Foltermethoden im Pekinger Frauengefängnis

(Minghui.de) Die folgenden Foltermethoden werden im Pekinger Frauengefängnis angewandt, um Falun Gong-Praktizierende zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen.

1. Schlafentzug
Wenn sich die Praktizierenden im Gefängnis nicht „umerziehen” lassen, erlaubt man ihnen nicht zu schlafen [Anm.: „Umerziehung” ist eine oft verwendete Formulierung für Folter und Misshandlung, eine übliche Taktik im Versuch Falun Gong-Praktizierende dazu zu bringen, ihren Glauben zu widerrufen]. Der Praktizierenden Dong Yanhong von der Qinghua Universität wurde 8 Tage und 8 Nächte verboten ihre Augen zu schließen. Die Insassin Liu Aihua, die den Gefängnisbeamten half, die Praktizierenden einer Gehirnwäsche zu unterziehen, sagte: „Wenn ihr solch eine lange Zeit nicht erlaubt wird zu schlafen, wird sie sterben.” Die Überläuferin Li Xiaobing antwortete: „Sie stirbt nicht. Für Leute wie sie gleicht ein Nickerchen schon dem Schlaf einer ganzen Nacht” [Anm.: Ein Überläufer ist ein ehemaliger Falun Gong Praktizierender, der aufgrund von Gehirnwäsche und Folter das Praktizieren aufgegeben hat und jetzt bei der Verfolgung anderer Praktizierender mit hilft]. Zhang Guolan, eine Praktizierende aus dem Huairou Bezirk in Peking, entzog man über 40 Tage den Schlaf, bis sie schließlich von einem Stuhl fiel und sich am Kopf verletzte. Erst dann durfte sie von 12 Uhr mittags bis 5 Uhr morgens schlafen. Die 20 Jahre alte Fremdsprachenlehrerin Zhou Zi ließ man zwei Monate nicht schlafen. In drei Schichten arbeiten die Überläuferinnen ununterbrochen für das Gefängnis, um bei der Gehirnwäsche zu helfen.

2. Seelischer Missbrauch
Wenn die Praktizierenden sich nicht „umerziehen” lassen oder sich weigern eine „Reueerklärung”(1) zu schreiben, werden die anderen Insassinnen auch in ihren gewohnten Lebensbedingungen eingeschränkt. Die täglichen Routinen werden geändert, das Unterhaltungsprogramm u.ä. wird gestrichen, so dass sich der Ärger auf die Praktizierenden richtet, die sich nicht umerziehen lassen. Außerdem mussten die Insassinnen, die ihre Haftstrafen reduzieren wollten, ihre „Punkte” machen. Die Insassinnen, die dem Gefängnis bei der Gehirnwäsche der Praktizierenden helfen, können sich die „Punkte” auf diese Weise verdienen und müssen im Gegenzug nicht arbeiten. Insassinnen, die sich nicht an der Folter beteiligen, können jedoch nur schwer irgendwelche Punkte machen, so dass auch sie großen Hass den Praktizierenden gegenüber entwickeln, wenn diese nicht nachgeben. Sie schrieen die Praktizierenden an und schlugen auch manchmal auf sie ein. Die Wachen brachten die Praktizierende Shi Guiqin aus dem Chaoyang Viertel in Peking zu jeder Station, um „ihr von den Insassinnen helfen zu lassen”, d.h. sie einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Die Insassinnen versuchten alles, um vor den Wachen einen guten Eindruck zu machen. Sie beschimpften Frau Li mit übelster Sprache und schrieen sie an. Tang Handong, eine verurteilte Mörderin, schlug Frau Shi sogar vor den Augen aller Anwesenden ins Gesicht.

