Großbritannien: Die "Große Mauer des Mutes" in London

An den Wochenenden vibriert London vor Lärm und Aufregung und ist voller Energie. Am Nachmittag des 15. Januar 2005 waren Falun Gong Praktizierende aus fast 20 Ländern im Stadtzentrum von London, um eine "Große Mauer des Mutes" zu bilden, nachdem ihre große Parade durch die Hauptstadt beendet war.

Sie schauten zur Straße, wo sich die Autos drängelten oder zum Bürgersteig, wo die Fußgänger geschäftig vorbei eilten und hielten Poster und Spruchbänder hoch, die für ein Ende der Verfolgung gegen Falun Gong in China aufriefen. Einige zeigten die fünf Falun Gong Übungen, während andere die Passanten mit freundlichem Lächeln begrüßten und ihnen Flyer und Zeitungen gaben. Um sich die Fotos und Poster anzusehen, gingen die Fußgänger etwas langsamer. Wenn die Menschen Fragen oder Zweifel hatten, sprachen die Praktizierenden mit ihnen über Falun Gong und die Verfolgung in China. Viele Menschen stellten den Praktizierenden Fragen oder tauschten mit ihnen an der "Großen Mauer des Mutes" ihre Meinungen aus, wodurch diese Veranstaltung eine besondere Note erhielt.

Ein Reporter interviewte einige Praktizierende und einen chinesischen Fußgänger:

Thomas, 22 Jahre alt, ein schwedischer Praktizierender, der seit sieben Jahren Falun Gong praktiziert, sagte: "Ich habe das Wochenende dazu genutzt, um nach London zu kommen und an einer Reihe von Veranstaltungen teilzunehmen, um die Aufmerksamkeit der Menschen auf die ernsthafte Situation der fünf Jahre andauernden Verfolgung in China zu lenken und diese Verfolgung zu einem Ende zu bringen." Er hob das Foto eines Kindes hoch, welches ein Opfer dieser Verfolgung geworden ist und sagte: "Was noch verabscheuenswürdiger ist, ist, daß einige unschuldige Kinder auch unter dieser unmenschlichen Verfolgung leiden. Unter ihnen war ein acht Monate altes Baby, welches mit seiner Mutter zu Tode gefoltert wurde. Wir müssen die Menschen diese dringenden Informationen so schnell wie möglich wissen lassen, damit wir gemeinsam dieses Morden verurteilen und zu einem Ende bringen können."

Peder aus Norwegen sagte: "Ich praktiziere seit sechs Jahren Falun Gong. Ich habe mich schon immer mit der östlichen Kultur eng verbunden gefühlt und habe dadurch immer gehofft, den Sinn des Lebens zu erkennen - bis ich Falun Gong fand. Seitdem bin ich nicht nur ein neuer Mensch geworden, die Veränderungen in mir sind auch dramatisch und bedeutend. Kurz gesagt, habe ich gelernt, mehr an andere und weniger an mich selbst zu denken. Natürlich haben wir solche Worte sehr oft von Menschen gehört; es scheint ein Klischee geworden zu sein. Jedoch setzen Falun Gong Praktizierende diese Prinzipien in ihrem täglichen Leben tatsächlich in die Praxis um."

Peder sagte über die brutale Verfolgung gegen Falun Gong: "Wie traurig das ist! So viele Menschen sind durch die unmenschlichen Folterungen gestorben oder leiden darunter, einfach nur, weil sie an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht glauben. Mein Besuch in London für diese zweieinhalb Tage dient dazu, die öffentliche Aufmerksamkeit auf den Völkermord, der in China geschieht, zu lenken. Laßt uns diese Verfolgung beenden. Dies ist es, was wir Falun Gong Praktizierenden in Übersee tun können, um das Leiden der Praktizierenden in China möglichst zu minimieren." Er fuhr fort: "Ein weiterer Grund, warum wir hier in London sind, ist, an der morgigen Falun Dafa Erfahrungsaustauschkonferenz teilzunehmen. Wir werden unsere eigenen Kultivierungserfahrungen bei diesem Treffen miteinander teilen, und ich bin schon sehr gespannt darauf."

