Die Anschauungen hindern uns, fleißiger voranzukommen

(Minghui.de) Als ich das neue Jingwen „Je näher dem Ende, desto fleißiger vorankommen” gelesen habe, erinnerte ich mich an die „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Houston” von 1996, als der Meister folgende Geschichte erzählte:

„In ganz früher Zeit, gab es in Indien einen brahmanistischen Jünger, er kultivierte sich sehr fleißig, alleine in den Bergen. Eines Tages jagte ein Jäger ein Reh und das Reh wurde von seinem Pfeil verletzt. Das Reh rannte zu dem Jünger und er versteckte und beschützte es. Der Kultivierende war sehr einsam in den Bergen, und er beschloss, das Reh aufzuziehen. Wenn die Menschen jedoch nicht aufpassen, können ihre Eigensinne sehr stark werden. Die Gefühle von gewöhnlichen Menschen stiegen in ihm hoch und er entwickelte eine starke menschliche Zuneigung zu dem Reh. Später wurde er dann sehr eigensinnig auf das Reh. Zum Schluss wurde das Reh sein innigster Partner und er verwendete sehr viel Energie für das Reh. Bei der Meditation konnten seine Gedanken auch nicht mehr zu Ruhe kommen, er dachte an das Futter, welches er dem Reh zum Essen geben sollte. Somit ließ sein Fleiß nach.

Einige Jahre vergingen und eines Tages starb das Reh plötzlich. Er litt sehr darunter. Er dachte immerzu an das Reh und konnte gar nicht mehr fleißiger werden. Damals war er bereits ziemlich alt. Wenn man kein Kultivierender ist, kann das Leben nicht verlängert werden. Selbst an seinem Lebensende konnte er sich nicht an seine buddhistischen Grundsätze erinnern. Stattdessen dachte er nur an das Reh. Deshalb wurde er nach seinem Tod als ein Reh wiedergeboren. Das ist sehr traurig. Als ein Kultivierender hat er sich recht gut kultiviert, aber auf ein Mal wurde alles zerstört.” (inoffizielle Übersetzung).

Als Kultivierender will man sich aus den drei Weltkreisen herauskultivieren. Wenn die Gefühle innerhalb der drei Weltkreise nicht losgelassen werden, ist am Ende der Kultivierung alles umsonst; wie traurig ist das dann.

Warum sind dieses Gefühle so schwer loszulassen? Der Grund ist, wenn ein Mensch sich noch im Mutterleib befindet, schwimmt er schon in den Gefühlen. Die Anschauungen, die von der Geburt mitgebracht wurden, die Anschauungen, die nach der Geburt gebildet wurden, werden unter dem Einfluss der Gefühle noch verstärkt und vergrößert. Die Menschen beurteilen alles mit den eigenen Anschauungen: Das ist gut, das andere ist nicht gut. Die Menschen leben für die „menschlichen Werte”, wie zum Beispiel, über die anderen hinauszuragen, den Vorfahren Ehre bringen, sich um die Nachfolger sorgen, um Anerkennung in der Gesellschaft ringen, usw. sie leben für die Anschauungen „wie man leben soll.”

Die Dafa-Kultivierenden fangen auch als gewöhnliche Menschen an und treten langsam in die Kultivierung ein, somit werden diese menschlichen Anschauungen auch in die Kultivierung hinein gebracht. Während der Kultivierung sollte man langsam immer klarer werden, unsere wahren Eigenschaften und die nach der Geburt gebildeten Anschauungen unterscheiden zu können und ständig die aufrichtigen Gedanken bewahren. Wir sollen uns nicht durch die eingeschränkten Anschauungen, die wir nach der Geburt gebildet haben, beeinflussen lassen und unseren Kultivierungsweg verändern oder sogar die Kultivierungschance aufgeben.

Die menschlichen Anschauungen sind sehr tief verwurzelt, meistens, wenn sie sich aufzeigen, werden sie von den Kultivierenden selbst nicht so leicht bemerkt. Ein Beispiel, ich bin ein über 30-jähriger Mann, habe im Ausland einen Titel erhalten und meine Familienangehörigen und Verwandte setzen große Erwartungen in mich, dass ich über die anderen herausragen und frühzeitig eine Familie gründen solle. Aber die Realität ist, dass ich keine geregelte Arbeit habe, die Finanzlage sehr eng ist und ich sehr mit meiner Dafa-Arbeit beschäftigt bin. Ich habe eine sehr spezielle Arbeitsumgebung, habe wenig Kontakt mit Menschen, man kann sagen, dass ich einsamer als ein Mönch im Tempel bin und an Familiengründung ist im Moment gar nicht zu denken. Wenn die Familienangehörigen mich drängen, versuche ich diese Frage zu umgehen. Manchmal, nach der Arbeit, konnte ich nicht mit einem ruhigen Herzen Fa lernen, das menschliche Herz fing dann an sich aufzubäumen, bin ich etwa zu hart zu mir selbst? Ich bin so sehr beschäftigt, wann ist denn endlich das Ende? Ich schaute mich um, die anderen Leute besitzen ein Haus, zumindest haben sie Frau und Kinder, sollte ich nicht auch mehr an mich selbst denken? Die Dafa-Arbeit könnte ja auch ein anderer machen, es geht auch, wenn ich etwas weniger mache oder gar nichts mache, damit ich dann die Zeit habe, in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen etwas zu erringen. Manchmal habe ich sogar gedacht, ob es besser wäre, nach China zurückzugehen, wie viele meiner Kommilitonen, die in der Heimat als Professoren tätig sind und Familie gegründet haben.......?