3. Physische Folter
Gong Ruiping, eine ausgezeichnete Lehrerin aus dem Pinggu Bezirk von Peking, beharrte fest auf ihren Glauben an Falun Gong. Deswegen wurde sie von den Überläuferinnen Li Xiaobing, Yu Jia und anderen geohrfeigt und mit Stiften in die Hände gestochen. Tian Fengqing, Leiter der Wachen, hetzte die Wachen Xi Xuehui (diensthabende Wache am Tag als Frau Dong Cui ermordet wurde) und Chen Jing auf, Frau Gong hinter ein Nebengebäude zu bringen, wo niemand die Schreie während der Folter hören konnte. Sie hielten Frau Gong zu Boden und zogen ihre Beine gewaltsam in entgegen gesetzte Richtungen. Nach dieser Folter konnte Frau Gong für beinahe ein Jahr nicht mehr normal gehen. Die Überläuferin Wu Dan schlug die Praktizierende Zhao Zhisheng sehr schwer, so dass sie aus Nase und Mund blutete. Die Wachen zwangen auch die Praktizierende Zhao Xiuhuan ihren Körper im rechten Winkel nach vorn zu beugen. Danach setzten sich zwei Personen auf sie, um auf ihr „zu reiten”. Als die fast 70-jährige Praktizierende Yue Changzhi in das Gefängnis kam, war ihr Rücken aufrecht. Einige Tage später, nachdem sie „umerzogen” worden war, war auch ihr Rücken um 90 Grad gebeugt, so dass sie sich nicht mehr aufrichten konnte. Weil sie an ihrem Glauben an Falun Gong festhielt, musste die Praktizierende Li Li aus dem Shijingshan Viertel in Peking lange Zeit stehen, so dass ihre Beine stark anschwollen. Zwei Monate später konnte sie aufgrund der starken Schmerzen in ihren Beinen immer noch nicht richtig schlafen.

4. Praktizierenden werden die Beine im Lotussitz festgebunden
Im Jahr 2002 kamen drei Überläuferinnen, die für das „Büro 610” arbeiteten, zum Gefängnis [Anm.: Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen]. Herr Xu war der Ehemann der Überläuferin Li Xiaobing. Eine der Frauen hieß mit Nachnamen Zang. Sie hatten die perverse Idee, die Beine der Praktizierenden im Lotussitz, d.h. überkreuzt mit den Füßen auf den Oberschenkeln, zu fesseln, falls sie sich nicht umerziehen ließen. Die Praktizierenden mussten dann so lange sitzen, bis sie schließlich doch nachgaben. Die Praktizierende Xu Na war über zehn Stunden auf diese Weise gefesselt. Frau Liu Xiuqin und Frau Wu Lanlan waren wiederholt in dieser Position sechs oder sieben Stunden gefesselt. Frau Zhao Yumin konnte nur den halben Lotussitz, bei dem nur ein Bein auf dem anderen liegt. Dennoch wurden ihre Beine in den vollen Lotussitz gezwungen. Vor Schmerzen war ihre Kleidung schweißgetränkt. Frau Yue Changzhi hatte durch das Sitzen keine Schmerzen in den Beinen, so dass sie durch langes Stehen bestraft wurde.

Einige Falun Gong-Praktizierende zeigten die Wachen wegen ihrer Menschenrechtsverletzungen beim Gefängnisbüro an. Der Leiter von Abteilung 10, Zheng Yumei, schrie bei einer Besprechung: „Einige Falun Gong-Praktizierende sagten, dass wir eure Menschenrechte verletzt haben. Ihr kultiviert euch zu Buddhas. Das bedeutet, dass ihr nicht menschlich seid. Wenn ihr nicht menschlich seid, warum besteht ihr dann auf das Menschenrecht?”


(1) [Anm.: Mit dieser Erklärung werden Praktizierende gezwungen zuzugeben, dass sie das Praktizieren von Falun Gong bereuen, versprechen Falun Gong aufzugeben und sich nie wieder mit anderen Praktizierenden abgeben oder nach Peking zum Appellieren für Falun Gong gehen]