Unser Übungsplatz

(Minghui 10.12.2004) Als 1999 Falun Gong offiziell verboten wurde, gab es ca. 25 Praktizierende in unserem Dorf. Wir nutzten täglich unsere Mittagspause und übten um 13:00 Uhr, am Abend trafen wir uns um 20:00 Uhr und lernten das Fa. Damals war das Zusammensein sehr schön für uns. Wir halfen uns und regten uns gegenseitig an, um vorwärts zu kommen. Wir hatten keine gesundheitlichen Probleme, unsere Xingxing erhöhte sich stetig, und wir fühlten uns sehr gut.

Nachdem Jiang Zemin am 20.07.1999, getrieben von Machtgier und Eifersucht, Falun Gong verboten hatte, spürten wir einen großen Druck, der auf uns lastete. Was ist das für eine Moral: Wir kultivieren uns nach den Prinzipien von ”Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, und Nachsicht”, um zu einem guten Menschen, einem noch besseren Menschen zu werden, und Jiang verbietet uns, ein guter Mensch zu sein! Das ist gegenüber den Falun Gong Praktizierenden ungerecht. Wir (fünf Praktizierende) gingen gemeinsam zu Fuß nach Peking, um zu appellieren. Aber auf halbem Weg nahmen sie uns fest und brachten uns zum Kreisgefängnis. Einen Tag später wurden wir ins Dorfgefängnis verlegt. Nach ein paar Tagen in Gefangenschaft musste jeder von uns 300 Yuan Bußgeld bezahlen, erst dann ließen sie uns nach Hause gehen.
Doch Zuhause ließ man uns nicht in Ruhe. Oft wurden wir gestört und heimlich beobachtet. Unsere Familien machte sich große Sorgen um uns und ließen uns nicht mehr aus dem Haus gehen. Es war das Arrangement des Meisters, das wir in derselben Dorfgemeinschaft lebten.

Wir benutzten die Feldarbeit als Vorwand, um uns heimlich zu treffen und unsere Probleme zu bereden, und kamen zu der Erkenntnis, dass es so nicht mehr weiter gehen konnte. Wir waren Dafa-Jünger und standen zu unseren Taten, auch wenn die anderen dagegen waren. Dieser Kultivierungsweg war gut. Die Worte des Meisters waren richtig. Wir wollten uns weiter kultivieren. Nach kurzer Zeit hatten wir die Hindernisse der Gesellschaft und der Familie durchbrochen und kamen wieder zusammen, um jeden Abend das Fa gemeinsam zu lernen. Immer wenn die Situation ernst wurde, trafen wir uns an einem anderen Ort.

Am Anfang fehlten uns Informationsmaterialien, deshalb schrieben wir das Jingwen des Meisters ”Einige Gedanken von mir” ab, um es dann auf die Strommasten des Dorfplatzes zu kleben. Wir sahen viele Dorfbewohner, die davor standen und es aufmerksam lasen, und freuten uns sehr. Von diesem Zeitpunkt an begannen wir zu schreiben. Die Inhalte betrafen meistens Falun Dafa: ”Falun Dafa ist gut”, „Gebt unserem Meister seine Reinheit wieder”, „Falun Dafa ist ein orthodoxes Fa”. Tagsüber schrieben wir die Zettel, und bei Nacht klebten wir sie dann auf. Dies taten wir ein Jahr lang. Wir haben keine sehr hohe Bildung genossen, und unsere Schriften sind auch nicht sehr schön. Eines Tages kam ein Dafa-Jünger aus einem anderen Dorf zu uns. Er fand unser Vorgehen sehr gut, doch in seinem Dorf konnten sie aufgrund der sehr strengen Kontrolle nichts dergleichen machen. Wir sprachen miteinander und entschlossen uns, zusammen zu arbeiten. Sie schrieben die Zettel, und wir brachten sie dann in verschiedenen Dörfern an. Die Dörfer, in denen es keine Dafa-Jünger gab, suchten wir besonders oft auf.

Damals wussten wir noch nichts vom Aussenden ”aufrichtiger Gedanken”. Jedes Mal tauschten wir uns zuerst miteinander aus, in welche Dörfer wir gehen sollten und wie wir unser Vorhaben besser bewältigen könnten, bevor wir losliefen. Unsere Ziele waren unterschiedlich, so dass das Böse unseren Plan nicht erraten konnten. Damals wütete das Böse überall, aber wir erlebten keine schweren Sabotagen. Später, als wir eine große Menge an wahrheitserklärendem Informationsmaterial zur Verfügung hatten, gab uns der Meister die Anweisung, wie wir aufrichtige Gedanken aussenden sollten. Danach sendeten wir immer aufrichtige Gedanken aus, bevor wir mit unserer Arbeit begannen. In Zweiergruppen gingen wir dann in das jeweilige Dorf. Der Meister hatte es so arrangiert, dass die Dörfer unserer Verwandten auch im Umkreis von 20 km lagen, so dass wir beim Besuch unserer Verwandten auch ausreichend Informationsmaterialien mitnahmen und sie dort verteilten.

Einmal ging ich mit einem Mitpraktizierenden in ein Dorf, um ein Infoblatt anzubringen. Es war stockdunkel in dieser Nacht. Als er gerade das Blatt am Strommast ankleben wollte, kam ein Mann mit einem Motorrad und ergriff seinen Arm. Ich versteckte mich in der Dunkelheit. Der Mann sah, dass seine Hände voller Kleber waren, und fragte ihn, woher er die Informationsmaterialien hätte und in welchem Dorf er wohnen würde? Aus Angst verriet der Praktizierende das Dorf und die Namen der Mitpraktizierenden. Der Mann nahm sein Handy aus der Tasche und wollte die Polizei verständigen. In diesem Moment kamen einige Dorfbewohner, der Praktizierende nützte die Gelegenheit und erklärte ihnen die Hintergründe der Verfolgung von Falun Gong. Ich war sehr nervös und wusste nicht, was ich tun sollte. Dann dachte ich an den Meister und stellte meine Hand auf, um aufrichtige Gedanken auszusenden. Und tatsächlich, nach einer Weile sagte der Mann: „Gut, du kannst gehen, ich sehe, dass du ein guter Mensch bist.”

Dieser Vorfall hatte mir Angst gemacht und ich hatte eine schlaflose Nacht. Als es draußen zu dämmern begann, kam mir ein Gedanke: Ich darf mich nicht abschrecken lassen. Was ich getan habe, ist nur meine Pflicht. Gegenüber anderen Mitpraktizierenden stehe ich noch sehr weit zurück hinsichtlich der Erklärung der wahren Umstände von Angesicht zu Angesicht. Ich muss mich in vielerlei Hinsicht noch verbessern. Verehrter Meister, wir sind Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung, was wir noch nicht so gut gemacht haben, werden wir in Zukunft besser machen, bis zum Tag der Vollendung.