Folterungen an Falun Gong Übenden im Jiamusi Arbeitslager (nachgestellte Szenen/Fotos)

Die folgenden Fotos zeigen nachgestellte Szenen von Folterungen, die Falun Gong Übende im Jiamusi Arbeitslager in der Provinz Heilongjiang erlitten haben. Die Personen auf den Fotos stellen sie Szenen anhand von Beschreibungen der Opfer dieser Folterungen dar.

Fall 1: Im Februar 2001 ordneten die Ärzte Zhang und Yang an, dass mehrere männliche Gefangene und eine Gefängniswache mit dem Nachnamen Cui mich mit hochkonzentriertem Salzwasser zwangsernährten. Als ich mich übergeben musste, zwangsernährten sie mich erneut.



Fall 2: Am 21. November 2001 wurde ich festgenommen und ins Jiamusi Arbeitslager gebracht. Die Behörden setzten meine Familie davon jedoch nicht in Kenntnis. Im Lager erwischten mich die Wachen einmal dabei, wie ich die Falun Gong Übungen gemacht hatte. Zuerst folterten sie mich deswegen mit dem „Fesselstuhl”, dann setzten sie mich auf das Drahtgestell eines Bettes und fesselten mich an den Bettrahmen. Als ich auf dem Bett nach unten rutschte, wurden meine Schultern und Arme lang gestreckt und ich spürte einen beißenden Schmerz.



Im Jiamusi Arbeitslager zwang man mich auf einer kleinen Drahtrolle zu sitzen, die einen Kopf hatte, der so scharf war wie eine Klinge. Schon nachdem ich kurze Zeit darauf gesessen hatte, war mein Gesäß aufgeschnitten und die Haut löste sich Schicht für Schicht auf. Meine Haut klebte an meiner Hose fest, wenn ich aufstand. Sie löste sich dann ab und blieb an meiner Hose hängen. Einmal wurden wir gezwungen Bohnen zu pflücken. Als ich erschöpft war und meine Augen nur für eine Sekunde schloss, sah mich der Leiter der Managementabteilung Wang Jun (jeder nannte ihn „König der Hölle”) und verpasste mir Elektroschocks. Die Elektrizität verbrannte meine Haut und mein Fleisch. Er zwang mich auf dem „Fesselstuhl” zu sitzen, der in einem offenen Bereich stand, und ließ mich im kalten Wind frieren.

Fall 3: An einem Tag im Januar 2002 rief mich einer der stellvertretenden Hauptmänner Zhang Yan nach 13 Uhr aus meiner Zelle in den Klassenraum. Dort schlug mir Hauptmann Hong Wei ins Gesicht und versuchte mich verbal zu provozieren. Das funktionierte jedoch nicht. Dann fesselte mich der stellvertretende Hauptmann Li Xiujin mit Handschellen an einen Heizkörper. Um mich weiter zu demütigen, beschmierte er vor mir das Foto des Begründers von Falun Gong. Mehrere „umerzogene” (1) Übende versuchten mich dazu zu bringen, eine „Garantieerklärung” (2) zu schreiben. Ich blieb so lange gefesselt, bis ich das Bewusstsein verlor. Der stellvertretende Hauptmann Zhang Xiaodan befahl dann einer Wache, mich zum Männer-Team zu schleifen.



Fall 4: Am 20. Februar 2002 verlangten die über 30 Falun Gong Übenden, die in der achten Abteilung des Jiamusi Arbeitslagers eingesperrt waren, ihre sofortige Freilassung. Die Lagerverwaltung schickte über 20 männliche und weibliche Wachen, um uns verprügeln zu lassen. 22 Übenden wurden zu den Betten zeigend in der Position „ein Schwert auf dem Rücken tragen” (3) Handschellen angelegt und sie bekamen Elektroschocks. Selbst ein 69 Jahre alter Bürger wurde auf diese Weise misshandelt. Durch die Elektroschocks hatten wir Brandblasen in der Größe von Weintrauben im Gesicht. Manche Übende erhielte Stromstöße, bis sie die Kontrolle über ihren Stuhlgang verloren. Als die Wachen das sahen, lachten sie nur darüber.

Fall 5: An einem Morgen im Juli 2002 widersetzten sich viele Übende mit friedlichem Ungehorsam, die so genannten Morgenübungen zu machen. Die Wachen He Qiang und Mu Zhenjuan ordneten an, dass uns andere Wachen zum Konferenzzimmer schleifen sollten. Den Weg entlang schlugen und beschimpften sie uns. Sie brachten uns einzeln in ein Bürozimmer und verhörten und schlugen uns. Ich wurde in den zweiten Stock geschleift und von Zhang Xiaodan mit Handschellen an einen Bettrahmen gefesselt. Dabei musste ich die Folterposition „Flugzeugfliegen” (4) einnehmen. Meine Arme waren an das Bett gekettet und meine Hände schwollen stark an, so dick wie ein Laib Brot. Ich musste von 6 Uhr morgens bis 20 Uhr am Abend in dieser Stellung verharren.