Wang Jie, 19 Jahre alt, lebt gegenwärtig in Finnland und praktiziert seit sechs Jahren Falun Gong. Nachdem die Unterdrückung gegen Falun Gong begann, hatte sie die Verfolgung persönlich in China von 1999 bis 2002 miterlebt. Sie sagte: "Vor 1999 hatten wir jungen Praktizierenden unsere eigene Kultivierungsumgebung. So viele Kinder kamen zusammen, um Falun Gong zu lernen und die Übungen zu praktizieren. Nachdem die Verfolgung begann, wurde all dies verboten. Ich konnte nur allein daheim die Übungen praktizieren und die Falun Gong Bücher lernen. Die Umgebung wurde sehr bedrückend. Durch die überwältigend böse Propaganda gegen Falun Gong, welche die Gesellschaft erfüllte, lag Angst in der Luft und die Menschen hatten Angst, über Falun Gong zu sprechen. Zum Beispiel wurde ich Zeuge eines lächerlichen Vorfalles in der Schule. Als ein frecher Junge einen Kreis mit einem lachenden Gesicht auf dem Boden zeichnete, wurde der Direktor sehr wütend und fragte den Jungen, warum er ein Falun malte. Dies wurde zu einem enormen Problem an der Schule. Dies zeigt, in welcher Atmosphäre die Menschen in China lebten. Die Menschen werden nicht nur durch den Terror bedroht, sondern auch so stark getäuscht, daß sie keine Ahnung von der wahren Situation haben. Ich wußte nicht, daß die Verfolgung gegen Falun Gong Praktizierende in China so schlimm ist, bis ich 2002 nach Übersee gezogen bin. Als ich so vieles über die Verfolgung erfuhr, mußte ich weinen. Die Chinesen sind wirklich in einer bemitleidenswerten Situation. Sie wurden im großen Stil getäuscht und von den Lügen in die Irre geleitet."

Wang Jie sagte: "Wie andere Praktizierende auch habe ich jeden Tag die Tatsachen über Falun Gong in der Öffentlichkeit erklärt und alle gutherzigen Menschen weltweit dazu gedrängt, diese Verfolgung zu Ende zu bringen, um mehr Menschen zu retten."

Als eine chinesische Frau, die an der "Großen Mauer des Mutes" vorbeikam, die Fotos sah, hielt sie aufgeregt an und sprach lange Zeit mit den Praktizierenden. Sie sagte: "Eine meiner Freundinnen ist auch eine Falun Gong Praktizierende. In den vergangenen Jahren wurde sie in eine Gehirnwäscheeinrichtung gesteckt. Ich weiß nicht, welche Qualen sie dort erlitten hat, doch ich weiß, daß sie seitdem ihre Freiheit, ihr normales Leben und ihren Job verloren hat. Danach, da sie sich immer noch weigerte auf ihren Glauben zu verzichten, war sie gezwungen ihr Zuhause zu verlassen und seitdem ist sie obdachlos. Ich praktiziere nicht Falun Gong, aber ich weiß, es ist verabscheuenswürdig, Menschen mit solchen rücksichtlosen und bösen Methoden dazu zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben! Ich glaube, daß die Foltermethoden auf den Fotos, die sie zeigen, wahr sind. Nehmen Sie mich selbst zum Beispiel. Es gibt ungefähr 500 Menschen, die mit mir in meinem Leben eine enge Beziehung hatten. Wenn einer dieser Menschen verfolgt wird, wie viele Menschen werden dann im ganzen Land verfolgt? Die Anzahl ist riesengroß."

Die gutherzige chinesische Frau konnte nicht aufhören, mit den Praktizierenden zu sprechen. Sie sagte wiederholt: "Ich kann gar nicht verstehen, was sich diese chinesischen Regierungsbeamten überhaupt dabei denken!"

Quelle: http://de.clearharmony.net/articles/200501/21881.html