ihrem Land zu verbessern. Die erste der vier Bitten lautete, Druck auf China auszuüben, um die unzähligen Gefangenen freizulassen, die aufgrund ihres Gewissens verhaftet wurden und gegenwärtig in Gefängnissen und Arbeitslagern in ganz China eingesperrt sind, und die Unschuldigkeit von Opfern anzuerkennen, die ungerechtfertigt verurteilt worden sind.

Herr Neve erwähnte, dass bei den Ereignissen in China die Opfer oftmals besondere Verbindungen mit Kanada hätten. Viele inhaftierte Falun Gong Praktizierende hätten Familienmitglieder in Kanada. Herr Neve wies darauf hin, dass der Premierminister die Situation dieser Menschen bei den chinesischen Führungspersonen vorbringen sollte.

Herr Neves zweite Bitte an den Premierminister Martin war, die Menschen zu unterstützen, die den Mut hätten, Menschenrechte in China aufrecht zu erhalten und zu fördern. Diese Menschen hätten sogar ihre Freiheit geopfert, um die Menschenrechte zu schützen. Herr Neve sagte, dass der Premierminister hervorheben sollte, dass Kanada absolut kein Land wäre, das seine eigenen Gesetze und Bestimmungen missbraucht, um Leute zu bestrafen, die die Menschenrechte wahren wollen.

Als dritten Punkt betonte der Generalsekretär von Amnesty International Kanada, der Premierminister sollte China auffordern, internationale Konventionen zu unterzeichnen, versprechen, sich ihnen anzuschließen und internationale Menschenrechtsabkommen einzuhalten. Zusätzlich sollte China Fachleuten für Menschenrechte und internationalen Menschenrechtsorganisationen die Erlaubnis der Einreise nach China erteilen, damit sie vor Ort den Status der Menschenrechte überprüfen können.

Viertens betonte Herr Neve, dass großen Unternehmen (einschließlich ihrer Tochterunternehmen) klar gemacht werden sollte, dass bei Geschäften von kanadischen Unternehmen mit China Menschenrechte unterstützt und geschützt werden sollten und diese nicht verletzt werden dürften.

Neve behauptete in dem Schreiben an den Premierminister, dass Berichte aufzeigen würden, dass Technologien vieler ausländischer Firmen, einschließlich Northern Telecom, von der Zensur des Internets in China betroffen wären. Viele Menschen würden verhaftet und eingesperrt, einfach weil sie das Internet als ein friedliches Mittel benutzen würden, ihre Gedanken auszudrücken und sich auszutauschen.

Was steht hinter der Äußerung: „Die Stabilität des Landes setzt alle andere Überlegungen außer Kraft”?

Herr Du Zhifu, Repräsentant von Democratic China aus Ottawa, bestätigte die systematische Verfolgung, von der die Regimekritiker in China in den vergangenen Monaten betroffen waren. Er sagte, dass die chinesische Regierung immer betont hätte, „die Stabilität des Landes setzt alle anderen Überlegungen außer Kraft”, jedoch würde Stabilität durch mehr und noch brutalere Unterdrückung oder Diktatur nicht erreicht werden können. Stattdessen stammte die Sicherheit von der Rechtsstaatlichkeit, der Freiheit und den Rechten, insbesondere den Menschenrechten. Kanadas Rechtssystem und der Respekt der Menschenrechte wären jene Dinge, die China am dringendsten benötigt.

Grace Wollensak, die Vertreterin der kanadischen Falun Dafa Vereinigung, brachte zum Ausdruck, dass die chinesische Regierung immer die Verstöße gegen Menschenrechte abgestritten hätte. Nimmt man Falun Gong als Beispiel, so hätten viele Praktizierende ihr Leben riskiert, um die wahre Situation der Verfolgung zu offenbaren. Bis jetzt würden ihre Taten von der chinesischen Partei als „Bekanntgabe von Staatsgeheimnissen” bezeichnet. Laut den Berichten von NGOs wurden 108 Falun Gong Praktizierende bis zu zwölf Jahren Gefängnisstrafe verurteilt, einfach weil sie ihre persönlichen Erfahrungen bei der Verfolgung durch das Internet bekannt gegeben hatten. Drei von ihnen wurden zu Tode gefoltert.

Naturkatastrophen können wir nicht unter Kontrolle halten, aber das Morden kann beendet werden

Frau Wollensak berichtete: „Gemäß den Berichten sind gegenwärtig 50% der Inhaftierten in Gefängnissen und Arbeitslagern Falun Gong Praktizierende, einschließlich jener 14 Praktizierenden, die Familienangehörige in Kanada haben. Einer der 14 Praktizierenden wurde zu 14 Jahren Gefängnisstrafe verurteilt, nur weil er die Lehre von Falun Gong nicht aufgeben wollte.” Herr Dai erklärte, dass man vielleicht nicht in der Lage wäre, Naturkatastrophen wie einen Tsunami zu kontrollieren, aber das Morden könnte beendet werden. Wir appellieren an den Premierminister Martin, die Verantwortlichen in China während des Staatsbesuchs aufzufordern, diese unmenschliche Verfolgung guter Menschen zu beenden.

Die Reise des kanadischen Ministerpräsidenten findet vom 15. bis 23. Januar statt. Er wird China und Japan besuchen, nachdem er zuvor Thailand, Sri Lanka, Indien, jene Länder die von dem Tsunami betroffen sind, bereist hat.