Chinesische Medien enthüllen, dass beinahe die Hälfte der ausländischen Investitionen zurückgezogen wird

(Clearwisdom.net) Am 27. Dezember 2004 veröffentlichte das Deutsche Radio einen Bericht mit folgendem Titel: „Chinas Eisenproduktion hat einen Punkt erreicht, an dem keine Gewinne mehr gemacht werden." Er besagt, dass deutsche Bankanalysten herausgefunden haben, dass viele Unternehmen an den Gewinnmargen der getätigten Investitionen zu zweifeln beginnen, und überlegen, ob nicht doch das Risiko einer Investition zu hoch sei. Fragt man deutsche Unternehmen, wie viel Gewinn sie in China machen, weigern sie sich, den erzielten Gewinn ihres geschäftlichen Unterfangens in China bekannt zu geben. Auch Unternehmen in anderen Ländern weichen dieser Frage aus.

Im Jahre 2003 veröffentlichte das unabhängige Magazin „Chinese Economic Quarterly" seine Nachforschungen, dass nämlich amerikanische Unternehmungen zusammen insgesamt 4,4 Milliarden Dollar Gewinn erzielt hätten. Im Vergleich dazu erreichte Australien, das nur 19 Millionen Einwohner hat, einen Gewinn von 7,1 Milliarden Dollar, Taiwan und Südkorea erzielten zusammen einen Gewinn von 8,9 Milliarden Dollar, und Mexiko erzielte einen Gewinn von 14,3 Milliarden Dollar.

Am 18. Dezember 2004 enthüllte die chinesisch-sprachige Ausgabe der Zeitung „Financial Times" in ihrem Artikel „Örtliche Regierungsstelle hofft, dass die vereinheitlichte Einkommenssteuerpolitik aufgegeben wird" zum ersten Mal, dass ungefähr die Hälfte der ausländischen Investitionen wieder zurückgezogen wurde. Dies geschah, nachdem der Besteuerungsausschuss des amerikanischen Repräsentantenhauses einer neuen Gesetzesvorlage, dem so genannten „Homeland Investment Act" zugestimmt hatte. Dieses Gesetz senkte den Steuersatz für U.S. Firmen im Ausland von 30 Prozent auf 5,25 Prozent. Dies gilt für die Zeit von einem Jahr und ist mit der Bedingung verknüpft, dass die eingesparten Gewinne in Amerika wieder reinvestiert werden müssen. Beijing antwortete auf diese Aktion der Amerikaner, indem es die Realisierung ihres neuen Gesetzesentwurfes stoppte, weil dieser eine Erhöhung der Steuerrate für ausländische Unternehmen auf das Niveau wie für chinesische Unternehmungen vorsah.

In einem Interview mit der chinesischen „Financial Times" wiesen Beamte des chinesischen Handelsministeriums die Auffassung zurück, dass China einen Überschuss an ausländischem Kapital habe. Sie sagten, dass der Betrag, welcher von ausländischen Unternehmen investiert worden war, nachweisbar nicht übermäßig wäre, da China bis jetzt insgesamt 559.023 Milliarden Dollar mit ausländischen Unternehmungen erzielt hätte. Die Hälfte dieser Geldmittel wurde seither wieder zurückgezogen. Gegenwärtig seien 504.568 ausländische Unternehmungen registriert, aber weniger als 2/3 von ihnen wären in Betrieb. Eine Woche vor diesem Interview sagte Herr Huang Hai-An, ein Mitarbeiter des chinesischen Handelsministeriums, dass der von ausländischen Unternehmen in China investierte Betrag überschätzt würde. Es gäbe keine Statistiken über den ausländischen Kapitalfluss, denn es würden nur kumulative Werte für ausländische Investitionen berücksichtigt. Diese Zahlen zeigen weder die ausgewiesenen Unternehmensgewinne, noch wie viel dieser Investitionen aus dem Land genommen wurden. Ende 2003 wurde die chinesische Außenhandelsbilanz mit 250 Milliarden Dollar bewertet, das ist ungefähr die Hälfte des kumulierten Investitionsbetrages, der in dieser Periode 501,4 Milliarden Doller betrug.

Das Verhältnis zwischen den ausländischen Geldmitteln zu Chinas Bilanzaktiva zeigt das gleiche Problem. Gemäß der im Jahre 2003 vom Handelsministerium erstellten Statistiken ist zu ersehen, dass gegenwärtig in China ansässige chinesische Unternehmungen nur 53,5 Milliarden Dollar in ausländische Finanzmittel investieren, das heißt 8,3 Prozent des gesamten Kapitals in einem Jahr. Die entsprechende Erhebung aus dem Jahre 1994 ergab noch 17,08 Prozent.

Am 18. Dezember 2004 berichtete „Xinhua Net", dass die Autoindustrie in China zwar eine Produktionszunahme verzeichne, aber ohne entsprechende Gewinne wäre und so Verluste drohten. In einem Interview in der Zeitung „Worker`s Daily" vom November 2004 sagte Herr Jiang Yuan, ein Experte für die öffentliche Transportbranche des Statistischen Landesamtes, dass die Gewinne für die gesamte Autoindustrie abnehmen und sie deshalb nahe an der Verlustgrenze stehen würden.

3. Januar 2005