Am 26. Oktober 2002 versuchte uns die Leitung des Jiamusi Arbeitslagers zu zwingen, die „drei Erklärungen” (5) zu schreiben, damit wir das Praktizieren von Falun Gong aufgeben sollten. Gegen 20 Uhr fesselte mich die Wache Sun Limin mit meinen Händen hinter dem Rücken an einen Bettrahmen und ließ mich bloß einmal während der Nacht frei und auf die Toilette gehen. Am darauf folgenden Mittag kamen zwei männliche Wachen und wollten mich zur weiteren Verfolgung zum Männer-Team bringen. Sun Limin, Li Xiujin, Zhang Xiaodan, Zhou Jiahui und drei bis vier „umerzogene” Übende versuchten mich durch Täuschungen dazu zu bringen, die „drei Erklärungen” zu schreiben. Als ich mich weigerte, fesselten sie mich bis nach 21 Uhr in der Position „ein Schwert auf dem Rücken tragen”.

Anfang 2003 versuchte das Jiamusi Arbeitslager die Übenden erneut dazu zu bewegen, Erklärungen zu schreiben, in denen sie auf Falun Gong verzichteten. Am 5. März weis Hong Wie drei bis vier „umerzogene” Übende und eine Wache an, mich in der Position „ein Schwert auf dem Rücken tragen” zu fesseln. Meine Arme wurden verdreht und an einen Bettrahmen gekettet. Die Handschellen schnitten mir ins Fleisch und meine Hände schwollen ernorm an und wurden ganz blau und lila. Zu diesem Zeitpunkt nahmen sie mir die Handschellen ab. Dabei zogen sie kräftig daran, um mir absichtlich noch mehr Schmerzen zuzufügen. Dann versuchten sie wieder mich zu zwingen, die Erklärung zu schreiben. Weil ich mich weigerte, legten sie mir wieder die Handschellen an. Das passierte mehrere Male. Als mir schließlich die Handschellen abgenommen wurden, konnte man an meinem Handgelenk die Knochen sehen; so tief hatten sich mir die Handschellen ins Fleisch geschnitten. Am 7. März, als Zhang Yan gerade Dienst hatte, versuchten die Mitarbeiter nochmals die Übenden zu zwingen, Stellungnahmen zu schreiben, um auf Falun Gong zu verzichten. Einer der Übenden widerstand und wurde von den Häftlingen geschlagen. Als ich sie darum bat, mit der Prügel aufzuhören, wurden mir wieder Handschellen in der Position „ein Schwert auf dem Rücken tragen” angelegt.

Anmerkungen:

(1) Ein „Umerzogener” oder Überläufer ist ein ehemaliger Falun Gong Praktizierender, der aufgrund von Gehirnwäsche und Folter das Praktizieren aufgegeben hat und jetzt bei der Verfolgung anderer Praktizierender mit hilft.

(2) „Garantieerklärung”: In dieser Erklärung müssen Praktizierende schreiben, dass sie das Praktizieren von Falun Gong bereuen und garantieren, es nicht mehr zu praktizieren, nicht mehr nach Peking zum Appellieren für Falun Gong zu gehen und sich niemals wieder mit anderen Falun Dafa Praktizierenden abgeben.

(3) „Ein Schwert auf dem Rücken tragen”: Innerhalb von 20 Minuten verursacht diese Position extreme Schmerzen. Beide Hände werden mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt, wobei eine Hand über die Schulter und die andere von unten hinter den Rücken geführt wird. Dennoch fesseln Polizisten die Praktizierenden auf diese Weise mehr als vier Stunden lang.

(4) „Flugzeugfliegen”: Bei dieser Foltermethode wird der Kopf nach unten bis an sein Limit gebogen, während die Hände nach oben bis zum höchsten Punkt gezogen werden und dort bleiben. Die Hüften müssen nach oben zeigen. Man wird gezwungen, diese Position unverändert für eine lange Zeit beizubehalten. Der Körper sieht in dieser Position wie die Form eines Flugzeugs aus.

(5) „Drei Erklärungen”: Praktizierende werden unter Gehirnwäsche und Folter gezwungen, diese Erklärungen als Bestätigung zu schreiben, dass sie ihren Glauben aufgegeben haben. Die „drei Erklärungen” hat sich das „Büro 610” ausgedacht und sie bestehen aus einem Reuebekenntnis, einer Garantieerklärung, niemals wieder Falun Gong zu praktizieren und dem Anfertigen einer Namens- und Adressliste aller Familienmitglieder, Freunde und Bekannter, die ebenfalls Praktizierende sind.