In solchen Momenten konnte ich auch nicht konzentriert das Fa lernen, das Buch wurde Seite für Seite durchgeblättert, die Augen waren so beschäftigt, das Herz blieb auch nicht untätig und was ich dachte, waren all die Sachen, die ich oben aufgeführt habe. Im Nu war eine Stunde vergangen, aber ich hatte das Gefühl, gar nichts gelesen zu haben. Die morgendlichen Übungen wurden auch vernachlässigt, oft machte ich nur einmal in der Woche die Übungen, weil ich die Morgenstunde verschlafen hatte. Sobald ich aufgestanden bin, saß ich schon vor dem Computer. Tag für Tag, die Dafa-Arbeit wurde zur „Arbeit der gewöhnlichen Menschen”, das Fa lernen wurde reine Formalität, die Übungen zu praktizieren, nehme ich auch nicht mehr so ernst, das Herz kultivieren wurde zu „keine Zeit zum Nachdenken” gewandelt. Die Zeit verging, meine Xinxing erhöhte sich nicht, ich redete mir ein, dass ich keine Zeit habe und wollte nicht nach innen schauen. Die Konflikte mit den Mitpraktizierenden vermehrten sich, wenn Probleme auftauchten, schob ich die Verantwortung zuerst von mir. Ich beharrte immer auf meinen eigenen Meinungen, den anderen gegenüber tolerierte ich nichts, die schwierige Arbeit wurde den anderen zugeschoben, ich machte nur das, was ich an Arbeit gewohnt war und dies mit Selbstzufriedenheit. Nach Jahren wurde zwar viel Arbeit geleistet, aber die Probleme und Störungen waren nicht weniger, die Anschauungen, die ich nicht loslassen wollte und die menschlichen Gesinnungen wurden richtige Hindernisse für die Dafa-Arbeit.

Warum wurde ich immer wieder von solchen Anschauungen gestört, die mich in einen depressiven Zustand versinken ließen?

In Wirklichkeit habe ich das sogenannte menschliche „Glück” noch nicht durchschaut, obwohl ich den Ruhm und Reichtum der gewöhnlichen Menschen schon sehr leicht nehme, aber in tiefstem Herzen versteckt sich noch ein bißchen dieser Gefühle, dass solche „Erfolge” doch noch Wert sind, nachzujagen und einen Sinn haben. In der Zeit, wo die Verfolgung sehr schlimm war und die Fa-Bestätigungsarbeit sehr dringend war, wurde ein solches Gefühl durch das stete Beschäftigtsein untergedrückt. Ich arbeitete zwar viel, schritt aber nicht fleißig voran, in Wirklichkeit waren diese menschlichen Gefühle noch nicht wegkultiviert. Jetzt, wo der gesamte Fa-Berichtigungsprozess sich stark verändert hat, die Situation gegenüber früher entspannter geworden ist und die Dafa-Arbeit auch nicht mehr so dringlich ist, kommen diese Gefühle wieder zum Vorschein.

Jedoch sind solche Anschauungen, ein gutes Leben zu führen und die intellektuellen Werte zu erkennen, nicht unsere wahren Leitgedanken, sie sind später gebildet worden und schränken uns auch ein, sie lassen uns diese Gefühle haben, dass nur so zu leben, erst ein lebenswertes Leben sei. Ich denke, dass ist auch das absichtliche Arrangement der alten Mächte für die Menschen und für die Kultivierenden, sie sind ein Schloss und ein Hindernis für die Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung, zur Gottheit zu werden. Wenn ich eigensinnig daran festhalte und sie nicht loslassen kann, dann komme ich auch nicht aus dem Menschen heraus und beschäftige und lebe nur noch für diese Anschauungen. Zum Schluss werde ich merken, dass das alles nur eine Täuschung gewesen ist. Nur zur Kultivierung und zu unserem wahren Selbst zurückzukehren, ist unsere wahre Mission, mit der wir auf die Welt gekommen sind.

Als ein Kultivierender sollen wir im Fa verschmelzen, alles durchschauen und die Fesseln der Anschauungen durchbrechen, aber das heißt nicht, dass wir auf das normale Leben verzichten müssen. Wir können viel Geld haben und hohe Beamte sein und uns trotzdem kultivieren, weil wir an diesen Sachen nicht eigensinnig festhalten. Die Arbeit und das Leben sind nicht nur ein Mittel zum Leben, sie sind besonders eine gute Brutstätte für die Fa-Bestätigung und die Errettung der weltlichen Menschen. Ich mache meine Arbeit gut, das Restliche kommt dann von selbst und ist nicht durch Streben zu bekommen. Ich bin barmherzig zu meiner Familie und zu anderen Menschen, ohne mich selbst bestätigen zu wollen. Alles kommt infolge von Schicksalsverbindungen und alles was ich mache, ist für die Errettung der weltlichen Menschen. Ich werde Verlust und Gewinn dieser Welt leicht nehmen und keine Bitternis deswegen empfinden: ein Kultivierender sieht das Leiden als Freude. In Wirklichkeit, wenn man in den Gefühlen umherirrt und sein ganzes Leben lang danach strebt, ohne in der Lage zu sein, sich darüber hinaus zu erheben, das erst ist wirkliches Leiden.

Ich kultiviere mich noch, die eigene Unzulänglichkeit zu erkennen, ist nur der erste Schritt bei der Kultivierung. Wenn ich bei der Fa-Bestätigung den unerschütterlichen aufrichtigen Gedanken ständig behalte, das ist erst das fleißige Vorankommen. Im Fa verschmelzen, nicht von den menschlichen Gesinnungen und Anschauungen bewegen lassen, mit klarem Kopf das Fa bestätigen, die weltlichen Menschen erretten, das ist erst das, was der Meister von uns sehen möchte.