Provinz Shandong: Behörden aus dem Bereich Qingdao fahren fort, Falun Gong Übende intensiv zu verfolgen

Während die von Jiangs Regime eingeleitete Verfolgung von Falun Gong Übenden jetzt nur noch schwer aufrecht zu erhalten ist, bleibt die Situation in dem Bereich Qingdao sehr ernst. Allein in den vergangenen drei Monaten sind mindestens drei Falun Gong Übende für bis zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Weitere Verhaftungen geschehen immer noch.

Laut den neuesten Meldungen aus China, wurde am 23. Dezember 2004 der Falun Gong Übende Liu Weixian aus Qingdao vom Laoshan Bezirksgericht zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt; einfach nur, weil er die Bevölkerung über die wahren Umstände der Verfolgung informiert hatte. Im Oktober 2004 wurden die beiden Übenden Frau Wei Yumei und Frau Wei Yufen vom Qingdao Sifang Bezirksgericht zu je zehn Jahren Gefangenschaft verurteilt, weil sie Infomaterialien über Falun Gong hergestellt hatten. Ende Oktober 2004, nachdem sie bereits seit sieben oder acht Monaten in der dritten Strafanstalt von Dashan in Qingdao gefangen gehalten worden war, wurde Frau Gao Fengqin vom Jimo Stadtgericht beim Chenjiahe Dorf von Jimo zu vier Jahren „Umerziehung durch Zwangsarbeit” verurteilt. Am 3. November wurde sie ins Jinan Frauengefängnis geschickt in der Gongye (Industrie) Südstraße 93 in der Provinz Shandong. Frau Gao befindet sich dort immer noch in Haft.

Meldungen über die Verhaftung von Falun Gong Übenden werden fortlaufend aufgedeckt.
Nachdem er im Dezember 15 Tage lang eingesperrt war, wurde Herr Wang Taojing von Mitarbeitern des „Büro 610” (1) aus dem Sifang Viertel von Qingdao zu einer Gehirnwäscheklasse gebracht.

Am 24. Oktober 2004 wurde Herr Tan Hongrang, nachdem er über zwei Monate Gefangenschaft in Heze hinter sich hatte, von der örtlichen Polizeidienststelle in der Jinhu Straße zurück nach Qingdao gebracht. Gegenwärtig wird er in einer Gehirnwäscheklasse vom Qingdao Büro 610 festgehalten. Laut einem Augenzeugen, der Tan Hongrang gut kennt, ist Herr Tan durch die Folterungen so entstellt worden, dass man ihn fast nicht mehr wieder erkennt.

Frau Cui Ling, 32, ist eine Universitätsabsolventin, die bei Sixiao Qu in Xinjiazhuang (Shinan Bezirk, Qingdao) lebt. Am Abend des 7. September 2004 wurden sie und Herr Li Zhenwen zusammen mit dessen Ehefrau Zhou Limei von Polizeibeamten des Shinan öffentlichen Sicherheitsbüros im Geheimen festgenommen. Cui Ling wird gegenwärtig in der Qingdao Dashan Strafanstalt gefangen gehalten. Sie hat eine drei- oder vierjährige Tochter, die zurzeit ohne Aufsicht und ohne jemandem, der sich um sie kümmert, allein zu Hause ist. Li Zhenwen wurde erneut in das Weibei Gefängnis eingesperrt.

Es wird berichtet, dass über 20 Falun Gong Übende immer noch im Qingdao Arbeitslager gefangen gehalten werden, das sich in Li Cang Qu bei der Stadt Qingdao befindet. Laut einer Nachrichtenquelle hat vor kurzem eine weitere Verfolgungswelle gegen Falun Gong Übende begonnen. Eine Quelle in einem Arbeitslager ließ verlauten, dass alle Teams angewiesen wurden, die „Umerziehung” der kürzlich inhaftierten Übenden zu beschleunigen. Wenn sie bis Mitte dieses Jahres damit fertig sind, bekommen sie einen Bonus: Wenn ein Übender erfolgreich gezwungen worden ist, auf Falun Gong zu verzichten, bekommen die Peiniger einen Bonus von 3.000 bis 4.000 Yuan (2). Unter diesem Druck und aufgrund dieser Verlockung durch die Behörden, greifen einige Polizeibeamte bei der Verfolgung der Falun Gong Übenden auf äußerst grausame Methoden zurück, damit diese auf ihren Glauben verzichten. Zu den Folterungen zählen auch Prügel und die Übenden mit kochendem Wasser übergießen.

Nach unvollständigen Statistiken von Medien außerhalb Chinas wurden in der Zeit von 1999, als Jiangs Gruppe und die Chinesische Kommunistische Partei begannen Falun Gong zu verfolgen, bis Ende 2004 innerhalb des Bereichs Qingdao (dazu zählen Qingdao, Laixi, Pingdu, Jimo, Jiaozhou, Jiaonan, Chengyang und der Laoshan Berg) allein 23 Falun Gong Übende getötet, über 1.000 in Arbeitslager gesteckt und 47-60 Übende in Nervenkliniken eingewiesen, wo sie neben anderen Folterungen gewaltsam Spritzen bekamen und man ihnen durch Nadeln Elektroschocks verpasste oder nervenschädigende Medikamente verabreichte. Viele andere sind in Gehirnwäscheklassen und Strafanstalten gebracht worden, wo sie gnadenlose Folter, Terror und Erpressung erleiden.

Im Folgenden ist eine Liste der Falun Gong Übenden aus dem Bereich Qingdao, die bei der Verfolgung getötet worden sind, aufgeführt:

Herr Li Qisheng (70, Jiaozhou, Qingdao)
Frau Zhao Yuezhen (48, Jiaozhou, Qingdao)
Frau Zhu Meijuan (36, Jiaozhou, Qingdao)
Herr Wang Chongbo (62, Jiaozhou, Qingdao)
Herr Xu Zengliang (29, Jiaonan, Qingdao)
Herr Ma Lizhi (37, Jiaonan, Qingdao)
Herr Cui Dezhen (29, Laixi, Qingdao)
Herr Shi Hongjie (44, Laixi, Qingdao)
Herr Li Jingdong (41, Pingdu, Qingdao)
Frau Zhang Fuzhen (38, Pingdu, Qingdao)
Frau Yu Guizhen (55, Pingdu, Qingdao)
Herr Zhao Mingxiang (46, Pingdu, Qingdao)
Frau Lu Xiufang (56, Jimo, Qingdao)
Herr Zou Songtao (28, Qingdao)
Herr Liu Chun (28, Qingdao)
Frau Liu Jiming (61, Qingdao)
Frau Wang Xiaoli (35, Qingdao)
Frau Wang Suqin (70, Qingdao)
Herr Zhang Shouqian (Jiaonan, Qingdao)
Herr Sui Guangxi (Laixi, Qingdao)
Herr Li Yinglin (Qingdao)
Frau Chang Shuzhen (Qingdao)
Herr Geng Xuezhi (50, Pingdu)

5. Januar 2005


(1) Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.
(2) Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan.